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Die rätselhaften Worte

Die rätselhaften Worte

Titel: Die rätselhaften Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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raum.
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    Dreiundvierzig
    S ie waren noch – wie soll ich es ausdrücken –
zusammen,
als wir ankamen«, sagte Peter Pascoe.
    »Sie steckten ineinander«, knurrte Dalziel. »So genierlich müssen wir auch nicht sein.«
    »Zusammen«, wiederholte Pascoe. »Der Wartungstechniker behauptet, er habe den Stecker des Lötkolbens aus dem Verlängerungskabel und den Stecker des Verlängerungskabels aus der Steckdose im oberen Stockwerk gezogen, wo er es hatte einstecken müssen, weil nach der Störung im Untergeschoß der gesamte Strom gekappt war. Da es sich kaum leugnen läßt, gibt er aber zu, daß er den Lötkolben liegengelassen hat, nachdem er oben die reparierten Schaltkreise im Hauptsicherungskasten überprüft hatte. Er hat ihn an Ort und Stelle gelassen, weil er vorhatte, die Schaltkreise im Untergeschoß gleich heute früh vor der Eröffnung noch einmal zu überprüfen. Ein gewissenhafter Arbeiter.«
    »Der lügt doch wie gedruckt«, meinte Dalziel. »Er hat den Lötkolben eingesteckt gelassen und nur den Schalter am Verlängerungskabel ausgemacht, dann ist er raufgegangen, hat den Sicherungskasten überprüft, da hat einer von seinen Kumpeln gerufen: ›Kommst du mit auf n Bier, Joe?‹, und er hat alles liegen- und stehenlassen.«
    Pascoe lächelte matt und überlegte, wie der Dicke es fertigbrachte, so wach und vital zu wirken, während er selbst zum Umfallen müde war, wo sie doch beide ziemlich wenig Schlaf abgekriegt hatten.
    Aber Umfallen kam nicht in Frage, wenn er seinem CID -Team Rede und Antwort stehen mußte, und zwar in Anwesenheit des Chief Constable, der in Anbetracht der ernsten Lage die Besprechung persönlich leitete. Auch die Doktoren Pottle und Urquhart nahmen teil – eine Anordnung von Trimble, nachdem er erfahren hatte, daß am folgenden Morgen in einem Briefkasten des Kulturzentrums der Siebte Dialog aufgetaucht war, und zwar nicht im Briefkasten der Bibliothek, der ja überwacht wurde, sondern in dem unbeobachteten Kasten des Museums am anderen Ende des Gebäudes.
    Dalziel hatte den Einwand erhoben, Einzelheiten über eine fortgeschrittene Ermittlung und verdächtige Personen sollten nicht an Außenstehende weitergegeben werden, worauf Trimble konterte, wenn er seinen Sachverständigen nicht traue, hätte er sie vielleicht gar nicht erst hinzuziehen sollen, und wenn sie dem Team überhaupt nützliche Dienste erweisen sollten, dann müßten sie genauso ins Bild gesetzt werden wie alle anderen. Der Dicke konnte sich aber revanchieren, als sein Vorgesetzter sich über die Anwesenheit von Constable Novello wunderte. » CID -Regel, Sir. Wer fit genug zum Feiern ist, ist auch fit genug für die Arbeit«, hatte er gesagt. Auf Pascoes Vorbehalte wegen der Teilnahme Novellos hatte er eine etwas humanere Erklärung abgegeben: »Ich habe sie angerufen und gefragt, ob sie schon so weit auf dem Damm ist, daß sie uns eine Stunde Gesellschaft leisten kann. Damit sie sich langsam wieder eingewöhnt, nach dem, was sie durchgemacht hat. Außerdem könnte es ganz sinnvoll sein, mal den Standpunkt einer Frau zu hören. Kann auch nicht schwachsinniger sein als das, was der Kiffbruder und der Kettenraucher verzapfen.«
    »Vielleicht fällt ihnen gar nicht viel ein«, versuchte Pascoe ihn zu beruhigen.
    »Das sowieso nicht. Aber das hält sie nicht davon ab, draufloszuquatschen. Du brauchst sie ja nicht noch zu ermuntern.«
    Allerdings war es Trimble, der das erste Stichwort lieferte.
    Auf Dalziels Einwurf fragte er: »Spielt es im Augenblick denn wirklich eine Rolle, ob der Wartungstechniker versucht, sich rauszureden?«
    »Eigentlich nicht«, meinte Pascoe.
    »Nur insofern«, gab Dr. Pottle zu bedenken, »als seine Aussage die Darstellung des Wordman im Dialog fragwürdig erscheinen läßt.«
    Er verstummte, wog Dalziels drohenden Blick gegen das ermutigende Lächeln des Chief Constable ab und befand, in diesem Fall sei der Rang ausschlaggebend. »In der Darstellung des Wordman«, fuhr er fort, »wird wie immer betont, daß er sich für das Werkzeug einer höheren Macht hält, ein sehr aktives Werkzeug natürlich, dessen Gefühl der Unverwundbarkeit darauf beruht, daß seine Führungsmacht ihm die drei Klassiker der Polizeiarbeit bereitstellt: Motiv, Tatwaffe und Gelegenheit.«
    »Welches Motiv?« wollte Dalziel wissen. »Es gibt keins, das ist doch der springende Punkt, wenn man es mit einem Verrückten zu tun hat!«
    »Da irren Sie sich, Superintendent, auch wenn ich Sie zum jetzigen

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