Die Ratte des Warlords (German Edition)
das?"
"Irgendein Tier", antwortete Kepler.
Katrin sah ihn immer noch erschrocken an und zitterte.
"Es ist weg", sagte er b eruhigend. "Lass uns wieder reingehen."
Er hielt ihr die Linke hin. Auf den paar Metern bis zur Tür schirmte er sie mit seinem Körper ab. Drinnen verriegelte er die Tür , steckte die Waffe ein und richtete die Augen auf Katrin. Sie hatte die Arme um sich geschlungen.
" Du frierst", vermutete Kepler. "Ist gleich vorbei. Geh ins Bett und mach dir und dem Hemd eine Freude."
Im Mondlicht, das durch das Fenster fiel, leuchtete das weiße Nachthemd auch in der Dunkelheit der Hü tte, Kepler war in seiner dunklen Kleidung für Katrin nur schemenhaft zu erkennen. Sie sah, wie er zu seinem Bett ging und seine Weste und das Shirt auszog. Katrin ging zu ihm. Er stand mit dem Rücken zu ihr und sie umarmte ihn von hinten. Seine Haut fühlte sich kühl an. Katrin spürte, wie seine Muskeln sich einen Deut anspannten. Katrin legte ihre Wange an seinen Nacken. Jetzt spürte sie, wie ein Schauer ihn überlief. Seine Haut unter ihren Fingerspitzen wurde straffer. Katrin nahm ihre Hände von seinem Rücken, legte sie um seinen Oberkörper und schmiegte sich noch stärker an ihn. Sie hörte seine Atemzüge, sie gingen etwas schneller als sonst, schneller als jetzt eben draußen vor der Hütte. Katrin fand in der Dunkelheit seine Hand. Kepler bewegte sich keinen Deut, er stand einfach nur starr da.
"Du mag st mich doch", sagte sie leise.
"Sehr", murmelte er.
"Was ist dann?", flüsterte sie erbost.
Kepler drehte sich zu ihr um, schob sie etwas von sich und sah sie aus veren gten Augen scharf und kalt an.
"Du willst aber nicht aus purer Dankbarkeit mit mir schlafen, oder?"
"Natürlich bin ich dir dankbar, du Esel", brauste Katrin auf und ließ se ine Hand los. "Ich bin am Leben und keine Sklavin nur dank dir. Ohne dich wäre ich jämmerlich zugrunde gegangen, ohne dich bin ich schutzlos." Sie atmete durch. "Aber nein, ich wollte nicht deswegen mit dir schlafen." Ihre Augen funkelten ihn erbost an. "Auch nicht wegen der Geschenke. Ich mag dich einfach."
Sie wollte weggehen. Kepler hielt sie vorsichtig zurück. Katrin verharrte abwartend und sah ihn distanziert, aber gleichzeitig auffordernd an.
"Ich mag dich auch", sagte Kepler leise und so ehrlich, wie er es noch nie zuvor in seinem Leben zu einer Frau gesagt hatte.
Er streckte langsam beide Hände aus und löste die Bändchen am Kragen des Nachthemdes. Katrin hob die Arme und er zog es ihr behutsam über den Kopf aus. Er ließ das Hemd zu Boden gleiten und sah sie schweigend an.
Katrin hörte ihr Herz wild schlagen. Sie sah Keplers A ugen nicht, aber sie spürte seinen Blick, der über sie wanderte. Er hob die Hand und fuhr leicht mit einem Finger zwischen ihren Brüsten, dann über den Bauch. Katrin hielt den Atem an, bis er den Finger wieder weggenommen hatte. Sie griff nach seinem Gürtel und löste ihn. Er fiel schwer zu Boden und die Pistole schlug dumpf auf. Katrin streifte seine Hose runter, dann stand er genauso nackt vor ihr wie sie vor ihm. Er machte einen Schritt zu ihr und schloss sie in die Arme.
Er war sanft. Er berührte sie vorsichtig, forschend, erstaunt. Er ließ sich Zeit und sah sie unentwegt an, und es jagte ihr Schauer über den Körper. Dann war er bei ihr, und seine Bewegungen waren so behutsam und ehrfürchtig, als ob er etwas Zerbrechliches von unschätzbarem Wert in den Armen hielt.
41. Katrins Schlaf war in den letzten Wochen sehr leicht geworden und so wachte sie sofort auf, als an die Tür geklopft wurde. Kepler kam gerade aus der Dusche. Er ging nicht direkt auf die Tür zu, sondern von der Seite, in der rechten Hand hielt er seine Pistole. Er wirkte dabei nicht angespannt, es schien nur eine Gewohnheit zu sein. Er öffnete die Tür etwas und sprach kurz mit einem Jungen. Katrin verstand nichts außer den Namen von General Abudi. Kepler machte die Tür wieder zu und als er sich umdrehte, sah Katrin, dass so etwas wie Verärgerung über sein Gesicht huschte. Er kam zum Bett.
"Morgen", sagte er , während er sich schnell anzog. "Ich muss zum Chef."
Katrin verspürte einen Stich. Er war nicht mehr wie in der Nacht , die zärtliche Nähe war weg, er war wieder ein Söldner. Aber dann lächelte er sie an, kurz, aber mit aufrichtiger Freude, bevor er ohne weitere Worte die Hütte verließ.
Adil grüßte Kepler mit einem Wort und wi nkte ihn ins Büro des Generals.
" Und, hat es sich gelohnt?", fragte Abudi nach einer
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