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Die Ranch

Die Ranch

Titel: Die Ranch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steel Danielle
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Heimweg an. Einige fuhren nach unten, andere gingen zu Fuß. Müde, aber glücklich wanderte Tanya den Hang hinab. Als Zoe und die anderen Ärzte an ihr vorbeifuhren, winkte sie ihnen zu. Der Fußmarsch machte ihr nichts aus, und sie genoss den Anblick der majestätischen Berge.
    »Soll ich dich mitnehmen?« Sie drehte sich um und sah Gordon am Steuer seines Lasters sitzen, das Gesicht schwarz vor Ruß, mit einem bandagierten Arm.
    »Hi! Bist du okay?« Sie stieg ein, und er nickte. Instinktiv neigte sie sich zu ihm hinüber und ließ sich küssen. Dann fuhren sie erschrocken auseinander. Wie leicht konnten sie beobachtet werden …»Tut mir Leid, Gordon, ich hab nicht dran gedacht …«
    »Ich auch nicht«, gestand er grinsend. Er wollte nur noch mit ihr ins Bett sinken, zwölf Stunden schlafen und dann an ihrer Seite erwachen.
    »Was geschieht mit den Pferden?« Tanya trank einen Schluck Wasser aus seiner Thermosflasche, die nach Rauch roch, aber sie musste ihren quälenden Durst stillen.
    »Heute Abend bringen wir sie auf die Ranch zurück. Danach hole ich dich ab – wenn's dir recht ist.«
    »Klingt gut.« Den Kopf an die Lehne des Beifahrersitzes gelegt, schaute sie aus dem Fenster und begann, ein altes Texas-Lied zu singen. Bald stimmte Gordon ein, und die Fußgänger, an denen sie vorbeifuhren, lächelten. Die meisten erkannten Tanya und staunten, weil sie sich den freiwilligen Helfern angeschlossen hatte. Das rechneten sie ihr hoch an. Vor allem Charlotte Collins war tief beeindruckt. Immerhin hatte sich Tanya siebzehn Stunden lang an den Löscharbeiten beteiligt.
    Im Ranchhaus wurde der Speiseraum für die Cowboys geöffnet. Bis zur Rückkehr der Hotelgäste durften sie sich hier ausruhen und eine üppige Mahlzeit genießen – Spiegeleier, Omeletts, Würstchen, Speck, Steaks, Pommes frites und Tomaten. Zum Nachtisch gab es Kuchen und Eiscreme.
    »Nur Haferschrot fehlt«, beklagte sich Tanya lächelnd, als sie sich zu Gordon setzte.
    »Verdammt, in diesem Laden weiß kein Mensch, wie man sich richtig ernährt«, scherzte er. Nach einer Weile gesellten sich Zoe, John Kroner und sein Freund zu ihnen. Etwa eine Stunde lang diskutierten sie lebhaft über das Feuer, dann musste Gordon mit den anderen Cowboys aufbrechen, um die Pferde von der Nachbarranch zu holen.
    »Heute Abend wirst du völlig erschöpft sein«, wisperte Tanya auf dem Weg aus dem Speiseraum. »Soll ich wirklich bei dir übernachten?«
    »Was denn sonst?«, erwiderte er und schaute ihr tief in die Augen.
    »Was für ein hartgesottener
Hombre
du bist …« Beinahe hätte sie ihn geküsst.
    »Pass bloß auf! Sonst stehe ich morgen früh am Highway, strecke den Daumen aus und suche mir einen Job auf einer anderen Ranch.«
    »Das bezweifle ich.« In diesen letzten Stunden hatte er bewiesen, wie hart er arbeiten konnte und wie tüchtig er war. Wenn Charlotte Collins einen solchen Mann entlassen würde, wäre sie verrückt. »Aber ich werde mich in Acht nehmen. Das verspreche ich dir.« Inzwischen hielt Tanya es für selbstverständlich, dass sie zusammengehörten, und deshalb war sie manchmal unvorsichtig.
    »Diese Frau sollten Sie nicht mehr aus den Augen lassen, Gordon«, meinte Zoe. Grinsend ging er zu den anderen Cowboys.
    Um sieben Uhr kehrten das Wohnmobil und die Laster mit den Hotelgästen zurück. Nachdem die Cowboys und die freiwilligen Helfer den Speiseraum verlassen hatten, war ein Buffet angerichtet worden. Zoe und Tanya hatten bereits gegessen, aber sie setzten sich zu Mary Stuart und Hartley und schilderten ihre Abenteuer.
    Als die Freundinnen in ihren Bungalow zurückkehrten, war das Feuer gelöscht, und die Nachricht wurde im Radio und im Fernsehen bekannt gegeben. Eine Stunde lang saß Tanya im Jacuzzi, und gerade als sie sich in ein großes Badetuch hüllte, klopfte es am Fenster. Sie zog die Vorhänge auseinander, sah ein schmutziges schwarzes Gesicht und konnte es kaum erwarten, ihren Liebsten zu küssen. Zoe und Mary Stuart lagen bereits in ihren Betten, auch Tanya war todmüde. Aber sie hatte auf Gordon gewartet. Nach dem langen Bad war der Brandgeruch verflogen, der an ihrer Haut und in den Haaren gehaftet hatte. Nun schimmerten ihre Wangen rosig, und sie duftete nach Parfüm. Gordon konnte sich kaum noch auf den Beinen halten und gab ihr mit Zeichen zu verstehen, sie solle herauskommen. Aber sie bedeutete ihm, zu warten, rannte zur Haustür und öffnete sie. Damit sie nicht beobachtet werden konnten, hatte sie das Licht im

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