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Die Rache. Thriller.

Die Rache. Thriller.

Titel: Die Rache. Thriller. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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Sensoren ausgestattet und würden Alarm geben, sobald man sich an ihnen zu schaffen machte. Es gab nur die Möglichkeit, sie auszuschalten. Er robbte wieder zum Schreibtisch und öffnete den Aktenkoffer.
    Dann zog er Schuhe und Anzug aus und schlüpfte in Jogginghose und Hemd. Die Füße ließ er nackt. Er legte sich auf den Rücken und machte ein paar Übungen, um die Steifheit aus seinen Gliedern zu vertreiben. Als er sich wieder gelenkig genug fühlte, kroch er zur Tür zurück.
    Bevor ihn Zweifel an seiner Tat überkommen konnten, verbot er sich jeglichen Gedanken und sagte sich: Es gibt nur diesen Weg. Du mußt nur handeln, sonst gar nichts.
    Er schloß die Tür auf. Dann machte er sich auf den Weg.
    Er öffnete die Tür und rannte über den Flur. Dabei zählte er die Sekunden. Die Neonbeleuchtung der Straße tauchte die Bank in ein überirdisches, unheimliches Licht. Er stieß im Laufen mit der Hüfte gegen einen Tisch und stolperte, von Schmerz erfüllt. Er raffte sich wieder auf und hastete weiter auf die Wand zu. Dort angekommen, beugte er sich zum elektronischen Keypad hinunter. Ich darf nichts falsch machen, dachte er. Er konnte den Keypad in dem schwachen Licht kaum erkennen und hatte seine Taschenlampe im Büro liegenlassen. Aber es blieb keine Zeit mehr. Ich muß es tun, jetzt sofort! dachte er. Dann gab er den Code ein.
    Ich habe mich geirrt, dachte er einen Moment lang.
    Gleich wird der Alarm losgehen. Er schloß die Augen, lehnte sich gegen die Wand und biß sich auf die Lippen.
    Erst nach einer oder zwei Minuten wurde ihm bewußt, daß es geklappt hatte. Er war ganz benommen und ging in sein Büro. Dort ließ er sich in seinen Sessel fallen, um innerlich wieder zur Ruhe zu kommen. Als er seine Konzentration wiedererlangt hatte, sagte er sich: Folge dem Plan und denke an nichts sonst! Konzentriere dich!
    Folge dem Plan!
    Er zog die Turnschuhe an. Kein sehr angenehmes Gefühl, aber auszuhalten. Dann zog er sich die Gummihandschuhe über. Dann schlüpfte er in den Pullover. Er ging durch die Halle bis zur Damentoilette. Er kletterte auf ein Becken und konnte von dort ein Paneel an der Decke erreichen und losmachen. Von einer der Trennwände aus konnte man dann mühelos in den darüberliegenden Hohlraum klettern. Er wußte von der Stelle, weil er während der Bauarbeiten alle Pläne kennengelernt hatte. Neben der Damentoilette lagen die Warm- und Kälteschächte, oben war ein Freiraum, groß genug, daß ein Handwerker hineinkonnte, um von dort aus die Belüftungsanlage zu erreichen. Er lehnte sich hinein, leuchtete den Hohlraum aus und streute ein paar der vorbereiteten Haare am Boden aus. Er legte die Zigarettenkippe daneben und zerdrückte sie. An der Stelle, an der er das Deckenpaneel entfernt hatte, rieb er den Pullover gegen das Holz, bis sich genügend Fasern gelöst hatten.
    Er kletterte wieder nach unten und dachte: Wunderbar.
    Da werden die Experten im Untersuchungslabor einiges zu tun bekommen.
    Als nächstes machte sich Duncan zum Büro des Bankdirektors auf und öffnete die Tür mit dem Schraubenzieher und dem spitzen Hammerende. Er war beinahe erschrocken, wie einfach es war, die Tür aufzubrechen.
    Es würde schwer werden, dem alten Phillips all das zu beichten, wenn die Zeit dafür gekommen ist.
    Aber es war ihm klar, daß er den Bankraub anders erscheinen lassen mußte, als er in Wirklichkeit war. So gewann er durch die Untersuchungen Zeit, die letztlich wichtiger war als Phillips Freundschaft zu ihm.
    Er öffnete mit dem Schraubenzieher das Schloß der Schreibtischschublade und wühlte in den dort liegenden Papieren. Als ihm die Unordnung groß genug erschien, öffnete er eine weitere Schublade, in der er die Schlüssel fand, die der Direktor immer bei sich trug. An der Hinterseite der Schublade war ein Papier aufgeklebt. Darauf standen mehrere Zahlenkombinationen. Die versteckt er, wie ein kleiner Junge seine Geheimnisse vor den Eltern verbirgt. Er ist schon alt und gehört halt einer anderen Generation an. Alle in der Bank wußten, daß der Chef sowohl Schlüssel als auch die Kombinationen bei sich selbst aufbewahrte.
    Duncan verließ das Büro des Direktors wieder und ging zu einem Schreibtisch im Schalterraum. Er spannte ein Blatt Papier in eine Schreibmaschine und schrieb die Sieben-Zahlen-Kombination für den Interior keypad sowie die vierstellige Nummer für den äußeren Sicherheitsbereich auf. Dann entnahm er das Blatt der Maschine, faltete es zusammen und steckte es in die

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