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Die Räder der Welt - Lake, J: Räder der Welt - Mainspring

Die Räder der Welt - Lake, J: Räder der Welt - Mainspring

Titel: Die Räder der Welt - Lake, J: Räder der Welt - Mainspring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Lake
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erhebliche Schwierigkeiten bereitete, auch nur ein Wort hervorzubringen.
    Der Mann drehte sich um. Er war dunkelhaarig, neigte zur Glatze, hatte kluge braune Augen und ein rundliches Gesicht, das nichts über seinen Beruf verriet. Hätte Hethor ihn auf der Straße getroffen, hätte er ihn vielleicht für einen Gemüsehändler oder Stallburschen gehalten. Selbst seine Kleidung gab keinerlei Hinweise. Anstelle einer Uniform trug der dunkelhaarige Mann ein blaues Leinenhemd und eine Segeltuchhose.
    »Die meisten neuen Kameraden bringen ihre Prüfungen eine nach der anderen hinter sich. Du hast es in einem heldenhaften Versuch geschafft, dich auspeitschen zu lassen, die Initiation hinter dich zu bringen und obendrein noch deinen ersten Landgang zu überstehen.«
    Hethor fiel es schwer, sich an die jüngere Vergangenheit zu erinnern, was vermutlich ein Segen war. »Äh ...«, brachte er hervor.
    »Malgus, Simeon Malgus.« Malgus stand auf und schob seinen Stuhl zurück. »Steuermann auf der Bassett und Oberleutnant in der Navy Ihrer Kaiserlichen Majestät. Und du bist Hethor Jacques, ein geheimnisvoller Matrose, der vor Kurzem aus Neuengland zu uns gestoßen ist.«
    »Ja.« Malgus, dachte Hethor. Er hatte den Namen schon einmal gehört. Natürlich! Seine Nachricht an das Anthony’s hatte ihn erreicht. Gott segne Feldwebel Ellis. Allerdings musste Hethor einräumen, dass seine eigene, schnelle Auffassungsgabe auch dazu beigetragen hatte.
    »Bootsmann Lombardo sagte mir, du kennst dich ein bisschen mit Uhren aus.«
    Hethor versuchte sich aufzusetzen, war aber zu schwach. »Ja. Ich bin Lehrling, Sir.« Seine Stimme kehrte langsam zurück.
    »Uhrmacherlehrling.« Malgus stand vor Hethors Hängematte und sah mit einem Funkeln in den Augen, das zwischen Mitleid und Belustigung zu schwanken schien, auf ihn herab. »Die heiligste aller Künste, denn die Uhrmacherei imitiert das Tetragramm in Seiner Weisheit. Sie ordnet die Stunden eines menschlichen Lebens, wie Gott das Universum zu ordnen suchte.«
    »Es ist bloß Zeit, Sir.« Das hätte Meister Bodean geantwortet, aber Hethor hatte ihm nie ganz geglaubt.
    »Einfach nur Zeit, ja. Das könnte man so sagen. Alles ist bloß Zeit – das Drehen der Erde auf ihrem Weg durch den Himmel, die Bewegungen des Mondes und der Planeten, selbst die unserer eigenen Körper. Hast du das Erdbeben verschlafen?«
    Erdbeben? Angst durchfuhr Hethor wie ein eisiger Blitz. Er hatte die Fehler in der Bewegung der Welt bemerkt, aber wer den Himmel durchreiste, vergaß so etwas nur allzu leicht. »Was für ein Erdbeben?«
    Malgus lachte fast schon boshaft. »Als wir gerade von Bermuda abgelegt hatten. Einer der Ankermasten ist umgestürzt, und in der Hafenstadt Hamilton sind Feuer ausgebrochen. Kapitän Smallwood hat uns befohlen, weiterzufliegen und nicht zurückzukehren, um Hilfe zu leisten. Haben im Westen und Süden wichtige Dinge zu erledigen.«
    »Erdbeben ...« Hethor schloss die Augen und horchte, ob er das Rattern der Welt hören konnte. Das Schiff knarzte, und seine und Malgus’ Atemzüge verdeckten einige der Geräusche; aber selbst hier, hoch oben am Himmel, waren die Bewegungen der Welt einem Echo gleich zu vernehmen, am Grunde aller anderen Geräusche, nur eine Winzigkeit von völliger Stille entfernt.
    Doch es klang irgendwie falsch.
    »Du kannst es hören«, sagte Malgus mit einer Stimme, die nur noch ein Flüstern war. »Du kannst die Veränderungen wahrnehmen.«
    Verängstigt öffnete Hethor die Augen. Der alte Bauer Le Roy hatte ihn aufgefordert, Malgus mit seiner Geschichte aufzusuchen. Hethor hatte den Mann schließlich nach einigen Fehlschlägen gefunden, und Malgus hatte im Gegenzug seine Rettung aus der Grube der Kerzenmänner ermöglicht. Aber nach seinen Erfahrungen am Hofe des Vizekönigs war Hethors Interesse gering, seine Gedanken erneut mitzuteilen. Irgendetwas an Malgus – seine Art oder seine Eindringlichkeit – brachte Hethor dazu, sich in Acht zu nehmen, Albino-Tukan oder nicht.
    »Ich weiß nichts, Sir«, sagte er. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    Malgus’ Augen wurden zu schmalen Schlitzen. »Vielleicht stimmt das, vielleicht auch nicht, Matrose. Ich kann dich nicht zu etwas machen, was du nicht bist. Aber ich möchte deine Ausbildung nicht verkommen lassen. Kapitän Smallwood hat mir gnädigerweise erlaubt, dich in meine Dienste zu nehmen, um die Navigationsinstrumente ordentlich zu warten. Wenn du das tust, ohne mich zu beschämen, werde ich dir

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