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Die Ratte des Warlords (German Edition)

Die Ratte des Warlords (German Edition)

Titel: Die Ratte des Warlords (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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Mannschaftsgrade, der vorher einer regulären Armee angehört hatte, und so hatten sie beide das Gefühl, es mit einem Kollegen zu tun zu haben. Sie führten ein Gespräch über die Unterschiede der Waffen aus deutscher und aus russischer Herstellung, danach gingen sie zum Schießplatz, um diese Unterschiede empirisch an einer AK und einem G3 festzustellen. Sie diskutierten weiter, wenn sie die Magazine nachluden und kamen überein, dass die russischen Waffen unverwüstlich, die deutschen präziser seien.

47. Am nächsten Tag fühlte Kepler sich endlich wieder voller Energie. Er war ausgeschlafen, sein Kopf war leer, Katrin war nur noch eine Spur einer Erinnerung. Er frühstückte in der Kantine und blieb dort.
    Wie er es erwartet hatte, ließ Abudi ihn bald abholen.
    Der General sah ihn an und wies mit der Hand auf den Stuhl vor se inem Tisch, von seiner üblichen Freude war nichts da. Kepler setzte sich. Abudi sortierte Papiere herum, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Nach fünf Minuten fühlte Kepler sich veräppelt.
    "Ich gehe wieder, wenn Sie nichts für mich haben", sagte er mit Aplomb.
    "Doch, habe ic h", entgegnete Abudi abwesend.
    " Und was?"
    "Kaffee?", fragte Abudi zögernd, wie Kepler ihn noch nie erlebt hatte.
    Der General drückte den Knopf der Klingel. Der Sekretär kam mit einem Tablett hinein und stellte es ab. Er goss für jeden eine Tasse ein und entfernte sich.
    Kepler nahm das filigrane silbern schimmernde Porzellangefäß. Das hatte Stil, so mitten im Dschungel. Abudi trank einen Schluck und stellte die Tasse ab.
    "Tut mir Leid wegen vorhin", bat er beschwichtigend.
    Kepler winkte ab und Abudi entspannte sich.
    "Es hat sich etwas ergeben, was Sie für mich erledigen müssen. Nur eine Kle inigkeit, aber Sie", der General betonte es bestimmt, "müssen es erledigen." Er machte eine Pause und sprach danach schnell und bestimmt. "Sie nehmen Ihren Assi, fahren nach Qurdud und gehen zum Hotel. Dort werden Sie einen Mann treffen, der Ihnen einen Umschlag gibt. Den bringen Sie her."
    "Das ist alles?", wunderte Kepler sich.
    "Nein", antwortete Abudi, plötzlich wütend. "Wenn der Mann Ihnen anstatt des Umschlags einen anderen Mann übergibt, nehmen Sie diesen anderen Mann, führen ihn auf den Marktplatz und exekutieren ihn dort vor aller Augen."
    "Weil?", fragte Kepler verblüfft.
    "Ich es Ihnen befehle", schnauzte Abudi zurück.
    "Den Grund, Sir", verlangte Kepler hart.
    Abudi atmete mehrmals tief durch und zwang sich zur Ruhe, aber es fiel ihm schwer, seine Wut und Aufregung zu unterdrücken. Als er imstande war, gela ssener zu sprechen, war sein Gesicht immer noch wutverzerrt.
    "Er handelt mit Drogen, ist das schuldig genug für Sie?" Er sah Kepler unversöhnlich an. "Dieser Mann ist für den Tod meines einzigen Sohnes verantwortlich", sagte er mit einem schmerzerfüllten Blick, in seinen Augen standen Tränen. "Vor acht Jahren hatte mein Sohn in Khartum studiert, er wollte etwas von der Welt sehen und ist mit anderen Studenten in eure... in diese westliche gottlose Art zu leben abgerutscht, dann hat dieser Mann ihn abhängig gemacht", Abudis Redefluss wurde stockend und unzusammenhängend, seine Gefühle überwältigten ihn, "und mein Sohn hat sich umgebracht! Timur war ein guter Junge, er wollte keine Schande über mich bringen."
    "Ich lasse die Leiche dort liegen, Sir", sagte Kepler mitfühlend. "Wie e rkenne ich den Boten?"
    "Das werden Sie", erwiderte Abudi hohl.
    Er stützte sich am Tisch , senkte den Kopf und vergrub ihn in seinen Händen.
    Kepler ging aus dem Büro. Er ging an Adil vorbei, der ihm zunickte. Kepler erwiderte die Geste des Sekretärs nicht. In diesem Moment teilte er ei nfach nur Abudis Wut und seinen Schmerz.
    Kobi wartete schon draußen auf ihn, seine MP hatte er dabei. Kepler deutete ihm einzusteigen und sie fuhren sofort los. Kepler fuhr schnell und schaffte die Str ecke in knapp zwei Stunden.
    Vor dem Hotel in Qurdud sah Kepler zwei schwarze Blazer. Unwillkürlich le gte er die Hand auf die Glock. Er hörte wie Kobi die MP durchlud, nickte und ging hinein. Seine Reaktion drinnen rührte nicht von einer Überlegung her. Als er den dicken Regierungsbeamten sah, war es so, als ob die Glock von alleine in seine Hand gesprungen wäre. Der Dicke hob sofort abwehrend die Hände. Er lächelte Kepler gezwungen zu und machte zwei zögernde Schritte in seine Richtung. Kepler blickte schnell zur Seite, sah zwei Bodyguards und machte Kobi mit der Hand ein Zeichen. Der legte sofort

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