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Die Ratte des Warlords (German Edition)

Die Ratte des Warlords (German Edition)

Titel: Die Ratte des Warlords (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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Kepler an.
    Wenn er hier bliebe und sie direkt anstarren würde, würde sie sich trotzdem ausziehen. Für eine Sekunde überlegte er, genau das auch zu tun. Dann ging er doch. Als er sich in der Tür kurz umdrehte, sah er Katrin schon nackt in der Badewanne stehen. Ihn nahm sie nicht mehr wahr.
    Kepler setzte sich in seinen Jeep, nahm die Glocks auseinander und reinigte sie. Er hatte einen Teil seiner Ausrüstung immer im Rucksack und machte es gründlich. Die Erinnerung an Katrin, wie sie in der Wanne stand, an ihre im weichen Licht in der Hütte goldene Haut, ließ seine Gedanken ständig abschweifen. Kepler konzentrierte sich auf die Glocks.
    Das gelang ihm so gut, dass die Pistolen zum Schluss nahezu keimfrei waren, als er sie schlie ßlich einölte. Anschließend steckte er die Magazine ein und lud die Glocks durch. Nach einem Blick auf die Uhr stellte er fest, dass schon fast eine Stunde um war.
    Er ging zur Hütte und machte die Tür halb auf. D as Innere seiner Behausung war vom zarten Duft eines Badeöls erfüllt, der den Gestank des Rauchs verdrängt hatte. Die Wanne quoll von einem Schaumberg über, von Katrin sah Kepler nur die Knie und das Gesicht rauslugen. Ihre Augen waren geschlossen.
    "Fertig bald?", fragte Kepler.
    "Nein!", gab Katrin zurück ohne die Augen zu öffnen.
    "Wie lange noch?"
    "Lange!"
    "Übertreibst du nicht ein bisschen, ganz leicht nur?"
    "Nachholbedarf ."
    "Wie lange gedenkst du nachzuholen?"
    "Bis das Wasser kalt ist."
    " Dann kriegst du eine Lungenentzündung", prophezeite Kepler düster, "mitten im afrikanischen Sommer. Zehn Minuten noch, höchstens."
    "Fünfzehn" , bettelte Katrin.
    " Nix da, ich kann nur Erste Hilfe leisten", erwiderte Kepler. "Ich hole jetzt das Essen. Und du kommst raus."
    Als Kepler von der Kantine zurück war, lag der Duft des parfümierten Wassers immer noch deutlich in der Luft. Katrin hatte wieder das Kleid an, aber sie hatte die kurzen Ärmel abgetrennt. Kepler sah sie an. Sie fühlte sich glücklich, und jede Faser ihres Körpers schrie in die Welt, dass sie eine Frau war. Sie zitterte unmerklich in Erwartung, was er sagen würde, aber ihm fehlten die Worte. Er betrachtete ihr Gesicht und berührte ehrfürchtig mit einem Finger ihren Arm.
    Katrin errötete und sah so noch schöner aus.
    "Dein Gesicht spricht manchmal Bände", flüsterte sie.
    Einige Momente verlegenen Schweigens verstrichen. Kepler räusperte sich.
    "Eigentlich müsste ich dich jetzt richtig ausführen", sagte er bedauernd, "aber das geht leider nicht."
    "Morgen werde ich aufräumen. Ich werde die Wanne putzen und a lles sauber machen", sagte Katrin. "Aber heute will ich den Abend genießen." Sie sah ihm in die Augen. "Das Bankett ist angerichtet", lächelte sie und nahm die Schüsseln aus seinen Händen, "und wenn es dunkel wird, gehen wir raus. Die Nacht wird uns nach diesem prächtigen Dinner das Kino ersetzten." Sie lächelte. "Es ist der schönste fünfundzwanzigste Geburtstag, den ich mir vorstellen kann."
    "Vor allem , wenn man bedenkt, dass es der einzige fünfundzwanzigste Geburtstag ist, den du je haben wirst", erwiderte Kepler beklommen.
    Katrin nahm ihm die Schüsseln ab, ging zum Tisch und stellte das Essen darauf ab, dazu Wasser und zwei Becher. Dann lud sie Kepler mit einer Handbewegung ein, Platz zu nehmen. Sie aß wie immer graziös, aber heute wirkte sie noch feiner als sonst. Kepler kam sich hölzern vor. Katrin schien es nicht einmal zu bemerken, sie lächelte nur verträumt vor sich hin.
    Nachdem sie gegessen hatten, blickte sie sehnsüchtig nach draußen, ob es schon dunkel war. Dieser Blick berührte Kepler. Katrin seufzte und ging unschlüssig zu ihrem Bett. Sie nahm eine Bluse und hielt sie nachdenklich vor die Brust. Kepler ging hinaus, damit sie sich umziehen konnte.
    Eine halbe Stunde lang probierte Katrin ihre neuen Kleider an. Sie rief Kepler herein, wenn sie sich umgezogen hatte, betrachtete sein Gesicht, während er sie von der Tür aus ansah, und lächelte jedes Mal, obwohl er gar nichts sagte. Dann winkte sie, er machte wieder die Tür von außen zu.
    In den Jeans und in den Blusen hatte Katrin sehr knackig ausgesehen. Ob Kepler beim Kauf der Unterwäsche auch die richtigen Größen erwischt hatte, konnte er nicht feststellen. Aber als Katrin ihn zum letzten Mal hereinrief, stellte er erstaunt fest, dass sie das lange Nachthemd trug. Es passte ihr wie angegossen.
    Sie sah Kepler an, lächelte und drehte sich langsam um sich selbst.
    "Du bist

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