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Die Ratte des Warlords (German Edition)

Die Ratte des Warlords (German Edition)

Titel: Die Ratte des Warlords (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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nicht mehr abweisend.
    " Dann muss ich Ihnen danken", sagte sie zögernd, machte einen Schritt auf Kepler zu und hielt ihm die Hand hin. "Dafür, dass Sie mir geholfen haben", ihr Ton war wirklich dankbar, genauso wie nunmehr auch ihr Blick. "Danke schön."
    "Bitte sehr. Und Katrin, wir sind zehntausende von Kilometern von der Heimat entfernt und eigentlich in einer anderen Welt, hör mit dem Gesieze auf."
    Sie blickte ihn aus großen Augen überrumpelt an. Kepler sah wehleidig z urück, bis sie schließlich zögernd nickte. Er nahm ihre Hand und drückte sie fest, aber vorsichtig.
    Er hatte schon fast vergessen, wie sich eine weibliche Hand anfühlte. Dieses Weiche, Zerbrechliche, Kleine, dieses Feine, Zärtliche, das diese Hand war, es ließ Kepler sie länger halten.
    Erst als Katrin ihn erstaunt ansah, ließ er ihre Hand los.
    Katrin blickte sich befremdet um, aber nicht mehr ängstlich. So absurd die S ituation war, aber die Geste dieses seltsamen Mannes hatte ihr das Gefühl vermittelt, sicher bei ihm zu sein, ihm zu glauben und zu vertrauen.
    "Okay", sagte sie leise.
    Kepler lächelte, weil seine Besucherin die Schultern gerade machte.
    "Hast du eine Küche?" , wollte sie dann wissen.
    "Eine Feuerstelle ." Kepler zeigte zu der Wand gegenüber dem Eingang. "Man kann da was kochen, benutze ich aber so gut wie nie. Wieso?"
    "Ich hab e Hunger", flüsterte Katrin und senkte verlegen den Blick.
    "Ich werde gleich etwas holen."
    "Solches Zeug wie vorhin?", fragte Katrin ein wenig entspannter. "Das nach trockengepresstem Staub schmeckt?"
    "Das war ein Panzerkeks aus dem Feldpaket ."
    "Panzerkeks?", echote Katrin unverständig.
    "Jo. Sind sehr nahrhaft, die Dinger." Kepler versank für einen kurzen Augenblick in Erinnerung an frühere Tage und lächelte. "Man kann sie auch als Docht für Schuhkreme benutzen und so Feuer machen." Er schüttelte die Erinnerung ab. "Ich kann sie dir auch besorgen, wenn du unbedingt willst", meinte er schulterzuckend. "Sonst hole ich etwas aus der Kantine. Es gibt irgendetwas aus Hirse oder aus Affenbrotbaumfrüchten. Vielleicht sogar Fleisch."
    "Danke."
    Hustendes Motorengeräusch drang durch die dünnen Wände der Hütte.
    "Dein Bett ist da", sagte Kepler und ging zur Tür.
    Kobi und der Waffenmeister stiegen aus dem Jeep und luden das Bett ab. Es war ein Feldbett, der Waffenmeister trug es in die Hütte und baute es wortlos auf. Kobi trug das zusammengerollte Bettzeug herein. Der Waffenmeister beäugte Katrin, die in eine Ecke gegangen war, neugierig.
    "Danke", sagte Kepler.
    "Nicht dafür, Sir", antwortete der Waffenmeister freundlich. "Kriege ich Sobis Pistole bitte zurück?"
    Kepler schüttelte den Kopf .
    "Nein, ich behalte sie."
    Der Alte sah i hn an, dann nickte er und ging.
    "Du, ich und die anderen, wir treffen uns morgen eine Stunde nach Sonnenau fgang bei der Kantine", wies Kepler Kobi an. "Bis dahin habt ihr gefrühstückt."
    "Rücken wir wieder aus?"
    "Nein", antwortete Kepler. "Lass den Jeep hier", wies er an. "Danke fürs Bringen", fügte er mit einem Kopfnicken auf das Bett hinzu. "Bis Morgen."
    "Gern, Chef", erwiderte Kobi, lächelte und ging hinaus.
    Kepler sah ihm nach. Kobi benutzte diese Anrede schon sehr lange, sie hatten mehr als zwei Jahre Seite an Seite zugebracht. Aber Kobi hatte es schon immer mit Respekt getan und jetzt hatte es noch respektvoller geklu ngen.
    Kobi wird wohl der einzige in der Einheit sein, der ihn duzen wird. Kepler ahnte aber, dass wenn andere Männer dabei sein würden, er ihn entweder gar nicht, oder ebe nfalls per Sie ansprechen würde.
    Seltsam. Genauso hatte er es selbst mit Sobi gemacht.
    Katrin war zu dem Bett gegangen und fummelte an dem Wäscheballen. Kepler ging hin und band ihn auseinander. Darin waren eine Matratze, ein dünnes Kissen, ein verwaschenes Laken und eine kratzige Decke. Katrin seufzte, zog ihren Koffer heran und öffnete ihn.
    "Du reist mit nur einem Koffer?", fragte Kepler erstaunt.
    " Mit zweien", antwortete Katrin ohne aufzusehen. "Und eigentlich noch mit einer Tasche. Aber der Blödmann hat nur den rausgebracht." Sie sah zu Kepler hoch und lächelte. "War wohl besser so, ich wäre bei dem Marsch gestorben, hätte ich noch mehr schleppen müssen." Sie kramte im Koffer und blickte verloren vor sich hin. "Das Blöde ist nur", jetzt kam die Frau in ihr durch, "dass ich keine Klamotten in diesem Koffer habe, nur meine Ausrüstung." Sie seufzte. "Es ist so aber auch besser. Wäre zu schade gewesen, das alles zu

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