Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Ranch

Die Ranch

Titel: Die Ranch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steel Danielle
Vom Netzwerk:
berühmten Rocksängerin Tanya Thomas verbinden mochte. Doch er wollte keine indiskreten Fragen stellen.
    »Aus New York. Ich bin nur für zwei Wochen in Wyoming.«
    »So wie ich. Schon seit Jahren verbringe ich meinen Urlaub auf der Moose Ranch. Auch meine Frau fühlte sich in dieser Umgebung sehr wohl, und jetzt bin ich zum ersten Mal seit ihrem Tod hier.« Mary Stuart vermutete, er würde schmerzlichen Erinnerungen nachhängen und sich einsam fühlen. Aber sie merkte ihm nichts dergleichen an. »Viele Leute nehmen die weite Reise aus dem Osten auf sich«, fügte er hinzu. »Und es lohnt sich. Ich liebe die Berge, und ich finde, sie üben eine heilsame Wirkung aus. Letztes Jahr war ich nicht hier, aber dieses Jahr konnte nicht mehr auf die fantastischen Tetons verzichten.« Seine Stimme nahm einen nachdenklichen Klang an, als würde er über sich selbst staunen. »Eigentlich bevorzuge ich das Meer. Aber die Berge von Wyoming strahlen einen unwiderstehlichen Zauber aus.«
    Nur zu gut verstand sie, was er meinte, denn seit ihrer Ankunft spürte sie diese Magie, die so viele Urlauber nach Jackson Hole lockte. In letzter Zeit war dieser Ort eine Art Mekka geworden. »Ja, genau so geht's mir auch«, gestand sie. Obwohl sie sich eben erst kennen gelernt hatten, fühlte sie sich in seiner Gesellschaft völlig unbefangen, weil er so offen und ehrlich mit ihr sprach. »Irgendwie habe ich das Gefühl, die Berge würden auf uns warten, wir könnten ihnen alle Sorgen anvertrauen, und sie wären jederzeit bereit, uns zu umarmen.« Hoffentlich fand er sie nicht albern.
    Aber er nickte verständnisvoll. »Für Ihre Freundin muss dieser Urlaub etwas schwierig sein. Vorhin habe ich im Speiseraum beobachtet, wie albern sich die Leute benahmen, sobald Miss Thomas hereinkam. Alle wollen in ihrer Nähe sein und sie fotografieren, um einen Teil ihrer Aura zu erhaschen.«
    Eine interessante, treffende Analyse, dachte Mary Stuart. »Mit diesem Problem werden alle prominenten Persönlichkeiten konfrontiert.« Sie wollte ihm nicht verraten, dass sie wusste, wer er war, und seine letzten sechs Bücher begierig verschlungen hatte. Sonst würde er sie vielleicht für aufdringlich halten, und sie wusste, wie sehr Tanya unter der Indiskretion ihrer Fans litt.
    »Ja, der Erfolg bringt gewisse Nachteile mit sich.« Lächelnd schaute er Mary Stuart an. Dass sie ihn erkannt hatte, war ihm nicht entgangen. »Glücklicherweise gehöre ich nicht zu dieser Spezies. Auf unserer Welt müssen nur wenige Menschen das durchmachen, was ihre Freundin erlebt, aber sie nimmt es mit bewundernswerter Gelassenheit hin.«
    »Das stimmt.«
    »Arbeiten Sie mit ihr zusammen?« Wenn er auch nicht neugierig erscheinen wollte – er fragte sich, ob die beiden Frauen an Tanya Thomas' Seite ihre Assistentinnen waren.
    »Nein, wir gingen zusammen aufs College.«
    »Und Sie sind immer noch befreundet? Erstaunlich. Das wäre eine fabelhafte Story …« Bevor Mary Stuart erschrecken konnte, erklärte er hastig: »Für ein Buch, nicht für die Boulevardpresse.«
    Beide lachten, und sie atmete erleichtert auf. »Besten Dank. Tanya wird dauernd von Reportern belagert. Es ist so unfair.«
    »Sobald man zum Star avanciert, ist man kein normaler Mensch mehr.«
    Wehmütig nickte Mary Stuart. »Sie sagt, sie würde das Leben eines Gegenstands führen, der aller Welt gehört. Was immer man ihr antut, ist erlaubt. Ich verstehe nicht, wie sie das erträgt.«
    »Offenbar ist sie sehr stark.« Er musterte sie wieder und bewunderte ihre stilvolle äußere Erscheinung. »Immerhin darf sie sich glücklich schätzen, weil sie so gute Freundinnen hat.«
    »Auch wir legen sehr großen Wert auf diese Freundschaft. Und wir sind froh, dass wir mit ihr Urlaub machen.«
    »Es ist auch eine Freude für die anderen Gäste – ein bezauberndes Trio, das die Atmosphäre entschieden verbessert …« Er beobachtete Tanya, die jetzt neben dem Cowboy dahinritt. Doch die beiden schienen kein einziges Wort zu wechseln. »Eine schöne Frau«, bemerkte Hartley Bowman, und Mary Stuart nickte neidlos. »Ihre Musik gefällt mir, und ich besitze alle ihre CDs«, gestand er etwas verlegen.
    »Und ich alle Ihre Bücher«, erwiderte Mary Stuart errötend.
    »Tatsächlich?«, fragte er. Sichtlich entzückt hielt er ihr seine Hand hin und stellte sich vor, was natürlich überflüssig war, doch er erinnerte sich an seine guten Manieren. »Hartley Bowman.«
    »Mary Stuart Walker.«Über die Pferdehälse hinweg schüttelten

Weitere Kostenlose Bücher