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Die Ratte des Warlords (German Edition)

Die Ratte des Warlords (German Edition)

Titel: Die Ratte des Warlords (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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anderer Milizen seinen Männern gegenüber, die früher nie dagewesen war. Er hatte die Männer auf dem Weg hierher gewarnt, dass es so kommen würde.
    "Hat angefangen, Sir", berichtete einer beim Abendessen, " das Piesacken."
    "Hört bald auf", erwiderte Kepler. "Haltet euch zurück", wies er die Männer an. "Sie werden uns auf die Probe stellen, deswegen müssen wir uns im Gefecht beweisen, nicht in einer sinnlosen Prügelei. Lasst euch durch die blöden Beme rkungen von den anderen darüber, dass ich weiß bin oder auch über was anderes, nicht provozieren. Wenn die sehen, was wir können, hört es sowieso von alleine auf. Wenn nicht, dann können wir ihnen getrost aufs Maul hauen. Bis dahin verhaltet euch still und geht nirgends alleine hin."
    Er sah die Männer an. Er hatte keine Angst um sich selbst, aber um sie und um die Einheit als das Werk seiner Hände. Wollte er, dass sie diesen Krieg überle bten, durften weder er noch seine Männer versagen.
    "Sie werden uns mitten ins Feuer schicken. Lasst uns das überleben", bat und befahl er, "dann brauchen wir nie wieder so etwas mitzumachen. Dann werden wir nicht nur eine Sondereinheit sein, sondern auch als eine gelten."
    Es war so gekommen, wie er es geahnt hatte. Einige Tage später g erieten sie an Bacis marodierende Milizen, die ein Dorf plünderten. Abdullah, mit einem nichtssagend leeren Blick, aber mit deutlich hörbarer Schadenfreude in der Stimme, ließ Kepler und seine Männer den Angriff durchführen.
    Seine Argumentation war, dass sie sich ja auf den Häuserkampf spezialisiert hätten. Er selbst wollte mit seinen fünfzig Mann lediglich die Gegend weiträ umig absichern, damit keine Feinde entkommen konnten.
    Keplers Männer hatten zwar Unterstützung von Abdullahs MGs bekommen, den Kampf ansonsten völlig allein geführt.
    Und sie löschten die vierzig Mann starke gegnerische Einheit ohne eigene Verluste aus. Das hätte keine von Abudis Einheiten so vermocht, und Keplers letzter Schuss über tausend Meter auf einen flüchtenden Gegner war die Krönung des Erfolges seiner Männer.
    Als Abdullahs Leute ins Dorf kamen, verstummten sie verdattert. Und dann sahen sie Keplers Männer anerkennend an, manche hoben sogar die Daumen.
    In Keplers Gesicht zuckte kein Muskel, obwohl er grinsen wollte. Seine Männer auch, stellte er mit einem Blick auf ihre Bemühungen, ernst zu bleiben, fest.
    Abends, als die Einheit gemeinsam am Feuer saß, war die Anspannung von den Männern abgefallen. Sie lärmten im Siegesrausch und prahlten voreinander.
    Kepler ließ dem Treiben eine Vierte lstunde Zeit.
    "Hört auf anzugeben", befahl er dann rigoros.
    Die Männer verstummten und sahen ihn üb errascht, sogar fast gekränkt an.
    "Ihr habt sehr gute Arbeit gelei stet, das steht außer Frage. Aber wir hatten Glück. Hätten wir gegen eine größere Einheit kämpfen müssen, oder gegen eine erfahrenere, dann wären jetzt ein paar von uns tot." Kepler sah die Männer eindringlich an. "Wir haben nur ein Scharmützel gewonnen, nicht den Krieg, also entspannt euch nicht. Wir haben noch viele Kämpfe vor uns."
    Das ernüchterte die Männer. Sie blickten einander, dann Kepler an. Sie waren stolz auf sich gewesen und er hatte ihre Freude getrübt. Doch dann drang langsam der Sinn des Gesagten zu ihnen durch.
    "Danke für die Warnung, Sir. Wir sind froh, dass Sie jetzt unser Commander sind", sagte einer schließlich, lächelte und biss herzhaft in das Stück Fleisch, das er seit ein paar Minuten in der Hand hielt.
    "Ich bin auch froh, euch Luschis unter mir zu haben", meinte Kepler.
    Seine Bemerkung löste die Männer, sie lächelten wieder. Ihre Freude war z urück, sie scherzten wieder. Dieses Mal wie Männer, nicht mehr wie Halbstarke.
    Kepler sah sie an. Er war mindestens zehn oder elf Jahre älter als der Älteste von ihnen und er hatte ihnen zwölf Jahre Kampfausbildung voraus.
    Nur in einem hatten sie mehr Erfahrung als er. Er hatte das erste Mal mit siebenundzwanzig getötet. Sie mit dreizehn.
    "Sir, was werden Sie tun, wenn es vorbei ist?", fragte Massa und riss Kepler aus seinem Nachde nken.
    "Was vorbei?", fragte er.
    "Der Krieg. Gehen Sie nach Hause?"
    Sie waren jung. Sie hatten noch Hoffnung auf ein besseres Leben, auf eine schöne Zukunft. Kepler rieb über seine unrasierten Wangen.
    "Keine Ahnung, Massa. Ich denke nicht soweit im Voraus. Es kommt i mmer anders, als man plant."
    "Ich werde studieren", sagte Kobi verträumt. "Ich studiere Wirtschaft und e röffne dann ein

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