Die Räder der Zeit: Roman (German Edition)
Sauerstoffbehälter neben sich. Die Besatzung wurde für die bevorstehende Landung geweckt. »Wir sollten es bald sehen«, fügte sie hinzu.
Der Messing sah über die Reling. »Ich weiß nicht, wie du ein Feld von dem anderen unterscheiden kannst.«
»Das ist nicht von Bedeutung, mein Lieber«, sagte sie. »Ich weiß genauso sicher, wo sich Blenheim Palace befindet, wie ich weiß, wo du dich aufhältst. Ich werde diesen Palast vermutlich für den Rest meines Lebens sehen können, ob ich nun schlafe oder wache.«
… er führte sie auf den Berg und zeigte ihnen all die Königreiche der Mauer, und sie waren über alles Maß erstaunt …
»Du besitzt eine seltsame Macht.«
»Ich besitze sie nicht.« Sie klang geistesabwesend, als sie über die Reling blickte. »Ich verwende sie lediglich.«
»Und dennoch sind wir hier.«
Kitchens kam zu ihnen zurückgestapft, diesmal mit zornesrotem Gesicht. »Ich werde den Palast nicht mit einem Landungstrupp betreten!
Martins war direkt hinter ihm. »Ich schlage ja nicht vor, einen königlichen Palast anzugreifen, Sir, aber es ist reiner Wahnsinn, überraschend dort zu landen und nicht angemessen auf Widerstand reagieren zu können. Wenn wir bewaffnet sind, verschafft uns das vielleicht Zeit für Verhandlungen.«
Paolina starrte sie wütend an. »Was soll das mit den Männern und Waffen? Werden sie mit ihren Streitigkeiten aufhören?«
»Wir fahren unangekündigt mitten in das Herz des Empire.« Kitchens’ Stimme konnte man die Enttäuschung anhören. »Wenn wir dort mit schussbereiten Waffen auftauchen, wird dies unseren Verrat nur noch verschlimmern.«
… einem wahnsinnigen König steht der Thron genauso wenig zu wie einem Bettler, der bei Sonnenaufgang laut schreiend durch die Straßen läuft, um einen Mord zu verkünden …
»Es handelt sich hierbei nicht um Verrat«, kommentierte Boas. »Es handelt sich um eine erforderliche Maßnahme.«
Der Sonderbeauftragte schüttelte den Kopf. »Die Admiralität wird das niemals so sehen. Auch Whitehall nicht. Dies ist ein feindliches Schiff.«
»Ich habe das Banner anbringen lassen«, sagte Paolina, »das wir über Afrika zu nähen begonnen haben.«
Kitchens wirbelte zu ihr herum. »Wo war ich?«
»Sie haben sich über Waffen gestritten.« Dann fügte sie hinzu: »Es ist noch zusammengerollt, aber wir werden den Stoff bei unserem Abstieg hinunterlassen.«
Sie hatten sich auf einen langen weißen Streifen mit goldener Krone und den Buchstaben ›UK‹ geeinigt. Das bedeutete zwar nichts Konkretes, würde aber vermutlich den Eindruck eines nichtchinesischen Schiffs erwecken. Es war außerordentlich wichtig, Zweifel in den Köpfen der Verteidiger von Blenheim Palace zu säen.
Man hatte Boas klargemacht, dass jeder, dem die Sicherheit der Queen anvertraut worden war, sich nicht einmal den geringsten Augenblick der Unsicherheit erlauben durfte. Er hatte dies nicht angesprochen, denn ihre Aufgabe schien ohnehin zum Scheitern verurteilt und wurde aus reiner Loyalität durchgeführt, nicht weil es die Hoffnung auf einen Erfolg gab.
Die Paolina-al-Wazir Stimme meldete sich und schien nur noch die des alten Seemanns zu sein, jetzt, wo sie hier bei ihm war. Junge, du hast dich wirklich gut geschlagen, aber ich weiß, dass du noch mehr tun wirst.
… die Pracht des Herrn ist immerdar, welche Hand auch immer die Arche von ihrem Altar entfernt …
»Ich wollte diesen Krieg nicht beginnen«, sagte er, »aber ich habe vor, ihn zu beenden.«
Paolina berührte seinen Arm. »Du hast diesen Wahnsinn nicht losgetreten.«
»Das haben wir alle«, sagte er. »Die Kampfhandlungen begannen in Ostafrika, als sie nach dir suchten, und wurden schlimmer, als die Chinesen zurückkehrten. Daran hatte ich einen beachtlichen Anteil.«
»Hättest du sie damals aufhalten können?«
Es zu versuchen war Boas nicht einmal eingefallen. Zuerst war er auf der Flucht, und dann hatte das Sechste Siegel seine gesamte Aufmerksamkeit in Anspruch genommen. »Ich hätte mich anders verhalten können.«
Sie wandte sich ab und sah über die Reling nach unten. »Wir sollten mit dem Anflug beginnen.«
»Einsatzbereitschaft hergestellt!«, rief Martins.
»Ich werde dies nicht akzeptieren«, brüllte Kitchens zurück.
… sie kamen als Krämer, die mit Tierfellen und kleinen Dingen des Lebens handelten, und verbargen ihre Schwerter unter den Satteldecken ihrer Esel …
»Dann lassen Sie sie ihre Handfeuerwaffen verdeckt mit sich nehmen«, sagte Boas. »Ihr Briten
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