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Die rätselhaften Worte

Die rätselhaften Worte

Titel: Die rätselhaften Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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werde.
    Und die Zeit ihre Macht über mich verloren hat.

[home]
    Siebenunddreißig
    D ie
bouphonia
«, sagte Drew Urquhart, »was sich als ›die Ermordung des Ochsen‹ übersetzen läßt, war ein athenischer Ritus, der bezweckte, einer Dürreperiode und den damit verbundenen Entbehrungen ein Ende zu setzen. Wahrscheinlich hast du in
The Golden Bough
darüber gelesen …«
    Er hielt inne und blickte grinsend auf Dalziel, der meinte: »Im Pub lese ich selten Bücher. Kannst du uns kurz sagen, worum es da geht?«
    »Frater schildert das Ritual folgendermaßen: Gerste und Weizen wurden auf den Altar gelegt und die Ochsen nahe daran vorbeigetrieben. Das Tier, das an den Altar trat und zu fressen begann, wurde von Männern mit einer Axt und einem Messer getötet, die Waffen aber warfen sie sofort weg und flohen. Schließlich wurden alle, die an dem Tod des Tieres beteiligt waren, vor Gericht gestellt, jeder schob einem anderen die Schuld zu, bis zuletzt das Messer und die Axt als die Alleinschuldigen galten. Sie wurden verurteilt und ins Meer hinausgeschleudert.«
    Anders als sein Vorgesetzter, der seinen großen Kopf in seine großen Hände stützte und durch den so entstandenen Trichter leise stöhnte (was sich anhörte wie ein auffrischender Westwind, der durch die Fingalshöhle hallt), hatte Pascoe aufmerksam zugehört und fragte nun: »Sie glauben also, das ist der Grund, warum der Wordman die Flinte, nicht aber die Axt, weggeworfen hat? Der Honourable war schon tot, als ihm der Kopf abgeschlagen wurde, also traf die Axt keine Schuld.«
    »Richtig. Bestimmt ist Ihnen aufgefallen, wie er schildert, daß die Waffe praktisch von selbst feuert, und auch das Opfer hat nach dieser Schilderung so wie der athenische Ochse sein Schicksal selbst gewählt. Haben sich übrigens bei der Obduktion Hinweise darauf ergeben, ob er etwas gegessen hatte?«
    Pascoe sah Dalziel an, der entscheiden mußte, wie viele Informationen an Außenstehende weitergegeben werden durften. Aber noch bevor er Blickkontakt aufnehmen konnte, sagte Dr. Pottle (der nach überstandener Krankheit wieder qualmte wie ein Schlot): »Noch wichtiger als diese Wortspiele, für die er tatsächlich eine Vorliebe hat, könnten die markanten sexuellen Bilder sein, die er hier gebraucht. Die Vorgänge in seiner Psyche werden uns auf seine Spur führen, nicht seine verdrehten Gedankengänge. Das ist ein Bereich, den er naturgemäß noch halbwegs im Griff hat. Es sind die Emotionen, die Leidenschaften, die außer Kontrolle geraten und ihn am Ende verraten werden. Zumindest könnten sie bewirken, daß bedeutsame physische Spuren zurückbleiben. Ich nehme an, Sie haben den Boden gründlich nach Spermaresten abgesucht? Für mich hört sich das an, als hätte er entweder während oder unmittelbar nach dem Ereignis ejakuliert.«
    Dalziels Kopf tauchte aus seiner Höhle auf. »Ich bin mir nicht sicher, worin Ihre Aufgaben bestehen, Dr. Pottle«, entgegnete er kühl, »aber ganz bestimmt nicht darin, mir die meinen zu erklären. Durch einen glücklichen Zufall, der schon lange fällig war, gelangte einer meiner Beamten als erster zum Tatort, also wurde dort, soweit möglich, nichts kontaminiert. Wir haben im Umkreis von einer halben Meile jeden Quadratzentimeter untersucht. Alles, was es festzuhalten, mitzunehmen und zu analysieren gab, wurde berücksichtigt. Wir haben den See mit dem Schleppnetz abgesucht und das Gewehr und noch allerhand Krempel gefunden, der uns höchstwahrscheinlich nicht weiterhilft. Wir haben die Axt aus dem Cottage geholt und Blutspuren daran gefunden, die beweisen, daß es sich um die Axt handelt, mit der Honourable Geoffrey enthauptet wurde. Und, Mr. Urquhart, bei der Obduktion wurden Reste eines Gurkensandwiches in seinem Mund gefunden. Außerdem haben wir am Ufer neben dem Boot ein Sandwich entdeckt, übrigens aus Vollkornweizen, von dem einmal abgebissen worden ist. All das sind vertrauliche Informationen, die ich preisgebe, nur, um Ihnen zu demonstrieren, wie weit ich zu gehen bereit bin, um diesen Irren zu fassen. Wenn irgend etwas davon euch beiden Witzbolden auf die Sprünge hilft, dann sprecht jetzt oder schweigt für immer.«
    Er musterte die Experten mit dem freimütigen Gesichtsausdruck eines Mannes, der alle Karten auf den Tisch gelegt hat. Nur, daß er natürlich einiges nicht erwähnt hatte, dachte Pascoe. Zum Beispiel, daß Bowler seiner Tussi erlaubt hatte, den Tatort ernstlich zu kontaminieren, daß sie Stangcreek Cottage auf den

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