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Die Ranch

Die Ranch

Titel: Die Ranch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steel Danielle
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Vernunft gekommen waren und ihre Freundschaft wieder aufnahmen. »Kümmert euch nach dem Lunch noch mal um mich. Ich will eine Gesichtsmaske auftragen.«
    »Ins Bad mit dir, Tanya Thomas!«, kommandierte Mary Stuart. »Du hast genau zwölf Minuten Zeit, um die Zähne zu putzen, dein Haar zu bürsten und dich anzuziehen.«
    »Um Himmels willen, wo sind wir denn? Beim Militär? Hätte ich bloß
nette
Leute mitgenommen, die mich anständig behandeln und mir ein bisschen Schlaf gönnen. Immerhin bin ich ein VIP.«
    »Eher ein verwöhntes Balg«, lachte Mary Stuart. »Nun mach schon. Duschen kannst du später.«
    »Großartig. Damit ich noch intensiver nach Pferden stinke. Wenn das die Presse hört …«
    Die Hände in die Hüften gestemmt, warteten Zoe und Mary Stuart, bis Tanya gähnend im Bad verschwand.
    »Ich bringe dir eine Tasse Kaffee«, erbot sich Zoe und eilte in die Kochnische.
    »Möglichst stark!«, flehte Tanya und knipste das Licht an. Als sie in den Spiegel spähte, stöhnte sie. »Verdammt, ich sehe wie eine Hundertjährige aus. Ruf meinen plastischen Chirurgen an, Stu.«
    »Unsinn!« Belustigt schüttelte Mary Stuart den Kopf. »Du siehst fantastisch aus.« Seltsamerweise wusste Tanya nicht, wie schön sie war. Sie fand sich unscheinbar, und deshalb wurde sie oft ausgelacht. »Schau doch, wie
ich
am frühen Morgen aussehe.« Sie trat neben ihre Freundin vor den Spiegel. Bevor sie Tanya geweckt hatten, war Mary Stuart hastig in Jeans, ein Männerhemd aus blauer Baumwolle und brandneue Stiefel geschlüpft. Ihr frisch gebürstetes Haar glänzte, ihr Teint war immer noch makellos. Außer einem hellrosa Lippenstift hatte sie kein Make-up benutzt.
    »Wie du aussiehst!«, jammerte Tanya und spuckte Zahnpasta auf ihr Nachthemd. »Als wärst du soeben der
Vogue
entstiegen.«
    »Darum bemüht sie sich nur, um uns zu ärgern.« Zoe reichte Tanya eine Tasse Kaffee. Schon auf dem College hatte Mary Stuart immer großen Wert auf Perfektion gelegt. Das war einfach ihr Stil und für die anderen stets ein Ansporn gewesen.
    Zoe trug Jeans mit Löchern an den Knien, alte Cowboystiefel und einen bequemen beigefarbenen Pullover. Ihr rotes Haar hatte sie wie üblich zu einem Zopf geflochten. Fünf Minuten später kam Tanya aus dem Bad. Auch ohne Makeup sah sie sensationell aus, der geborene Star, der sich nicht um seine äußere Erscheinung kümmern musste. In weichen Wellen fiel das blonde Haar auf ihre Schultern, als wäre sie gerade beim Friseur gewesen. Das knappe weiße T-Shirt wirkte sexy, aber nicht unanständig. Weder zu eng noch zu weit, betonte die Jeans ihre Figur an den richtigen Stellen, die wohl geformten Hüften, die schmale Taille, die langen Beine. Dazu trug sie ihre uralten gelben Stiefel, ein rotes Halstuch und schlichte goldene Ohrringe. Sie nahm ihre Jeansjacke, einen Cowboyhut und die Sonnenbrille und war bereit für den ersten Tag auf der Touristenranch.
    »Wenn ich dich nicht so lieben würde, müsste ich dich hassen«, seufzte Mary Stuart bewundernd, und Zoe lachte. Alle drei waren hübsche Frauen. Aber Tanya besaß das gewisse Etwas.
    »Keine Ahnung, wie du das machst, Tan«, gestand Zoe, von der gleichen Zuneigung erfüllt wie Mary Stuart. Zwischen den drei Freundinnen hatte es niemals Neid gegeben. »In Berkeley dachte ich, vielleicht würde ich dahinter kommen, wenn ich dir beim Anziehen zuschaue«, fuhr Zoe fort, während sie den Bungalow verließen. »Es war wie bei diesen Zaubertricks – man sieht's tausend Mal, und wann immer das Häschen verschwindet, merkt man nicht, warum's passiert.«
    »Außer dir kenne ich keinen Menschen, der ins Bad geht und ein paar Minuten später als Filmstar rauskommt. Da könnte ich eine Woche lang drinbleiben und wäre auch danach nur Zoe. Okay, ich bin frisch gewaschen und gekämmt, mein Make-up ist in Ordnung – aber das ist auch schon alles. Du verwandelst dich blitzschnell in eine Prinzessin.«
    »Ein Wunderwerk der plastischen Chirurgie«, erklärte Tanya grinsend und glaubte ihren Freundinnen kein Wort. Trotzdem freute sie sich über die Komplimente. »Wenn man oft genug zurechtgeschnipselt wurde, braucht man kein Make-up.«
    »Quatsch!«, protestierte Mary Stuart. »Seit deinem zwanzigsten Lebensjahr hast du dich nicht verändert. Du steigst aus dem Bett und siehst wie eine Raupe aus, und sobald deine Füße den Boden berühren, bist du ein Schmetterling. Ja, ich weiß genau, was Zoe meint. Du bist nur zu bescheiden, um das zu akzeptieren. Und deshalb

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