Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Ratte des Warlords (German Edition)

Die Ratte des Warlords (German Edition)

Titel: Die Ratte des Warlords (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
Vom Netzwerk:
beflügelt machte Kepler sich auf den Rückweg. Unweit vom Stab sah er einen Milizen, der seelenruhig seine Tonne irgendwohin schleppte. Kepler hielt den Mann an und verlangte das Gefäß zurück. Der Milize war einen Kopf größer als er, außerdem war er einer von Abudis Leibgardisten. Er lächelte abfällig und empfahl Kepler laut und ungehalten, sich zu verziehen. Einige Milizen, die vorbeigingen, blieben stehen und schauten dem Streit neugierig zu.
    Kepler war es leid, ständig gepiesackt zu werden, auch wenn es immer nur Kleinigkeiten waren, ein Platz beim Essen oder dergleichen. Manche machten das einfach so, weil er weiß und fremd war. Kepler hatte es bisher immer hingenommen, sich darüber aufzuregen schien sich nicht zu lohnen, aber mittlerweile dachte er, er hätte es sofort unterbinden sollen.
    Dieses Mal platzte ihm der Kragen. Er setzte den Milizen in Kenntnis, dass wenn er das Fass nicht sofort zurückgetragen bekäme, er ihm die Arme brechen würde, damit der Mann es wirklich nicht mehr konnte. Er hatte sein Ultimatum ruhig, aber gleichzeitig derart herablassend gestellt, dass der Leibgardist vor Wut keine Luft mehr bekam. Er stellte die Tonne ab und ging auf Kepler los.
    Der Mann hatte Kraft genug, einen Baobab auszure ißen, wusste sie aber nicht richtig einzusetzen. Kepler ließ ihn ein wenig die Luft zerreißen, dann fing er an, ihn mit schnellen, aber nicht zu starken Schlägen noch mehr in Wut zu versetzen. Sobald sich ein großes Publikum um sie herum gebildet hatte, gab Kepler seine Zurückhaltung auf. Nachdem er den Milizen eine Zeitlang mit Händen und Füßen malträtiert hatte, stellte er sich mit dem Rücken zu dem Mann und beugte sich nach der Tonne. Er wartete, bis der Typ nähergekommen war, richtete sich auf und schlug ihm mit dem Fuß über die Schulter ins Gesicht. Der Stiefel erwischte das Kinn und der Kieferknochen brach deutlich hörbar. Der Mann ächzte und ging in die Knie. Kepler drehte sich um, nahm seinen rechten Arm und hielt ihn mit seiner Linken hoch. Er konzentrierte sich und schlug mit der Rechten hart gegen die Elle. Einer der beiden Knochen brach, sein scharfkantiges Ende zerriss das Fleisch und die Haut und trat heraus. Der Mann heulte benommen auf. Mit einem weiteren Schlag machte Kepler ihn bewusstlos.
    Dann blickte er sich r uhig und bedrohlich um. Die Zuschauer wichen unter seinem Blick zurück. Kepler sammelte die Tonne und den Wasserhahn ein und ging geradewegs auf die Milizen zu. Sie stoben vor ihm auseinander.
    Eine Stunde später erschien ein Bote, der, ihn ängstlich anschauend, ausrichtete, dass Abudi ihn sehen wolle. Kepler kletterte von der Dusche.
    Am Eingang des Stabs musste er wie immer die Beretta abgeben. Abudis Sekretär winkte ihn zum Büro des Generals durch, sobald er ins Vorzimmer kam.
    Sobi saß wartend vor Abudis Tisch. Kepler blieb auch davor stehen. Abudi begrüßte ihn wie immer kalt-freundlich. Er erwiderte ebenso.
    "Nehmen Sie Platz", lud Abudi ein. "Was sollte das, Mister?", fragte er scharf.
    "Ich bin es satt, schikaniert zu werden, Sir", antwortete Kepler ruhig.
    Abudi sah ihn prüfend an.
    "Der Mann sagt, Sie hätten ihn provoziert ."
    "Ich hab e sein Fass geklaut und nicht er meins, oder was?", höhnte Kepler.
    "Und die Lektion musste so hart ausfallen?", fragte der General u ngerührt.
    "Ja", antwortete Kepler entschieden , "es reicht."
    "Passiert so etwas öfter?", nun klang Abudi abwartend.
    "Nie im Einsatz", antwortete Kepler sofort. "Weder Mister Sobi, noch seine Männer sind mir gegenüber u nfair. Es sind immer die Leute hier, Sir."
    Abudi blickte au f Sobi, dann zurück auf Kepler.
    "Sie hätten ihn töten sollen", sagte er. "Was soll ich mit einem Krüppel?" Er wartete einige Augenblicke, bevor er weitersprach, während sein Blick ständig, aber nicht hastig zwischen Kepler und Sobi wechselte. "Ich denke, so etwas wird nie wieder vorkommen", sagte er nachdrücklich. "Was zu trinken?"
    Er sah sie entspannter an. Sobi verneinte trotzdem, Kepler daraufhin ebenso.
    "Dann zum Geschäft ." Abudi richtete sich in seinem Sessel auf und sah Kepler direkt an. "Welche Ausrede haben Sie für den letzten Einsatz?", fragte er wieder scharf. "Sie hatten Baci direkt vor dem Lauf."
    Kepler und Sobi waren vor vier Tagen zu zweit losgezogen , um eine Information zu überprüfen, nach welcher ein feindlicher Warlord in der Nähe war. Die Information war zutreffend gewesen, von einem Hügel aus sahen sie den Mann mit einem großen Gefolge eine

Weitere Kostenlose Bücher