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Die Ratte des Warlords (German Edition)

Die Ratte des Warlords (German Edition)

Titel: Die Ratte des Warlords (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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wunderschön, Katrin", sagte er leise.
    Katrin sah an sich herunter, ihre Hände strichen leicht über den Stoff.
    " Es wird für mich ein Fest sein, darin zu schlafen", sagte sie verträumt.
    "Für das Hemd auch", meinte Kepler trocken. "Ich b eneide es."
    Katrin blickte ihn an. Dann ging sie zu ihrem Bett und setzte sich darauf. Ihre dünnen Finger fuhren über den feinen Stoff des Negligés, sie war völlig in sich versunken. Kepler sah sie an, dann verließ er die Hütte.
    Draußen setzte er sich neben der Wand hin und lehnte seinen Rücken gegen sie. Er zündete seine allabendliche Zigarette an und starrte auf den roten Hor izont. Als er wieder zu sich kam, war es schon dunkel. Er erhob sich und ging in die Hütte. Katrin hatte auf ihn gewartet, sie stand sogleich auf.
    " Nur das Hemd?", fragte Kepler verwundert.
    Katrin nickte.
    "Ich will nur vor der Hütte sitzen." Es klang trotzig und wehmütig. "In der Nacht sieht mich keiner. Ich habe es satt, mich verstecken zu müssen."
    Kepler nahm einen Stuhl mit. Eine Zeitlang sahen sie schweigend in den Himmel, wo einer nach dem anderen die Sterne aufleuchteten. Sie wurden immer heller, je später und dunkler es wurde, bis auch die schwächsten wahrnehmbar wurden. Katrin deutete auf einen hellen Punkt fast direkt über ihnen.
    "W eißt du, was das für ein Stern ist?"
    Kepler sah hoch zu dem farbenfroh flackernden Stern.
    "Canicula, auch Sirius oder Hundsstern."
    "Wieso Hundsstern?", fragte Katrin neugierig.
    "Er ist der hellste im Sternbild Canis Major, dem Großen Hund. Die Römer haben die Hundstage mit ihm verknüpft."
    "Er sieht wunderschön aus", sagte Katrin nach einer Weile leise, das Gesicht immer noch zum Himmel gerichtet. Einige Augenblicke später schauderte sie kurz und blickte zu Kepler. "Kann ich vielleicht bei dir auf dem Schoß sitzen?", bat sie. "Ist doch einbisschen zu kalt so."
    Kepler nickte. Katrin stand auf und er setzte sich in den Sessel. Er öffnete die Weste, damit Katrin es bequem hatte. Sie kuschelte sich an ihn und zog die Beine an. Er legte die Arme um sie und drückte sie leicht an sich.
    Die Berührung von Katrins Körper ließ Kepler sich anspannen. Ihr Gesicht war nur Zentimeter von seinem entfernt. Er spürte ihre Atemzüge, er spürte sie durch den dünnen Stoff des Hemdes, jeden Wirbel ihres Rückens an seiner Brust. Seine Hände auf ihrem Bauch spürten ihre Wärme, und sie breitete sich wie eine Woge in ihm aus. Es gelang ihm nur mit Mühe, seine Hände nicht weiter nach oben zu bewegen. Die Erregung erfasste ihn und er rutschte unbehaglich im Stuhl. Katrin musste das wahrgenommen haben, aber sie legte ihren Kopf nur zutraulich an seine Schulter und blickte in den Himmel. Kepler konnte ihre Augen sehen, wie sie langsam über die Sternenpracht über ihnen schweiften.
    Katrin fühlte sich geborgen in den Armen dieses seltsamen kalten Mannes, der so brutal in ihr Leben getreten war. Er war verschlossen, alles schien an ihm a bzuprallen, aber sie hatte auch Momente erlebt, wo eine eigenartige Zärtlichkeit aus ihm nach außen drang. Katrin fühlte seinen starken Körper und seine Hände, die sie fest umschlossen, auf ihrem Bauch. Sie fühlte sich ruhig und beschützt.
    Plötzlich , anstatt es ihr einfach zu machen und sie an sich zu ziehen und ihre Zweifel weg zu küssen, schnellte Kepler hoch. Katrin nahm wahr, wie sie hochgehoben, gedreht und im Stuhl abgesetzt wurde, alles in einer einzigen Bewegung. Als sie zu sich kam, sah sie Kepler leicht nach vorn gebeugt stehen, die Arme vor sich ausgestreckt, die Pistole in den Händen. Er zielte auf die Büsche neben der Hütte. Katrin kauerte verängstigt im Stuhl.
    "Dirk, was ist?", flüsterte sie.
    Im schwachen Licht der Sterne sah sie, dass er ihr mit der linken Hand über die rechte Schulter zu schweigen gebot, ohne die Pistole in der Rechten zu senken, seine Augen bohrten sich in die Dunkelheit. Katrin blickte in dieselbe Richtung, sah aber nichts, sie hörte auch nichts. Keplers Hand mit der Pistole bewegte sich langsam nach rechts. Katrin sah, dass er sich anspannte, oder eher bereit machte, und sie fröstelte. Dann vernahm sie eine Bewegung in den Büschen und hörte ein Rascheln. Ihr Herz fing schneller zu schlagen an, sie spürte wie ihre Handflächen feucht wurden, sie fing an zu zittern. Ein Schatten huschte zwischen den Büschen, das Rascheln erstarb. Kepler hielt die Waffe hoch, aber er wirkte jetzt gelassen. Nach einer Minute senkte er die Pistole.
    "Was war

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