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Die Räder der Welt - Lake, J: Räder der Welt - Mainspring

Die Räder der Welt - Lake, J: Räder der Welt - Mainspring

Titel: Die Räder der Welt - Lake, J: Räder der Welt - Mainspring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Lake
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Künstlers und jenes Sendungsbewusstsein, das die Mission des Erzengels Gabriel verlangte.
    »Es geht um die Sicherheit des Schiffes«, sagte Smallwood. »Wenn Sie verloren gehen, wird einer meiner Offiziere Ihre Aufgaben übernehmen müssen, und ich bin in diesem Bereich jetzt schon unterbesetzt. Aber ich gehe davon aus, irgendwo in dieser Stadt Karten zu finden, Aufzeichnungen von Gordons Expedition. Vielleicht stehen sogar spezielle Instrumente zur Navigation an der Mauer zur Verfügung. Sie könnten von unschätzbarem Wert sein.«
    »Bitte um Erlaubnis, Sir ...«, begann Hethor und schluckte schwer. »Bitte um Erlaubnis, mich dem Landetrupp anschließen zu dürfen.«
    »Erlaubnis erteilt.« Smallwood wandte sich ab, um die Befehle zum Ankern zu geben und anschließend den Landungstrupp an Land gehen zu lassen.
    Hethor stellte sich an die Heckreling und reckte den Hals, um an der Gaszelle vorbeischauen zu können. In dem engen Lufthafen versperrte sie ihm fast den Blick, aber er sah große Standfüße aus dunklem Holz, Teak vielleicht, die einige der Gebäude über ihnen trugen. Sie schienen aus einzelnen Baumstämmen gefertigt zu sein. Wenn dem so war, müssten die Bäume, aus denen sie herausgeschnitten wurden, so groß sein, dass sie Hethors Vorstellungskraft bei Weitem übertrafen.
    Er schaute sich weiter um, betrachtete die Balkone, Festungsmauern und Gebäude. Sie waren so reich verziert wie eine typisch deutsche Uhr und ließen auf Architektur innerhalb von Architektur schließen. Hethor fragte sich, ob in jedem Gebäude ein jeweils kleineres steckte. Nach einiger Zeit fielen ihm zwei Dinge auf.
    Es gab kein Glas.
    Und es gab keine Uhrtürme.
    Vielleicht lebte dieses Volk in einem milden Klima und hatte kein Interesse an der Zeit und der Zeitmessung. Oder sie waren Wilde, die nur Bambus und Wälder kannten, aber keine Metallurgie und Mechanik. Auf jeden Fall aber wussten die geflügelten Wilden ihre bronzenen Waffen mit tödlicher Präzision einzusetzen.
***
    Als sie die Höhe der Brandnarben erreichten, die Hethor erblickte hatte, ließ al-Wazir die Bassett mittels einer Notlösung an einem vernünftigen Ankerplatz festmachen, die Hethor noch nie zuvor gesehen hatte: Der Reeperbootsmann ließ zwei Freiwillige an etwas festschnallen, das wie zwei übergroße Fallschirme mit Kautschuküberzug aussah. Diese ließ al-Wazir dann über der Reling auslegen. Auf seinen Befehl hin wurden sie mit Wasserstoff aus einem Schlauch aufgeblasen, der vom Gassack herabgelassen wurde.
    Die Möchtegern-Fallschirme wuchsen bald zu mittelgroßen Kopien der riesigen Gaszellen heran, die sich im Gassack über ihnen befanden. Jede hatte einen fast sechs Meter breiten Bauch, der sich gegen die Seile drängte, die ihn festhielten.
    Die Matrosen wurden über Bord geworfen, nachdem man sie mit dünnen Seilen gesichert hatte, die auf Winden aufgerollt waren. Unter großem Geschrei und aufmunternden Rufen hüpften sie durch die Luft nach oben, als würden sie von Federn angetrieben.
    Al-Wazir ließ sie mit der Winde wieder nahe ans Schiff zurückziehen. Dann ließ er ein paar Decksarbeiter das Hilfsseil hochwerfen, um den fliegenden Matrosen Gewichte reichen zu lassen. Der Auftrieb zerrte zwar immer noch an den Sicherungsleinen der Männer, bewirkte aber nicht mehr, dass sie in die Höhe zu schießen drohten wie Feuerwerksraketen. Dann zogen die beiden Männer zwei in Holzrahmen eingespannte Segeltuchstücke hervor. Mit diesen Luftrudern kämpften sie sich zur Stadt vor und versuchten, die Gebäude zu erreichen.
    Hethor wusste nicht, ob er fasziniert oder entsetzt sein sollte. Auf der einen Seite wollte auch er in die Luft aufsteigen wie diese Matrosen; andererseits war ihr Einsatz gefährlich, denn ihr Leben hing von der Belastbarkeit ihrer Gurte und der Unversehrtheit ihrer kleinen Gaszellen ab.
    Die beiden Matrosen landeten auf dem Boden, ungefähr einhundert Meter voneinander entfernt, und sicherten sich an einer Säule. Schwerere Seile wurden hinübergereicht, die ebenfalls an den Säulen festgemacht wurden. Schließlich wurde die Bassett an den Felsvorsprung verholt. Sie drehte ihr Heck in Richtung Land, damit ihre dampfbetriebenen Propeller sie im Notfall in Richtung des Buchtausgangs bringen konnten.
    Der ganze Vorgang dauerte etwa drei Stunden. Hethor wartete auf dem Poopdeck und hielt sich an der Heckreling auf, damit er unbemerkt blieb. Oder vielleicht war es für Kapitän Smallwood von Vorteil, ihn im Auge behalten zu

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