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Die Ratte des Warlords (German Edition)

Die Ratte des Warlords (German Edition)

Titel: Die Ratte des Warlords (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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Einheit zurück in Weriang. Während Sobi gleich zu Abudi ging, holte Kepler Wasser, um sich anständig zu duschen.
    Später saß Kepler wie immer allein an einem Tisch in der Ka ntine. Außer ihm waren die Männer aus Sobis Einheit da und einige andere Milizen. Kepler hatte den Eindruck, dass die Männer seiner Einheit mittlerweile nichts dagegen hätten, wenn er sich zu ihnen setzten würde. Aber Kepler hatte schon vor zwei Jahren beschlossen, nicht den ersten Schritt zu tun.
    Seitdem hatte er mit den anderen auch nicht mehr als ein paar Sätze gewechselt. So saß er allein da und aß den Ziegenbraten, der ihm kaum schmeckte.
    E iner von Abudis Leibgardisten kam herein, ging zu Kepler und richtete ihm aus, dass der General ihn zu sprechen wünschte. Er blieb vor dem Tisch stehen und wartete, bis Kepler mit dem Rest des Brotes den Teller auswischte und sein Wasser austrank. Anschließend führte der Milize ihn zum Stab und nahm ihm am Eingang die Glock ab. Er gab sie der Wache und begleitete Kepler in Abudis Vorzimmer. Dort übergab er ihn an den Sekretär des Generals.
    "Geh durch, Kepler", sagte der, sobald der Milize gegangen war.
    Abudi hob den Kopf von seinen Papieren, als Kepler hereinkam, nickte ihm zu und lud ihn mit einer Geste ein, sich zu setzen.
    Kepler nahm vor ihm Platz. Der General lehnte sich zurück , verschränkte die Finger vor dem Mund und lächelte vergnügt.
    "Sehr gute Arbeit, Mister Kepler", sagte er anerkennend. "Ihre U msetzung von, hm, äh, Sobis Plan war hervorragend", fügte er heuchlerisch hinzu.
    " Nicht wahr?", antwortete Kepler im selben Ton.
    "Ihre ..." Abudi machte eine deutliche Pause. "Entschuldigung – Major Sobis Aktion hat das Ganze noch besser gemacht, als ich es geplant habe."
    Der General sah ihn aufmerksam an. Kepler nickte nur.
    "Ich gebe heute e inen Empfang für die Offiziere", sagte Abudi, ließ seinen Blick über Keplers Kleidung schweifen und verzog das Gesicht. "Haben Sie eigentlich auch andere Sachen?"
    "Nein", antwortete Kepler, "sind alle so. Warum?"
    "Sie können unmöglich so zu der Party kommen."
    "Ich bin auch kein Offizier ."
    "Ich erhebe Sie in den Rang eines Leutnants", bot Abudi sofort an. "Oder sogar eines Hauptmannes, wenn Sie wollen."
    "Nein , danke", entgegnete Kepler sofort nachdrücklich.
    Abudi sah ihn verwundert an.
    "Wirklich?", zweifelte er.
    "Ja, Sir ", bekräftigte Kepler. "Ich bin zufrieden dort, wo ich bin. Es ist nur ein Mindestmaß an Verantwortung, das ich tragen muss. Sie halten Ihr Wort, den Menschen geht es gut, ich habe ein gutes Gewehr. Alles ist prima."
    Abudi beugte sich vor und sah ihm in die Augen.
    "Sie lassen Sobi also weiter auf sich herumtrampeln?", erkundigte er sich.
    "Bitte?", fragte Kepler verdutzt.
    Er blickte Abudi forschend an, hinter diesen Worten steckte mehr Sinn, als nur das Gesagte. Kepler ahnte zwar, was Abudi ihm eigentlich sagen wollte, er war sich dessen aber nicht ganz sicher und eigentlich wollte er es nicht wissen.
    "Einfältigkeit ist manchmal ein Segen", sinnierte der General. Er schüttelte den Kopf und lehnte sich wi eder zurück. "Sie wollen also nicht zur Party?"
    "Weder zur Party, Sir, noch den Rang", bekräftigte Kepler. "Den Sold eines Leutnants können Sie mir ruhig zahlen, die Preise im Puff sind gesti egen." Er grinste. "Diesen Effekt Ihrer Politik mag ich nicht."
    "Witzbold", schnaubte Abudi aufgebracht. "Wissen Sie was, Mi ster?", fragte er kalt. "Dann haben Sie einen Auftrag. Hinter dem Akazienwald in Richtung Qurdud liegt eine Wiese, wissen Sie wovon ich rede?"
    "Ja, Sir."
    "Dort haben sich christliche Nonnen niedergelassen und bauen eine Mission auf", fuhr Abudi fort. "Fahren Sie hin und sehen Sie sich die Sache an."
    "Zwecks?"
    "Ich will wissen, was auf meinem Gebiet vorgeht", erwiderte Abudi steif. "Ich will wissen wer sie sind, was sie wollen und ob von ihnen eine Gefahr ausgeht."
    Kepler blinzelte erstaunt.
    "Von – Nonnen, Sir?", fragte er nach.
    "Ja, von Nonnen", bestätigte Abudi scharf.
    Sein Gesicht und sein Ton zeigten deutlich, dass er keine weiteren Diskussi onen oder Fragen über das Thema wünschte. Kepler erhob sich.
    "Wann soll ich hin, Sir?"
    "Sofort. Es sei denn, Sie wollen doch zu dieser Party", schlug Abudi vor und sah ihn abwartend an.
    "Ich fahr mal los, bevor es zu spät wird ."
    Kepler salutierte und ging hinaus.
    Er nahm einen der Jeeps der Einheit und fuhr los. Er brauchte e twas, bis er zu der Stelle kam, an der eine Gabelung hinter den Akazienwald führte.
    Auf

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