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Die Ratten

Die Ratten

Titel: Die Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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wurde sogar noch kritischer.
    Die Bewohner der Stadtbezirke in East London verlangten eine sofortige Evakuierung. Die Regierung forderte sie auf, Ruhe zu bewahren - die Lage sei völlig unter Kontrolle. Eltern weigerten sich, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Wie zu Kriegszeiten wurden wieder Kinder evakuiert und in alle Teile des Landes verschickt. In Kellern, Gärten und Mülltonnen wurde Gift ausgelegt, das kleine Ratten, Mäuse und viele Haustiere tötete. Restaurants wurden nicht mehr besucht, weil man den Fleischspeisen mißtraute. Viele Metzger entschlossen sich, ihr Geschäft für eine Weile zu schließen - der Gedanke, inmitten all dieses rohen Fleisches zu sein, war zu beunruhigend. Jobs, die Arbeiten unter der Erde erforderten, wurden ebenso abgelehnt wie jede Tätigkeit, die mit Nachtarbeit verbunden war.
    Es gab weiterhin Angriffe der Ratten, und noch mehr Menschen starben an Verletzungen, der Krankheit oder an beidem.
    Obwohl die Schädlingsbekämpfungsfirmen in verstärktem Maße gegen die offensichtliche Invasion der Ratten zusammenarbeiten sollten, versuchte jede Firma, die andere zu übertreffen und auf eigene Faust eine Lösung des Problems zu finden. Die herkömmlichen Rattengifte erwiesen sich als ziemlich wirkungslos, denn die Ratten ernährten sich anscheinend hauptsächlich von menschlichem und tierischem Fleisch. Natriumfluoracetat und andere Verbindungen wurden eingesetzt, nachdem die normalen Gifte wie Zinkphosphid und Arsenoxyd versagt hatten, aber auch sie hatten anscheinend wenig Wirkung.
    Gas war die brauchbarste Antwort, wie sich in der Schule erwiesen hatte, doch dazu mußten die Ratten in einem geschlossenen Raum erwischt werden. Gas wurde in Abwasserkanäle und Kellergeschosse alter Häuser gepumpt, aber wenn die Mannschaften mit Schutzanzügen hinabgeschickt wurden, um die Ergebnisse festzustellen, fanden sie viele tote normal große Ratten und nur eine geringe Zahl toter gigantischer Ratten.
    Harris schaute aus dem Fenster seines Apartments, als das Telefon klingelte. Er hatte in Gedanken auf den kleinen privaten Park geblickt, der von hohen Terrassenhäusern umgeben war. Die Häuser waren früher prächtige Bauten gewesen, jetzt jedoch ein wenig heruntergekommen. Der Lehrer wartete auf eine Anstellung bei einer anderen Schule, nachdem St. Michael's und andere Schulen in diesem Viertel geschlossen worden waren, bis sich die Lage besserte. Er entspannte sich stets, wenn er auf den friedlichen, kleinen Park schaute, und nach den nervenaufreibenden Ereignissen in der Schule konnte er Entspannung gebrauchen.
    Das Klingeln des Telefons machte ihn wieder nervös. Er nahm den Hörer ab und meldete sich.
    »Hallo, Mr. Harris? Hier spricht Foskins.«
    Nachdem er die erste Überraschung überwunden hatte, antwortete Harris: »Hallo, Mr. Foskins. Was kann ich für Sie...«
    »Wir fragen uns, ob Sie uns ein wenig helfen können, alter Knabe.«
    »Nun, natürlich, ich...«
    »Unsere Jungs möchten Ihnen nur ein paar Fragen stellen. Nicht viel, und es wird nicht lange dauern. Wissen Sie, Harris, Sie sind einer der wenigen, die Kontakt mit diesen Killerratten hatten und überlebten. Wenn Sie heute nachmittag vorbeikommen könnten...?«
    »In Ordnung. Aber ich dachte, Sie wären...«
    »Entlassen? Nach außen hin habe ich meinen Hut genommen, alter Junge, das mußte ich. Das forderte die Öffentlichkeit. Aber das Ministerium braucht mich in dieser Krisenzeit, also glauben Sie nicht alles, was Sie in den Zeitungen lesen. Und hier ist die Adresse, zu der Sie bitte kommen...«
    Als Harris dort eintraf, wurde er von Foskins persönlich begrüßt. Die Adresse entpuppte sich als das Rathaus von Poplar, eine Operationsbasis, die sich natürlich anbot, wie er fand. Foskins führte ihn in den großen Ratssaal, in dem vergrößerte Karten des Gebiets, Diagramme des U-Bahn-Netzes und der Kanalisation und vergrößerte Fotos der gewaltigen, teilweise sezierten Ratten und sogar Fotos von ihren Spuren hingen.
    Im Ratssaal herrschte rege Aktivität, doch Foskins führte Harris zu einer Gruppe von Männern, die um einen runden Tisch saßen und leise und sachlich diskutierten.
    »Gentlemen, dies ist Mr. Harris, der Lehrer, von dem ich Ihnen erzählte«, stellte Foskins ihn vor. »Und das ist unser Expertenteam, Mr. Harris. Forscher der bedeutendsten Schädlingsbekämpfungsfirmen, Biologen, Gesundheitsexperten aus unserem Ministerium - und sogar einige Experten in chemischer Kriegführung!«
    Harris nickte

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