Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Ratte des Warlords (German Edition)

Die Ratte des Warlords (German Edition)

Titel: Die Ratte des Warlords (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
Vom Netzwerk:
ihre kostbaren Reifen zerschossen hatte. Sie entfernten sich dabei nicht weit von der Kolonne und sie machten einen sehr verlorenen und ängstlichen Eindruck, sogar der Offizier, der sich fortwährend zögernd umsah, während er telefonierte. Kepler schoss auf die Hinterreifen des LKW. Die Soldaten gingen in Deckung, was darin bestand, dass sie sich tief hinunterbeugten. Der Offizier zog seine Pistole. Aus dem verwunderten Umschauen der Soldaten war ersichtlich, dass sie immer noch nicht begriffen hatten, woher die Schüsse kamen. Die aus der Reichweite des AWSM resultierende Entfernung und der Schalldämpfer verzerrten sowohl den Mündungs- als auch den Geschossknall so, dass die Lokalisierung sehr schwierig war.
    Dem, was Sobi mit Abudi b esprach, hörte Kepler nicht zu.
    "Kobi, das MG hinten", sagte er, als er sah, wie das auf einer Lafette montierte Maschinegewehr in Ste llung gebracht wurde.
    "Tausendsiebenunda chtzig", flüsterte Kobi zurück.
    Sobi nahm das Telefon herunter und hielt es mit der Muschel nach unten.
    "Okay, wir warten", knurrte er. "Der General versucht etwas zu klären."
    Kepler verstand weder die einzelnen Worte, noch den Sinn des G esprächs, er bekam nur mit, dass Abudi sehr nachdrücklich sprach, anscheinend in ein anderes Telefon. Etwa zehn Minuten vergingen, dann rief der General nach Sobi. Der presste das Telefon hastig wieder ans Ohr.
    "Ja ?" Er sah überlegend zur Kolonne. "Den MG-Schützen, sofort", befahl er.
    Kepler schoss. Eine Sekunde später warf der Treffer in die Schulter den Mann am MG rücklings vom Wagen. Kepler lud durch und wartete mit dem Finger am Abzug, während die Soldaten in der Kolonne schreiend die Läufe ihrer Waffen in sämtliche Himmelsrichtungen ausstreckten. Einige Schüsse hallten auf.
    "Die Fahne", wies Sobi an.
    "Kobi", rief Kepler.
    "Vierzehnhunderteinundzwanzig", kam die Antwort drei Sekunden später.
    Das war hart an der Grenze. Kepler definierte die Schussparameter, fixierte das Gewehr zusätzlich mit dem Sporn am Schaft auf dem Boden, stellte das Visier ein und zielte sorgfältig. Nachdem er geschossen hatte, lud er durch, kontrollierte die Einstellungen und feuerte noch einmal.
    "Magazin", verlangte er und klipste das leere heraus.
    Sobi reichte ihm eins, während er durch das Fernglas blickte. Das Telefon hielt er mit der Schulter g eklemmt am Kopf. Kepler steckte das Magazin ein und lud durch, ohne das Auge vom Zielfernrohr zu nehmen.
    Die Regierungssoldaten blickten staunend und einfä ltig zu der rot-weiß-schwarzen Flagge mit grünem Dreieck, deren Mast in der Mitte durchgeschossen war. Schließlich brach er und die Fahne landete im Staub.
    Eine Minute später tippte einer der Soldaten sich ängstlich umblickend dem Offizier auf die Schulter und hielt ihm den Hörer des Funkger ätes hin. Der Mann nahm ihn und drückte ihn ans Ohr. Dann wedelte er mit den Armen, während er erbost in den Hörer brüllte.
    "Jag e eine neben ihm ins Fenster rein", befahl Sobi, er klang schadenfroh.
    Die Kugel durchschlug die Seitenscheibe des Jeeps in Kopf höhe des Offiziers, dann das Heckfenster, und verschwand in den Weiten der Savanne. Der starrte deprimiert auf die kaputte Scheibe und wischte sich die Scherben aus dem Gesicht. Dann sagte er etwas ins Funkgerät, ließ den Hörer fallen und schleuderte seine Pistole wütend auf den Boden. Mit hängenden Schultern drehte er sich zu seinen Männern um und brüllte. Die Soldaten legten genauso verdrießlich und entgeistert wie er die Waffen nieder. Danach setzten sich die meisten einfach dort hin, wo sie gestanden oder gekniet hatten.
    "Sir, sie legen jetzt die Waffen nieder", sagte Sobi in den Hörer und sah Kepler angewidert an. "Ja, Sir, danke. Wir bleiben hier und sichern."
    Die Schüss e in der Stadt hörten bald auf.
    Kepler und die anderen harrten noch eine Stunde auf ihren Positionen aus, dann kamen aus Malakal zwei Autos. Sie blieben vor dem Jeep stehen. Mehrere Männer stiegen mit Waffen im Anschlag aus, Tatuki hinterher. Einer der Soldaten beugte sich, um sein Sturmgewehr hochzuheben. Kepler schoss. Die Kugel riss dem Mann die AK aus den Händen und erwischte ihn am Bein. Ein mittlerweile dazugekommener Regierungsoffizier, der seiner Aufmachung nach der Garnisonskommandeur war, brüllte sofort den Soldaten etwas zu. Nachdem sich niemand mehr regte, ging der Mann zu Tatuki und reichte ihm die Hand. Dessen Erwiderung war zwar etwas von oben herab, aber professionell genug.
    Drei Tage später war die

Weitere Kostenlose Bücher