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Die Ratten

Die Ratten

Titel: Die Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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grüßend.
    »Lassen Sie mich kurz den Stand der Dinge zusammenfassen, damit Sie auf dem laufenden sind, und dann werden wir Ihnen einige Fragen stellen«, sagte Foskins. »Wir haben diese Monster sorgfältig untersucht und wirklich nichts Ungewöhnliches an ihnen gefunden, außer natürlich ihrer Größe und ihres etwas größeren Gehirns. Ihre Zähne sind größer, aber sie stehen im richtigen Verhältnis zum Körper. Ihre Ohren, die auf den ersten Blick wegen ihrer Nacktheit besonders lang wirken, sind ebenfalls im Verhältnis zu ihrem Körper. Aber die schwarzen Ratten haben für gewöhnlich längere Ohren als die braunen, was uns zu einem interessanten Punkt führt.« Er legte eine Pause ein, forderte Harris mit einem Wink auf, Platz zu nehmen, und fuhr dann fort: »Die braune Ratte scheint aus London verschwunden zu sein. Da die braune Ratte nicht so gut wie die schwarze klettern kann, hatte sie im Laufe der Jahre weniger Überlebenschancen in der Stadt. Während die schwarze Ratte Wände überwinden und über Dächer springen konnte, wurde es für die braune Ratte zunehmend schwieriger, Zugang zu Orten und Gebäuden zu gewinnen, die Barrieren für sie darstellten. Jahrelang haben die beiden Arten um die Vorherrschaft gekämpft, und jetzt hat es den Anschein, daß die schwarzen Ratten gewonnen haben. Wir haben keine braunen Ratten gefunden, nicht einmal Spuren von ihnen, die sich von denen der schwarzen ziemlich unterscheiden.«
    »Es liegt auf der Hand, daß die Ausbreitung der gigantischen schwarzen Ratten das Gleichgewicht durcheinandergebracht hat«, warf einer aus der Gruppe der Männer ein.
    »Ja, das ist, als hätte ein kleines Land die Wasserstoffbombe erworben«, fuhr Foskins fort. »Nun, es hat den Anschein, als wäre die braune Ratte völlig besiegt. Eines unserer jüngeren Mitglieder -«, er schaute den Mann an, der soeben gesprochen hatte, »machte den Vorschlag, die braunen Ratten in großer Zahl wieder einzuführen, damit sie gegen die schwarzen Ratten kämpfen und den Vorteil der Überzahl haben. Ich brauche wohl nicht zu sagen, daß wir nicht vorhaben, East London in ein Schlachtfeld für Schädlinge zu verwandeln. Die Konsequenzen könnten verheerend sein.«
    Der junge Forscher wurde rot und musterte seine Fingernägel.
    »Wir haben es also mit diesem Übel zu tun.« Foskins hielt das Foto einer großen, toten Ratte hoch. » Rattus Rat-tus. Hausratte. Oder Schiffsratte. Es gibt einige Spezies dieser Größe in tropischen Ländern. Wir nehmen an, eine Ratte dieser Sorte oder mehrere kamen mit einem Schiff herüber und vermehrten sich mit unserer gewöhnlichen Art. Wir vermuten, daß sie heimlich herübergebracht wurden. Die Zoos behaupten, nichts von einem solchen Unternehmen zu wissen, und da die ganze Sache ohnehin illegal wäre, erwarten wir nicht, daß jemand sich meldet und es zugibt.«
    »Was wir nun von Ihnen haben möchten, Mr. Harris, sind Informationen über diese Kreaturen«, sagte ein anderes Mitglied der Expertenrunde. »Alles, was uns vielleicht in irgendeiner Weise weiterhelfen kann. Wissen Sie, wir haben es noch nicht geschafft, irgendeine dieser Ratten lebend zu fangen, und Sie sind die einzige Person, die mehrmals engen Kontakt mit ihnen hatte und das überlebte. Wir wissen nichts über ihr Verhaltensschema, wohin sie gehen, nachdem sie angegriffen haben, warum sie manchmal überhaupt nicht angreifen und was ihre Gier nach Menschenfleisch verursacht hat. Die kleinste Besonderheit, die Sie vielleicht bemerkt haben, könnte eine Hilfe von unschätzbarem Wert für uns sein.«
    Harris erzählte ihnen von seinen Erlebnissen mit den Ratten; von Keogh, einem ihrer ersten Opfer, und daß sie den Jungen am Kanal entlang jagten, eine fast zwei Meter hohe Mauer erkletterten und ihn dennoch entkommen ließen; von der Episode mit Ferris, dem kleinen Mann von >Ratkill<, und ihrer ersten Begegnung mit den Allesfressern, die in einer Art Formation im Kanal geschwommen waren; von der Ratte, die auf dem anderen Kanalufer verharrt und ihn gemustert hatte, bevor sie plötzlich durch den Zaun verschwunden war.
    »Haben Sie die Ratte erschreckt? Lief sie deshalb weg?« fragte einer der Männer.
    »Nein, nein. Es war keine Furcht. Die Ratte hob den Kopf, als hätte sie plötzlich etwas gehört, fast als wäre sie gerufen worden. Aber ich hörte nichts.«
    Einer der Forscher meldete sich zu Wort. »Ratten haben ein feines Gehör, wie es bei vielen Tieren der Fall ist. Ratten können ihre

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