Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Räder der Zeit: Roman (German Edition)

Die Räder der Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Die Räder der Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Lake
Vom Netzwerk:
es nur die wenigsten können. Du kannst den Ort sehen, mich schicken und uns folgen, wenn der rechte Zeitpunkt gekommen ist.« Der Mönch senkte sein Kinn und begann zu beten. Childress sah zu, wie sich Paolina an ihrem kleinen Gerät zu schaffen machte und einen der vier Zeiger bewegte, während sie mit sich selbst sprach. Draußen waren Schüsse zu hören und eine weitere Explosion, aber das Mädchen machte weiter. Childress fragte sich, wie bald sie von irgendjemandem unterbrochen werden würde.
    Dann sah Paolina wieder auf. »Ich habe es.«
    Sie beugte sich hinab, um Boas einen Kuss aufzudrücken, presste die Taschenuhr an die Brust und schickte sowohl den Mönch als auch den Metallmann mit einem Knall fort.
    »Und was jetzt?«, fragte Childress.
    »Wir finden Kitchens«, sagte Paolina. »Wir helfen ihm, seine Mission zu beenden, und wir finden einen Ausweg für euch alle. Dann werde ich zu diesem Jade-Abt gehen. Wir werden meine Taschenuhr zwischen seine Automaten legen, und sie wird eine Dekoration von vielen in seinem Tempel sein. Ich werde meine Kräfte nie wieder einsetzen, wenn dies geschehen ist, denn die Last einfach zu groß für einen Menschen.«
    »Du wärst sowohl vor der Nördlichen als auch der Südlichen Hemisphäre sicher, dort oben auf der Mauer«, merkte Childress an.
    »Ich wurde auf a Muralha geboren. Es ist nur richtig, dass ich dort auch sterben sollte.«
    Sie gingen den Flur entlang. »Einen Augenblick«, sagte Childress an der Tür. Sie ging den Weg zurück in den Garten und rief die Männer ihres entzweigebrochenen Schiffs zu sich.
    Wang
    Er kauerte zwischen fremdartigen Sträuchern, umgeben von Seeleuten. Was war gerade mit ihnen geschehen? Niemand schien sonderlich überrascht, aber Wang war zutiefst schockiert. Gerade hatten sie sich noch im Hafen von Valetta befunden, und einen Augenblick später fielen sie aus dem Himmel … aber wohin?
    Kein Wunder, dass der Schweigsame Orden diese Maske Childress so fürchtete.
    »Kannst du schießen?« Jemand drückte dem Katalogisierer ein kurzes Gewehr in die Hand.
    »Nein«, flüsterte er. Aber wenigstens konnte er etwas tun. Er richtete die Waffe auf die Dächer und versuchte, den Abzug zu betätigen.
    Wo waren sie?
    »Wir sind gestorben und sind jetzt in der Hölle«, sagte der Matrose, der ihm gerade die Waffe gereicht hatte, als ob Wang seine Gedanken laut ausgesprochen hätte.
    »Ist die Hölle voller Engländer?«, fragte ein anderer. »Ich habe auf jeden Fall noch nicht das Totengericht gesehen. Ihr etwa?«
    »Hier«, rief jemand Wang zu. Eine Hand griff nach dem Sicherungsbolzen und löste ihn.
    Vielleicht war dies die Hölle.
    Al-Wazir, den Wang nicht sehen konnte, brüllte etwas über Schotten und den Tod. Dann spazierte die Maske Childress in den Garten. Sie schien von einem inneren Licht erfüllt und stand dort, als ob sie mit dem Kampf nichts zu tun hätte.
    Vielleicht war es doch nicht die Hölle, dachte er.
    »Kommt mit mir«, rief sie auf Chinesisch. »Wir haben eine Mission und müssen dem Mädchen Paolina ein letztes Mal folgen.«
    Ein Mann mit Kapitänsabzeichen auf seiner Uniform sah hinter einem Rumpfbruchstück auf. Der Verräter Leung! Wang hatte nicht verstanden, dass er ihm so nah war. »Mission?«, brüllte der Kapitän. »Ihr habt mein Schiff für eine Mission zerstört?«
    »Ich habe nichts getan«, antwortete Childress ruhig. Zwei Kugeln ließen Dreck um sie herum aufspritzen und wurden von chinesischem Sperrfeuer beantwortet. Als dieser Lärm verstummt war, fügte sie hinzu: »Wenn ihr leben wollt, dann folgt mir.«
    Leung schrie: »Ihr habt die Maske gehört!«
    Rückzug wurde im gesamten Garten befohlen. Ein weiterer Offizier der Beiyang-Navy rutschte an einem Seil von der Five Lucky Winds herab und schleifte Kabel hinter sich her. »Sprengsätze zur Selbstversenkung scharfgemacht, Sir!«, rief er. »Ich habe außerdem die Sprengköpfe aus den Torpedos kurzgeschlossen.«
    »Alle folgen der Maske«, sagte Leung. »Auch Sie, Sun-Wei. Ich werde meinem eigenen Schiff das Ende selbst bereiten.«
    Die Matrosen rannten in Deckung, ohne auf die Schüsse vom Dach zu achten. Einige gaben Feuerschutz, und zwei von ihnen mussten mitgeschleift werden, nachdem es sie erwischt hatte. Wenige Augenblicke später war der Garten leer bis auf Wang und Leung.
    »Sie hätten mit ihnen gehen sollen«, sagte Leung traurig.
    Wang sah die Trauer in den Augen des Kapitäns und ließ ihn erkennen, welche Bedeutung dieser Moment hatte. Was

Weitere Kostenlose Bücher