Die Ratten
Nachkommenschaft in einem Kornfeld an ihrem schrillen Pfeifen ausfindig machen. Nichts Ungewöhnliches. Offen gesagt, meine Firma arbeitet an einer Methode zur Ausrottung der Ratten in Gebäuden durch den Einsatz von Ultraschall. Das Projekt ist noch im Anfangsstadium der Entwicklung, aber es scheint zu gelingen.«
»Nun, vielleicht ist das die Erklärung für ihr Verhalten«, sagte Harris. »Aber es ist ungewöhnlich, wie sie einen mustern. Es passierte öfter als einmal, fast als lesen sie die Gedanken von einem. Es ist unheimlich.« Er berichtete von dem Kampf in der Schule und zählte jede Einzelheit auf, an die er sich erinnern konnte. Als er fertig war, herrschte Schweigen am Tisch.
»Es tut mir leid, wenn Ihnen das nicht viel hilft«, sagte Harris. Er hatte das Gefühl, irgend etwas ausgelassen zu haben, und er überlegte, was er vergessen haben konnte.
»Ganz im Gegenteil, Mr. Harris.« Foskins lächelte. »Sie waren sehr nützlich. Wenn Sie uns jetzt die Informationen verarbeiten lassen, die Sie uns gegeben haben...«
Der junge Forscher, der zuvor bei Foskins' Worten rot geworden war, sprang aufgeregt auf. »Wir müssen sie infizieren!« rief er.
Alle blickten ihn an.
»Verstehen Sie, wir können sie nicht vergiften, weil sie nur menschliches oder tierisches Fleisch wollen. Aber wir können sie infizieren.«
»Wie genau?« fragte der skeptische Foskins.
»Wir infizieren eine Gruppe von Tieren - Hunde, Katzen - wie wäre es mit der braunen Form von Rattus Rat-tus? - mit einem Virus, das tödlich für die Ratten ist. Unsere Biochemiker finden da leicht etwas. Wir lassen die infizierten Tiere an bestimmten Stellen frei, die Mr. Harris uns zeigen könnte - zum Beispiel das Gebiet beim Kanal -die schwarzen Ratten greifen die infizierten Tiere an, stekken sich an und verbreiten die Infektion unter sich. Sie zerstören sich selbst!«
Einen Augenblick lang herrschte Stille.
»Es könnten Leute infiziert werden. Eine Epidemie könnte daraus entstehen«, wandte jemand ein.
»Nicht, wenn wir den richtigen Virus benutzen.«
»Es könnte alle Tiere in und um London töten.«
»Das Risiko ist es wert, oder nicht?«
Wieder Stille.
Dann brach Foskins das Schweigen. »Wissen Sie, das könnte klappen.«
Der junge Forscher lächelte dankbar.
»Ja, das ist vielleicht die Lösung«, sagte einer der Wissenschaftler begeistert und neigte sich vor. »Die Ratten sind verdammt clever, zu clever, um mit Gift geködert zu werden - oder sie sind dagegen immun. Wenn wir sie jedoch infizieren...«
»Aber nicht mit Ratten«, sagte ein anderer, und die Idee, die vielleicht aus Verzweiflung geboren wurde, fand allmählich begeisterte Zustimmung. »Es ist zu riskant mit anderen Ratten. Zu unberechenbar.«
»Also gut, dann Hunde. Junge Hunde, um es den Ratten einfacher zu machen.«
Harris grauste es bei der Vorstellung, junge Hunde an die Ratten zu verfüttern.
»Warum nicht einfach rohes Fleisch infizieren?« schlug er vor.
»Nein, das Virus muß in lebendem Fleisch sein.«
»Aber woher sollen wir wissen, welches Virus?« fragte Foskins. »Wir haben noch keine lebende Killerratte gefangen. Woher wissen wir, welches Virus sie tötet?«
»Ich habe bereits eine ziemlich gute Idee«, sagte ein Biochemiker. »Wir können es an der normalen schwarzen Ratte testen - und hoffen, daß es bei ihren größeren Artgenossen wirkt.«
Die Debatte ging weiter. Argumente wurden vorgebracht und Lösungen gefunden. Harris fühlte sich ziemlich geschmeichelt, weil er in die Operation mit einbezogen wurde, aber ihn verfolgte immer noch der Gedanke, daß er irgend etwas vergessen hatte.
»Sehr gut«, beendete Foskins schließlich die Diskussion. »Es sollte nur ein paar Tage dauern, um das richtige Virus zu finden. Obwohl alles sorgfältig getestet werden muß - ich brauche nicht zu betonen, wie sorgfältig -, sollten wir den Plan Mitte nächster Woche in die Tat umsetzen können. Unterdessen werden Mr. Harris und ich, zusammen mit der Stadtverwaltung, die geeignetsten Stellen für die Aussetzung der infizierten Hunde festlegen. Mr. Harris ist in dieser Gegend aufgewachsen, möchte ich hinzufügen, und ich nehme an, er kennt die meisten der möglichen Schlupfwinkel der Ratten. Sie alle werden die bisherigen Aktivitäten fortsetzen und Gift auslegen, Gas einsetzen oder alles sonst, was Sie für richtig halten, und wir werden uns jeden Morgen hier um halb neun versammeln und sehen, wie sich die Dinge entwickeln. Gibt es noch irgendwelche
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