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Die Rache. Thriller.

Die Rache. Thriller.

Titel: Die Rache. Thriller. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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Tasche seines Sweatshirts.
    So, und jetzt zum Geld, dachte er.
    Er ging zu dem Safe, in dem die Kassierer ihre Schatullen lagerten, und öffnete ihn. Es waren acht Schatullen mit je fünftausend Dollar darin. Sie enthielten außerdem jeweils zehn Hundert-Dollar-Scheine, die mit Infrarotunterschriften gekennzeichnet und deren Nummern im Bankcomputer gespeichert waren. Sie waren bestimmt für kleine Bankräuber, die einem Kassierer die Pistole unter die Nase hielten und Geld forderten. Duncan nahm auch diese. Vielleicht erwischten sie ja Olivia, diese Hexe, mal damit. Um so besser.
    Er legte das Geld in seinen Aktenkoffer. Ein zweiter Safe enthielt die Bargeldreserven der Bank. Nachdem er ihn geöffnet hatte, fand er dort fünfzigtausend Dollar in kleinen Stapeln. Auch die legte er in den Aktenkoffer.
    Seine Hände zitterten dabei, und er spürte einen schlechten Geschmack im Mund.
    Weiter so, sagte sich Duncan. Jetzt ging er an die Geldautomaten. Normalerweise konnte man darin bis zu fünfundzwanzigtausend Dollar unterbringen, aber die Bank bewahrte weniger darin auf. Montags wurden sie dann wieder nachgefüllt. Im ersten waren siebzehntausend, im zweiten zwölf, im dritten vierzehn und im vierten nur acht, denn der lag am weitesten von der Tür weg und wurde am wenigsten benutzt. In jedem Automaten ließ er zweitausend Dollar und kam somit auf eine Summe von vierunddreißigtausend. Wenn die Automaten leer waren, wurde der Karteneinführschlitz gesperrt. Duncan wollte vermeiden, daß ein Bankangestellter am Wochenende vier leere Automaten vorfand und vielleicht Verdacht schöpfte.
    Duncan sah sich ein letztes Mal um und überlegte, ob er je wieder in der Lage sein würde, diesen Ort zu betreten.
    Dann aber schob er den Gedanken beiseite und ging wieder in sein Büro.
    Er warf keinen Blick auf das Geld. Er hoffte inständig, daß die Summe genügen würde. »Wieviel?« hatte er gefragt, und Olivia hatte nur geantwortet: »Was ist ein Leben wert?« Er schloß die Augen: meines nicht sehr viel.
    Ihn überkam ein Gefühl von Unbehagen und Verzweiflung. Dann aber dachte er an Tommy. Alles andere ist unwichtig, sagte er sich.
    Er legte seine Kleider ab und zog wieder seine normale Berufskleidung an. An einem Fuß behielt er einen Turnschuh. Er stopfte die Kleider in einen Plastikbeutel, nahm Kabel und Isolierband zur Hand und ging zum kodierten Sicherheitsschalter. Er schraubte ihn auf, zog ein paar Drähte heraus und legte ein paar Querleitungen. So ist das Durcheinander noch etwas größer, dachte er.
    Zurück im Büro, zog er Hut und Mantel an. Den Fuß mit dem Turnschuh umwickelte er sorgfältig mit einem Plastikbeutel. Dann nahm er Geld, die Kleider und alle anderen Utensilien und ging hinaus. Vor der Tür machte er einen Augenblick halt und betrachtete die hell erleuchtete Vorhalle und die Dunkelheit dahinter. Jetzt ist der gefährlichste Augenblick: Wenn jetzt einer die Bank betritt, ist alles aus. Aber es ist sinnlos zu warten. Ich muß weiter. Er schloß die Tür nach draußen mit dem eigenen Schlüssel auf, drückte sich an den Geldautomaten vorbei und war draußen. Der Lichtschein fiel auf ihn, und ihm wurde beinahe übel. Als ihn dann die kalte Dunkelheit umgab, fühlte er sich wohler. Die äußere Alarmanlage war mit dem Haupteingang verbunden. Er warf das Papier mit den Zahlenkombinationen ins Gebüsch. Mit dem umwickelten Turnschuhfuß schleifte er über den Boden, um einen Abdruck zu hinterlassen. Dann zog er Sack und Turnschuh von seinem Fuß und legte sie in einen anderen Plastikbeutel. Er schlüpfte in seinen zweiten Schuh und entfernte sich schnell.
    Er hatte es geschafft. Er war frei und spürte die Kälte der Nacht. Erleichtert atmete er auf. Die Straßenlaternen waren von feinem Nebel umgeben, der auch ihn einhüllte.
    Jetzt ging er zu dem Parkhaus, in dem er sein Auto abgestellt hatte. Ihm war, als wären Plastikbeutel und Aktenkoffer in seinen Händen aufgeladen, gäben ein grelles Licht ab und könnten ihn jederzeit verraten. Ein Auto fuhr an ihm vorüber, und er hätte fast aufgeschrien.
    Eine weitere Autolampe beleuchtete ihn kurz, und er fühlte sich, als habe ihn eine Woge in ein stürmisches Meer geschleudert. Die Straßen von Greenfield erschienen ihm fremd und ungastlich. Läden, in denen er seit Jahren kaufte, erkannte er nicht wieder. Er beschleunigte seinen Schritt, schließlich rannte er, war aber bald außer Atem und blieb stehen. Dann setzte er seinen Weg langsamer fort. Wie einen

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