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Die Ranch

Die Ranch

Titel: Die Ranch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steel Danielle
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nach London.« Fast zwei Wochen früher als vorgesehen.
    »Und das sagst du mir erst jetzt…« Wieder einmal fühlte sie sich bestraft und verlassen. Es gab keinen stichhaltigen Grund, warum sie ihn nicht nach London begleiten sollte. Doch er hatte schon vor langer Zeit versichert, das sei ausgeschlossen. Wenn er arbeite, könne er sich nicht um sie kümmern. Eine weitere Methode, Distanz zu wahren.
    »Wir werden uns sehen, wenn du mit Alyssa nach London kommst«, bemerkte er, als hätte er ihre Gedanken erraten. Aber zwei Tage in drei Monaten genügten wohl kaum, um die Ehe zu retten. Nach der Reise mit ihrer Tochter würde sie den restlichen Sommer allein in New York verbringen. Oder sollte sie Tanya in Kalifornien besuchen? Es gab nichts anderes zu tun, denn im Sommer fanden keine Aufsichtsratssitzungen statt. Zumindest ein Gedanke – wenn sie auch bezweifelte, dass sie diesen Plan verwirklichen würde …
    Inzwischen war Bill im Badezimmer verschwunden und kam in seinem Pyjama wieder heraus. Er nahm nicht zur Kenntnis, wie hübsch sie in ihrem schwarzen Chiffonkleid aussah. Seit dem Tod ihres Sohnes schien er sie nicht mehr als seine Frau zu betrachten.
    Resignierend ging sie ins Bad, schlüpfte aus dem Valenti-no-Kleid und legte damit die Illusion ab, sie wäre attraktiv und unabhängig. Nachdem sie ihren Morgenmantel angezogen hatte, kehrte sie ins Schlafzimmer zurück. Bill wandte ihr wieder einmal den Rücken zu und blätterte in irgendwelchen Papieren. Ehe sie sich zurückhalten konnte, wurde sie von einer seltsamen inneren Kraft gezwungen, ihn zur Rede zu stellen. Erstaunt über ihre eigenen Worte, aber nicht so verwirrt wie er, begann sie zu sprechen, mit klarer Stimme in der Stille des Raums. »So geht's nicht weiter, Bill.«
    Langsam drehte er sich zu ihr um, seine Brille in der Hand. »Was genau soll das heißen?«, fragte er und schlug jenen Ton an, in dem er Angeklagte zu verhören pflegte.
    Doch sie ließ sich nicht einschüchtern. Tanya hatte ihr Mut gemacht. »Was ich gesagt habe. So will ich nicht weiterleben. Niemals sprichst du mit mir. Für dich scheine ich nicht mehr zu existieren. Du ignorierst mich und weist mich ständig zurück. Jetzt wirst du zwei oder drei Monate in London verbringen und erwartest, ich würde mich mit einem zweitägigen Besuch begnügen. Das ist keine Ehe mehr. Bin ich deine Sklavin? Aber ich glaube, damals wurden die Sklaven viel netter behandelt als ich.«
    So hatte sie noch nie mit ihm gesprochen. Entgeistert starrte er sie an. »Bildest du dir ein, ich würde zum Vergnügen nach London fliegen?«, entgegnete er eisig. »Offenbar hast du vergessen, wie hart ich arbeite.«
    »Und du hast vergessen, dass wir verheiratet sind.« Was sie meinte, wusste er, sie brauchte es nicht zu erklären.
    »Es war ein schwieriges Jahr. Für uns beide.« Vor kurzem war Todds erster Todestag verstrichen und hatte die Situation noch erschwert.
    »Irgendwie habe ich das Gefühl, wir wären mit ihm gestorben«, seufzte Mary Stuart bedrückt und zugleich erleichtert, weil sie wenigstens miteinander redeten. »Und unsere Ehe ist ein Scherbenhaufen.«
    »Nein – wir brauchen nur etwas Zeit«, erwiderte er. Doch er war nicht ehrlich, weder zu ihr noch zu sich selbst. Das spürte sie. Offenbar glaubte er, eines Tages würde sich alles von selbst regeln, doch sie wusste, wie sinnlos es war, darauf zu warten.
    »Seither ist über ein Jahr vergangen, Bill«, erinnerte sie ihn. Wie lange würde er sich an diesem Abend noch bedrängen lassen? Sicher nicht mehr allzu lange.
    Das weiß ich.« Nach einer langen Pause fügte er hinzu: Allerdings wusste ich nicht, dass du mir ein Ultimatum stellen willst.«
    »Ich hatte nichts dergleichen vor, und ich wollte dich nur über eine Tatsache informieren. So will ich nicht weiterleben.«
    »Warum regst du dich auf? Du kannst doch machen, was du willst.«
    »Nun, dann werde ich dir sagen, was ich will – ich möchte nicht bis ans Ende meiner Tage wie ein Möbelstück behandelt werden. Das ist keine Ehe, sondern ein Albtraum.« Diesmal gab er ihr keine Antwort. Er drehte ihr einfach wieder den Rücken zu, setzte seine Brille auf und konzentrierte sich auf seine Papiere. »Ist es dir völlig egal, was ich soeben erklärt habe?«
    Ohne sich umzudrehen, begann er zu sprechen. Es fiel ihr schwer, sich zu entsinnen, dass es einmal Liebe und Wärme und Gelächter gegeben hatte, dass sie ihn immer noch liebte, dass er der Vater ihrer Kinder war …»Ich habe dir

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