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Die Ratte des Warlords (German Edition)

Die Ratte des Warlords (German Edition)

Titel: Die Ratte des Warlords (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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kam wieder zu sich, als der Motor des Wagens ansprang. Katrin öffnete die Augen und sah sich um. Der Weiße saß am Steuer, hinten saßen fünf Mil izen, einer hielt das große Gewehr des Weißen. Katrin schüttelte den Kopf und atmete tief durch. Der Weiße blickte sie kurz an, dann fuhren sie los. Trotz der holprigen Strecke hielt der Weiße das Lenkrad nur mit der linken Hand fest, seine Rechte lag auf dem Schalthebel, Katrin dagegen musste sich richtig am Auto festklammern. Trotzdem wurde sie auf ihrem Sitz hin und her geschleudert.
    Kepler warf immer wieder Blicke auf die Frau neben ihm. Sie kam nach und nach wieder zu sich , hielt sich krampfhaft fest und blickte nach vorn. Nur einmal bekam er mit, wie sie ihn kurz ansah.
    Das Iridium klingelte. Kepler angelte es aus der Tasche und ließ es fast fallen, als das Auto über einen Buckel fuhr. Er konnte das Telefon gerade noch festhalten und drückte den Knopf.
    "Kepler."
    "Abudi. Wo sind Sie?"
    "Etwa zwei Stunden entfernt."
    "Sobald Sie da sind, kommen Sie sofort zu mir", bestimmte der General. "Die Frau bringen Sie mit rein."
    "Ja, Sir."
    "Kann sie Arabisch?"
    "Ich glaube nicht."
    "Klären Sie es."
    Kepler blickte auf das Mädchen.
    "Liebliche Blume im uferlosen Meer der Vergänglichkeit", rezitierte er Imru' al-Qais, einen berühmten arabischen Dichter und Lyriker, der um das Jahr 540 gestorben war. "Sieh mich an."
    Der letzte Satz war von ihm.
    D ie Frau reagierte nicht. Im Augenwinkel sah Kepler wie die Milizen hinter ihm fröhlich grinsten.
    "Nein, Sir", sagte er ins T elefon.
    "Mister, Sie sind echt brutal", meinte Abudi belustigt anerkennend. "Na dann, bis nachher mal."
    Den restlichen We g legten sie schweigend zurück.
    Am Stabsgebäude wies Kepler die Männer an, Sobis Leiche in der Waffe nkammer abzuliefern, etwas Besseres fiel ihm auf die Schnelle nicht ein. Die Männer sollten es ohne jede Erklärung, wie Sobi zu Tode kam, tun, das würde Abudi übernehmen. Danach sollten sie sich in ihre Unterkünfte begeben und weitere Befehle abwarten. Kobi befahl er, am Stab auf ihn zu warten.
    "Steig aus", sagte er anschließend der Frau.
    Er deutete ihr mit einem Kopfnicken mitzukommen und ging zum Stab. Er händigte der Wache, die überrascht die weiße Frau ansah, seine Glock aus. Sobis Pistole, die in seiner Weste steckte, behielt Kepler bei sich und ging der Frau voran in den oberen Stock.
    "Wohin bringen Sie mich?", fragte sie plöt zlich.
    "Zu meinem Chef."
    "Wozu?", fragte sie erschrocken.
    "Er wollte dich sehen", gab Kepler neutral zurück.
    Der Sekretär winkte sie durch. Der General, Tatuki und der zweite Oberst blickten sie schweigend an, als sie das Büro betraten.
    Nachdem Kepler die Tür geschlossen ha tte, lud Abudi sie mit einer Geste ein, Platz zu nehmen. Das Mädchen setzte sich auf den Stuhl direkt vor Abudis Tisch hin, Kepler ließ sich daneben nieder.
    "Mister Kepler", sagte Abudi im neutralen Ton ohne die junge Frau eines Blickes zu würdigen, "berichten Sie."
    Kepler erläuterte, wie es zu Sobis Tod kam. Während der ganzen Zeit, in der er sprach, blickte Abudi i mmer wieder auf seine Offiziere.
    "Sie haben Major Sobi auf meinen Befehl hingewiesen, solche Leute unbehe lligt zu lassen", vergewisserte der General sich, als Kepler geendet hatte.
    "Ja, Sir ."
    "Und Major Sobi ignorierte Ihren Einwand?"
    "Ja, Sir. Er wollte das Mädchen unbedingt haben."
    "Für mich ist die Sache klar", sagte Abudi zu den Obersten. "Mister Ke pler, lassen Sie uns allein."
    Kepler stand auf und ging zur Tür. Als er sie hi nter sich schloss, hörte er, wie Abudi die Frau auf Englisch fragte, ob sie ihn verstand.
    "Kaffee?", fragte Abudis Sekretär freun dlich.
    "Einen Liter , Adil, danke", antwortete Kepler.
    "N imm Platz."
    Der Sekretär besorgte umgehend eine große Tasse mit starkem und heißem Getränk. Während Kepler langsam trank, läutete das Telefon. Nach dem Telefonat verließ Adil das Zimmer. Er kam fünf Minuten später zurück und brachte Kepler noch eine Tasse Kaffee mit. Fünf weitere Minuten später erschienen Baris und ein weiterer Mann aus der Einheit. Der Sekretär winkte sie in Abudis Büro. Kepler trank eine weitere Tasse aus, bevor sich die Tür zum Büro des Generals wieder öffnete. Die beiden Milizen kamen heraus, nickten Kepler zu und gingen wortlos. Hinter ihnen traten die beiden Oberste hinaus. Sie blickten Kepler an, nickten ihm ebenfalls zu und gingen, ebenfalls wortlos.
    "Mister Kepler , kommen Sie rein."
    Kepler stellte die

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