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Die Ratte des Warlords (German Edition)

Die Ratte des Warlords (German Edition)

Titel: Die Ratte des Warlords (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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wäre."
    "Okay", stimmte Michelle zu, "aber du wirst sie auf dem Rückweg festhalten."
    "Ich putze das Auto garantiert nicht", stellte Kepler klar.
    Die beiden Nonnen akzeptierten seine Bedingung, danach suchten sie eine passende Ziege. Schließlich erstanden sie eine graugesprenkelte in der Größe eines Schäferhundes. Kepler durfte nicht nur verhandeln, sondern das störrische Vieh auch noch zum Auto zerren. Die Nonnen folgten mit strahlenden Gesichtern.
    Bis zum Jeep waren es nur noch etwa hundert Meter, als sie an einem Straße ncafé vorbeigingen. An einem Tisch saßen dort drei Männer, ihrer staubigen Kleidung nach waren sie auf der Durchreise. Sie blickten Kepler und die Ziege, dann die beiden Nonnen in seinem Schlepptau abfällig an.
    " Weiße Nutten", sagte einer von ihnen laut.
    Kepler blieb stehen und warf einen Blick auf die beiden Frauen. Ihre leuchte nden Gesichter waren nach den Worten des Mannes sofort erloschen, sie senkten ihre Blicke und beschleunigten unwillkürlich ihre Schritte. Kepler rief Michelle, gab ihr das Seil, an dem die Ziege angebunden war, und ging zum Café. Er sah die erschrockenen Gesichter der einheimischen Gäste, dann fixierte er mit den Augen den Mann, der gesprochen hatte. Der blickte ihn überrascht, aber herausfordernd an. Kepler blieb vor ihm stehen, dann schlug er mit einem Tritt den Stuhl unter ihm weg. Seine beiden Begleiter, die im Begriff waren sich zu erheben, verharrten als er die Glock aus dem Halfter zog und auf sie richtete.
    "Nicht bewegen", riet er ihnen, "die Hände auf den Tisch." Dann richtete er die Waffe auf den Mann am Boden. "Aufstehen ."
    Der Mann kam schwa nkend hoch und Kepler presste die Mündung der Glock gegen seine Stirn. Der Mann stierte mit aus den Höhlen getretenen Augen auf die Waffe und begann zu zittern.
    "Was hast du eben zu den Frauen gesagt?", wollte Kepler wissen.
    "Nichts", stotterte der Mann.
    "Du hast etwas gesagt", beharrte Kepler.
    "Nichts, wirklich", wehrte der Mann hastig ab.
    "Behauptest du etwa, ich hätte einen Hörfehler?", fragte Kepler drohend.
    Der Mann rollte panisch mit den Augen. Die hiesigen Anwesenden sahen Kepler mit Furcht an, ein Polizist, der an der Straßenecke zwanzig Meter weiter stand und die Szene beobachtete, rührte sich überhaupt nicht, sein Blick war gleichgültig. Das gab dem Mann den Rest.
    "Nein ... bitte", flehte er verloren.
    Kepler brach ihm mit einem Schlag des Ellenbogens den Kiefer. Der Mann fiel aufheulend zu B oden.
    "Diese Frauen stehen unter meinem Schutz", sagte Kepler laut und deu tlich.
    Er sah sich um und vergewisserte sich, dass er verstanden worden war. Danach steckte er die Pistole ein und sah auf die beiden and eren fremden.
    " Schnappt euch die Ziege da", befahl Kepler, "und tragt sie zu meinem Auto."
    Die beiden Männer erhoben sich ängstlich angespannt. Als sie sich umsahen, rieten ihnen die Gesichter der anderen Gäste deutlich, zu gehorchen, und sie fügten sich der Demütigung. Sie gingen zur Straße und hoben die Ziege hoch, einer vorn, einer hinten. Das Vieh bockte. Die Männer trugen das blökende Geschöpf zum Jeep, setzten es vorsichtig hinten ab und sahen Kepler hoffend an.
    Er entließ sie mit einem Wink und drehte sich zu den Straßenjungen, die das Auto mit der Aussicht bewacht hatten, ein paar Dinare dafür zu bekommen. Jetzt waren sie zur Seite gegangen und sahen ihn auch mehr oder minder erschrocken an. Kepler hielt ihnen drei Geldscheine hin.
    "Hier, danke fürs Aufpa ssen."
    D er mutigste unter den kleinen Kerlen trat vor und nahm das Geld an sich.
    "Gerne, Sir", behauptete er etwas ängstlich lächelnd.
    Auf de r Fahrt schwiegen die Nonnen und sahen Kepler kaum an. Er fuhr langsam, damit Marie mit der Ziege zurechtkam und das Tier sich nicht verletzte.
    "Für einen Schutzengel sind Sie ziemlich brutal", brach Michelle mit einem Seitenblick das Schweigen.
    "Verkürzte Ausbildung", gab Kepler zurück.
    Sie lächelte, danach schwiegen sie , bis sie bei der Mission waren, wo die anderen beim Anblick der Einkäufe und der Ziege vor Freude fast ausflippten.
    Seitdem besuchte Kepler die Mission nach jedem Einsatz. Er en tspannte sich dort und unterhielt sich mit den Nonnen über Gott und die Welt. Er half den Nonnen bei körperlich schwerer Arbeit, gab ihnen Geld, fuhr sie immer wieder nach Qurdud zum Einkaufen und flirtete ein kleines bisschen mit Marie.

25. Abudi kontrollierte ein hübsches Stück Land und war mittlerweile eine fest etablierte Größe im

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