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Die Ranch

Die Ranch

Titel: Die Ranch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steel Danielle
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urwüchsigen Texas-Schrei aus dem Ring, und die Leute begannen zu toben. Gordon fürchtete, sie würden ihr folgen und über sie herfallen. Aber diesmal war sie vorsichtiger. Hastig stieg sie ab, küsste die Wange des Wettkampfleiters und verschwand im Gedränge. Sie zog ihr rotes Hemd aus und schlang es um die Taille. Darunter trug sie ein weißes T-Shirt. Genauso schnell fasste sie ihr Haar im Nacken mit einem Gummiband zusammen.
    Als sie die Gehege erreichte, sah sie völlig anders aus, und Gordon blinzelte verwundert. »Jetzt erkennt man dich kaum wieder.« Er stand so dicht vor ihr, wie er es wagte, und sehnte sich nach einem Kuss.
    »Das war ja auch der Sinn der Sache.« Lachend riss sie ihm den Cowboyhut vom Kopf und setzte ihn auf, um die Verwandlung zu vollenden.
    »Was für eine fabelhafte Idee«, meinte Gordon, erfreut über ihre Vorsicht. »Und dein Auftritt war wieder mal großartig.«
    »Ich finde, müsste unsere Nationalhymne sein, nicht     »Mir gefällt alles, was du singst. Sogar mit würdest du mir Tränen entlocken.«
    Ihr strahlender Blick liebkoste ihn. »Gut, dass ich das weiß…«
    Dann kaufte er ein Bier, das er mit ihr teilte. »Tanny, du haust mich einfach um.«
    »Glaubst du etwa, du würdest mich
nicht
zum Wahnsinn treiben?«
    Eine Zeit lang beobachteten sie das Rodeo, bis Tanya erklärte, sie müsse nun zu Stu und Hartley zurückkehren, die sich sonst Sorgen machen würden. »Sag deinem Pferd, wenn's dir was antut, schieß ich's nieder.«
    »Ja, Ma'am.« Als sie ihm den Hut zurückgab, hätte er Gelegenheit gehabt, sie zu küssen, aber vorsichtshalber verzichtete er darauf. Falls ein Fotoreporter in der Nähe war, würde das Bild am nächsten Tag auf allen Titelseiten prangen. Außerdem wusste Gordon nicht, ob Charlotte an diesem Abend unter den Zuschauern saß, und die Cowboys würden sicher tratschen. Also war es besser, das Geheimnis zu hüten.
    »Später versuch ich, noch mal hierher zu kommen, und wenn's nicht klappt, besuch mich«, wisperte Tanya. Sie liebten es, im Mondlicht auf der Bank vor dem Bungalow zu sitzen, zu reden und sich zu küssen. Am nächsten Morgen, an seinem freien Sonntag, würde sie im Wohnmobil nach Jackson Hole fahren. Dort wollte Gordon sie mit seinem Laster abholen, und dann würden sie den ganzen Tag zusammen verbringen. »Viel Glück«, wünschte sie ihm und kehrte zu ihrem Platz zurück, wo sie von Mary Stuart und Hartley erwartet wurde. Seit sie aus dem Ring geritten war, hatten die beiden sie nicht mehr gesehen, und jetzt wussten sie, warum.
    Anerkennend musterte Mary Stuart den Pferdeschwanz und das weiße T-Shirt. »Sehr schlau«, lobte sie. »Wo warst du?« Aber sie ahnte es ohnehin.
    »Bei den wilden Pferden«, antwortete ihre Freundin in breitem Texanisch.
    Mary Stuart lachte. »Früher hast du immer so geredet. Das fand ich wundervoll.«
    »Jetzt lebe ich schon zu lange in der Großstadt«, entgegnete Tanya.
    Trotz ihres veränderten Aussehens begannen die Leute ringsum, zu tuscheln und auf sie zu zeigen. Mary Stuart gab ihr den neuen dunkelblauen Cowboyhut, und Tanya zog die breite Krempe tief in die Stirn, um sich darunter zu verstecken. Interessiert verfolgte sie das Rodeo. Und dann ritt Gordon in den Ring, diesmal auf einem ungesattelten Pferd, das ihn mit aller Macht abzuwerfen suchte.
    In wachsender Angst beobachtete sie, wie ihn das wütende Tier abzuwerfen versuchte. Zunächst ging alles gut – bis das Pferd plötzlich in hohem Bogen zum Gatter der Arena sprang. Gordon prallte gegen einen Balken, fiel zu Boden und wurde dreißig Meter weit durch den Staub geschleift, eine Hand im Zügel verfangen.
    Endlich konnten die anderen Cowboys das wilde Pferd einfangen und ihn befreien. Einen Arm an seine Brust gepresst, verließ er den Ring. Erst im letzten Moment drehte er sich um und winkte dem Publikum zu. Tanya wusste, dass diese Geste ihr galt. Damit bedeutete er ihr, es gebe keinen Grund zur Sorge, doch am liebsten wäre sie zu ihm gelaufen. Aber sie wollte kein Aufsehen erregen, und so sah sie nur, wie er sich auf einen Zaun setzte und seinen offensichtlich lädierten Arm untersuchte. Der Sprecher gratulierte ihm zu einem ausgezeichneten Ritt. An diesem Abend erzielte Gordon die zweithöchste Punktzahl – aber zu welchem Preis …
    »Glauben Sie, er ist okay, Hartley?«, fragte Tanya beunruhigt.
    »Wahrscheinlich schon, sonst hätte man die Sanitäter geholt.«
    Es war

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