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Die Räder der Zeit: Roman (German Edition)

Die Räder der Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Die Räder der Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Lake
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nie geglaubt, dass sie ein Haufen kostümierter Schwätzer in einer alten Höhle waren.
    Doch sie hörte weiterhin zu.
    »Die Admiralität will die Festnahmen nicht bestätigen …«
    »… dieser unglückselige Tunnelbau wird die Mauer …«
    »… wir wissen nicht, wo das Mädchen danach hingegangen ist, aber die Hörer waren beunruhigt.«
    »Das sind die abschließenden Zahlen der chinesischen Verluste vor der Küste …«
    Das waren keine Schwätzer. Die Masken wanderten von einem Grüppchen zum nächsten, sodass sich deren Zusammensetzung stets änderte. Jeder teilte seine Informationen mit dem Nächsten und dann dem neuesten Nachbarn, bis alle über alles informiert waren, wie Farbe sich in Wasser ausbreitet.
    Eine sehr seltsame Regelung, die aber auf sonderbare Weise effektiv zu sein schien.
    Neben ihr rutschte Wang unruhig hin und her. Sie drückte erneut seinen Arm und flüsterte: »Warten Sie, das ist bald vorbei.«
    »Ich habe keine Angst davor, dass es getan wird«, antwortete er auf Chinesisch. »Ich habe Angst davor, dass es nicht richtig gemacht wird.«
    Schließlich verstummten sie. Jeder außer dem Wortführer hatte sich einem der Grüppchen angeschlossen, und ihr ständiges Wechseln war beendet. Alle drehten sich zur Göttin hin.
    »Wir unterstützen die Maske Childress«, sagte jemand aus der ersten Gruppe. Ihre Kameraden nickten.
    »Unsere Unterstützung ist vorläufig, aber gegeben«, stellte ein Mann in der zweiten Gruppe fest.
    »Wir können sie nicht unterstützen«, teilte die Sprecherin der dritten Gruppe mit, aber zwei Mitglieder ihrer Gruppe schüttelten unzufrieden den Kopf.
    Und so ging es weiter, elf Gruppen aus vier oder fünf Masken. Acht stimmten ihr zu, zwei waren gegen sie, eine war unentschieden.
    Der Wortführer wandte sich Childress zu. Sie zitterte, denn die Kälte des Gesteins hatte sich während der Wartezeit bemerkbar gemacht, und weil sie die merkwürdige, aber schnelle Effizienz dieser Menschen beeindruckte, zu denen sie nun gehörte.
    »Wir akzeptieren Ihren Bericht. Unsere Agenten werden so schnell wie möglich nach London und Peking aufbrechen, und die Informationen sollen an alle erreichbaren Feldkommandeure weitergegeben werden. An einigen Orten wird man nicht auf Sie hören, aber an vielen werden Ihre Worte auf Verständnis treffen. Wir werden einen Botschafter für den Schweigsamen Orden und den Drachenthron ernennen, einen Generalbevollmächtigten, der in unserem Namen agieren kann, um zu schriftlichen Vereinbarungen zu gelangen, dass weitere Versuche, die Mauer zu überwinden, zu unterlassen sind. Wir werden uns außerdem um das Mädchen Paolina kümmern, denn wir glauben, dass sie sich mittlerweile wieder in der Nördlichen Hemisphäre aufhält.«
    »Nur beim Letzten bin ich sicher, dass Sie falschliegen«, sagte Childress und mühte sich, weiterhin entschlossen zu klingen. »Was den Rest angeht, wäre ich für Ihre Ratschläge dankbar. Wir können diesem Wahnsinn vielleicht doch noch ein Ende setzen.« Sie spürte in diesem Augenblick, wie sich das Rad des Schicksals anders zu drehen schien, als ob die Logik einer maßgeblichen und schmerzlichen Entscheidung sich nun in ihrem Herzen zeigte.
    »Sie werden unsere Entscheidungen dem Osten überbringen.« Ihr Gesprächspartner wirkte fast grimmig. »Gehen Sie zuerst zum Schweigsamen Orden und weisen Sie ihn an, ihre Pläne an der Mauer einzustellen. Wenn wir sie überwinden wollen, dann wäre es möglich, eine gemeinsame Unternehmung anzugehen. Es ergibt wenig Sinn, unsere Streitigkeiten in diese unberührten, kirchenfernen Gestade zu übertragen. Unser Zwist kann dort wohl kaum von Bedeutung sein, und es liegt an uns, die richtigen Dinge hinüberzubringen.«
    »Ich –«, begann Childress, unterbrach sich aber, als die Gefederte Maske weitersprach.
    »Danach werden Sie nach Beijing weiterreisen und dieselbe Nachricht dem Kaiser auf seinem Drachenthron überbringen. Machen Sie ihm klar, dass niemand diesen Krieg gewinnen kann. Die Engländer haben sich von einem wilden Zauberer täuschen lassen, mit dem sie nun nicht mehr im Bunde stehen.«
    »Was werden Sie mit Paolina machen?«, fragte sie, denn diese Bedrohung bereitete ihr Sorgen.
    »Wir werden ihr dabei helfen, eine Lösung zu finden, dass sie sich selbst oder den Mächtigen dieser Welt nicht mehr als Gefahr begegnet«, lautete die Antwort. »Ihre Mission führt Sie in den Osten.«
    »Warum ich?«
    »Weil Sie eine Frau sind, die ganze Kriegsschiffe ihrem Willen

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