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Die Ranch

Die Ranch

Titel: Die Ranch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steel Danielle
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Juli und August ist New York einfach schrecklich. Und wir haben in diesem Sommer kein Ferienhaus gemietet, weil Bill so lange in London bleibt.«
    »Wie wär's mit Wyoming?« Tanyas Augen begannen zu leuchten. Wenigstens würde sich die Hälfte des Traums erfüllen. Selbst wenn Zoe keine Zeit für einen Urlaub fand -Tanya und Mary Stuart würden zwei Wochen lang in Wyoming Cowgirls spielen. »Kommst du mit? Ich habe einen Bungalow auf dieser grandiosen Ranch gemietet, sagenhaft luxuriös, im Western-Stil, und ich habe keine Lust, allein hinzufahren. Gestern wollte ich den Urlaub noch meiner Sekretärin schenken.«
    Mary Stuart saß an ihrer Küchentheke und starrte nachdenklich vor sich hin. »Klingt verlockend. Was anderes habe ich ohnehin nicht zu tun. Ich fürchte nur, ich bin keine gute Reiterin mehr, obwohl mein Hintern gut gepolstert ist.«
    »Red keinen Unsinn – du mit deinen fünfzehn Pfund Untergewicht! Außerdem müssen wir nicht reiten. Wenn wir's uns ersparen, wird's kein Mensch erfahren. Wir schauen einfach nur die Berge an, trinken Kaffee oder Champagner und stellen den Cowboys nach.«
    »Und am nächsten Tag steht's in allen Boulevardzeitungen! «, stöhnte Mary Stuart und lachte. »Wenn du mir drohst, meinen Ruf zu ruinieren, bleibe ich lieber in New York.« Aber sie war bereits entschlossen, die Einladung anzunehmen.
    »Keine Bange, ich werde mich ordentlich benehmen. Das verspreche ich. Du leistest mir doch in meinem Bungalow Gesellschaft, Stu?«
    »Mit dem größten Vergnügen. Wann geht's los?«
    »Gleich nach dem vierten Juli. Pack Stiefel ein. Ich habe immer noch meine alten.«
    »Heute Nachmittag gehe ich einkaufen. Und wie komme ich dorthin?« Es gab viel zu tun – sie musste Reise vorbereitungen treffen, Cowboystiefel kaufen, und plötzlich fühlte sie sich wieder wie ein junges Mädchen. Zwei Urlaubswochen mit Tanya – genau das, was sie jetzt brauchte.
    »Flieg zu mir nach L.A., und wir fahren in meinem Wohnmobil nach Jackson Hole. Das schaffen wir leicht in zwei Tagen. Wir schlafen und essen, lesen und schauen uns Filme im Fernsehen an – was immer du willst.« Wie es sich für einen Rockstar geziemte, besaß Tanya ein großes Wohnmobil mit zwei Wohnzimmern, Betten zum Herunterklappen, einem Marmorbad und einer perfekt eingerichteten Küche.
    » Okay.«
    »Ich hole dich am Flughafen ab.«
    Sorgsam notierte Mary Stuart alle Angaben, die Tanya ihr diktierte. Plötzlich erschien ihr dieser Urlaub wie eine Fahrkarte in die Freiheit.
    Sobald sie den Hörer aufgelegt hatte, schickte sie Bill ein Fax, um zu erklären, dass sie nicht mit Alyssa nach London fahren würde, weil das Mädchen die gemeinsame Europareise abgesagt habe, stattdessen sie zwei Wochen mit Tanya Thomas in Wyoming verbringen wollte. Bald würde sie ihm die Adresse mitteilen. In der Woche nach dem vierten Juli würde sie nach Los Angeles fliegen und sich von dort aus melden. Dann fügte sie noch hinzu, sie hoffe, er würde sich in London wohl fühlen. »Alles Liebe, Mary Stuart«, unterzeichnete sie das Fax. Aber sie schrieb ihm nicht, sie würde ihn vermissen.
    Dann ergriff sie ihre Handtasche, ging zu Billy Martin's und kaufte Cowboystiefel.
    Und in Kalifornien hüpfte Tanya wie ein Kind durch die
    Küche. Sie freute sich unbändig auf die Reise mit Mary Stuart. Sicher würden sie sich großartig amüsieren. Den ganzen Tag kannte sie kaum einen anderen Gedanken. Und bei der abendlichen Benefizgala sah sie spektakulär gut aus, in einem schwarzen Paillettenkleid, das sich eng an ihre wohl geformte Figur schmiegte. Alle Leute gratulierten ihr und versicherten, noch nie habe sie besser gesungen.
    »O Tanya, Sie waren einfach fabelhaft!«, flüsterte Jean, als ihre Chefin die Bühne verließ – erschöpft, aber glücklich. »Das macht Ihnen niemand nach.« Es war ein grandioser Abend gewesen, das Publikum jubelte so lange, bis Tanya wieder vor den Vorhang trat. In heller Begeisterung kreischten die Fans, Blumen flogen ihr vor die Füße, Geschenke wurden ihr in die Hand gedrückt, und ein Bewunderer warf ihr sogar seinen Slip zu, dem sie wohlweislich auswich. Auf dem Weg nach draußen musste sie von Sicherheitsbeamten abgeschirmt werden. Was für ein verrücktes Leben ich führe, dachte sie. So leidenschaftlich werde ich geliebt – und so abgrundtief gehasst.

8
    Nach Tanyas Anruf verbrachte Zoe Phillips wie gewohnt den restlichen Tag. Viel zu schnell verging die Zeit, während sie ihre Patienten betreute. Die meisten

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