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Die Ratten

Die Ratten

Titel: Die Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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»Johnson, Barney, Smith, ihr geht zu allen anderen Klassenzimmern und bittet die Lehrer, sämtliche Fenster zu schließen. Scalley, du gehst zum Direktor und bittest ihn, aus seinem Fenster zu schauen - nein, das erledige ich besser selbst.« Bei einem Jungen würde der Direktor vermutlich irgendeinen Streich vermuten, und wertvolle Sekunden würden verloren werden. »Keiner verläßt den Raum. Und keinen Lärm. Cutts, du bist mir dafür verantwortlich.« Der größte Schüler der Klasse stand auf. Die Jungen waren jetzt aufgeregt, und die Mädchen wurden immer nervöser.
    Harris eilte aus dem Klassenzimmer und machte sich auf den Weg zum Büro des Direktors. Als er den Flur hinabeilte, steckten einige Lehrer den Kopf zur Tür heraus.
    »Was ist los?« fragte Ainsley, einer der alten Lehrer der Schule.
    Harris sagte es ihm hastig und eilte weiter. Es war sonderbar still in der Schule.
    Barney flitzte aus einem der Klassenzimmer.
    Harris hielt ihn am Arm fest und sagte: »Ruhig, Barney. Mach es langsam und ruhig. Erschreck nicht die Mädchen. Wir wollen doch keine Panik, nicht wahr?«
    »Jawohl, Sir«, erwiderte Barney atemlos.
    Als Harris zur Treppe gelangte, die in den nächsten Stock hinauf und zum Büro des Direktors führte, blickte er hinab auf die kurze Treppe zum Hauptportal. Natürlich standen die großen Türflügel auf.
    Er stieg langsam die Treppe hinab und stützte sich auf das Geländer. Als er am Fuß der Treppe war, hörte er ein leises Geräusch draußen auf den Steinstufen. Harris sprang lautlos zur Seite neben einen der Türflügel und spähte hinaus. Er war bereit, sofort beide Flügel des Portals zuzuknallen, wenn es nötig sein sollte. Auf der breiten obersten Stufe sah er einen kleinen Jungen, der auf den Schulhof schaute, wo sich inzwischen um die dreißig der großen Ratten versammelt hatten.
    Mein Gott! dachte Harris entsetzt. Der Junge muß gerade an ihnen vorbeispaziert sein!
    Er sprang hinaus, schnappte sich den kleinen Jungen und stürzte mit ihm in Schule zurück. Ohne viel Aufhebens ließ er ihn zu Boden fallen und drehte sich wieder zu dem großen Türflügel um. Die Ratten hatten sich nicht gerührt. Er schloß das schwere Portal schnell, aber leise, verriegelte es und atmete erleichtert auf.
    »Da sind Tiere auf dem Schulhof, Sir«, sagte der siebenjährige Junge mit großen Augen, aber keiner Spur von Furcht. »Was sind das für welche? Was tun die hier, Sir?«
    Harris ignorierte die Fragen, weil er nicht wußte, was er dem Jungen sagen sollte. Er hob ihn auf und rannte mit ihm die Treppe hinauf. Oben stellte er ihn ab und wies ihn an, in sein Klassenzimmer zu laufen. Er hörte Stimmengewirr, als sich Lehrer auf dem Gang versammelten. Harris rannte die nächste Treppe hinauf, nahm drei Stufen auf einmal und prallte oben fast gegen den Direktor, der aus seinem Büro auftauchte.
    »Rufen Sie bitte die Polizei an, Mr. Norton«, drängte Harris. »Ich befürchte, wir haben Probleme.«
    »Ich habe bereits telefoniert, Mr. Harris. Haben Sie gesehen, was auf dem Schulhof ist?«
    »Ja - das sind die Probleme, die ich meine. Es sind die riesigen, die Killer.«
    Sie gingen ins Büro des Direktors und schauten aus dem Fenster. Die Zahl der Ratten hatte sich vervielfacht.
    »Das müssen ein paar hundert sein«, sagte Harris ungläubig. »Der Schulhof ist schwarz davon!«
    »Was wollen die?« Der Direktor schaute Harris an, als wisse er die Antwort darauf bereits.
    »Die Kinder«, sagte Harris.
    »Die Polizei wird bald hier sein - aber was sie in dieser
    Situation tun kann, ist eine andere Sache. Versichern wir uns, ob jede Tür und jedes Fenster gut verschlossen ist. Alle Kinder müssen ins Obergeschoß und sich verbarrikadieren. Ich kann noch nicht glauben, daß so etwas passiert, aber lassen Sie uns keine Zeit mit Nachdenken verlieren.« Der Direktor eilte zur Tür.
    »Überprüfen Sie jede mögliche Öffnung, Mr. Harris. Ich organisiere das Lehrpersonal.«
    Harris folgte dem hageren Direktor die Treppe hinab, wo sich das erregte Stimmengewirr gesteigert hatte. Er hörte, wie der Direktor in die Hände klatschte und um Ruhe bat. Harris eilte an der Reihe der Lehrer vorbei und schaute in jedes Klassenzimmer, um sich zu vergewissern, daß alle Fenster fest geschlossen waren.
    Gott sei Dank hatten sämtliche Fenster im Erdgeschoß Eisengitter zum Schutz vor zu stürmisch getretenen Fußbällen.
    Alles war anscheinend dicht. Nun das Lehrerzimmer.
    Als Harris eintrat, sah er, daß eines der

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