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Die Rattenhexe

Die Rattenhexe

Titel: Die Rattenhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schluckbewegungen die auf mir hockenden Ratten nicht verunsicherten.
    Warum das alles? Steckte Senta de Fries dahinter? Hockte sie jetzt in einem Versteck in der Nähe und rieb sich die Hände? Ich atmete flach, kriegte aber den Gestank nicht aus der Nase.
    Keine Ratte quiekte. Keine Ratte blies mir ihren Atem ins Gesicht. Sie blieben ruhig, und auch die vier anderen Ratten krabbelten nicht an mir hoch.
    Aber eine Stimme erreichte mich trotzdem. Sie schwebte plötzlich in meinem Kopf. So sprach und lachte Senta de Fries.
    Aber sie war nicht hier. Dafür die Ratten! Sollten sie etwa…?
    Ein verrückter Gedanke, und so senkte ich den Kopf, um die Ratte auf meiner Brust zu kontrollieren.
    Augen und Schnauze bewegten sich nicht. Nur die Barthaare zitterten leicht. Und der Gestank war natürlich vorhanden. Ein Pesthauch wehte mich an.
    Das Lachen verklang. Ich war etwas beruhigter, wartete aber auf eine andere Botschaft. Auf eine geisterhafte Stimme in meinem Kopf, die mir erklären würde, daß ich der Verlierer war. Es blieb ruhig.
    Das Lachen war alles gewesen, auch für die beiden Ratten. Bevor sie sich von mir lösten, spürte ich noch den Druck der Pfoten, als sie sich abstemmten. Dann sprangen sie von mir weg und landeten diesmal nicht auf den Autodächern, sondern auf den Kühlerhauben. Wieder wieselten sie über sie hinweg wie kratzende Schatten, hüpften zu Boden und waren plötzlich verschwunden.
    Der Alptraum hatte sein Ende gefunden. Leider war es kein Alptraum gewesen, obwohl ich mir das sicherlich gewünscht hätte. So stand ich noch immer auf dem Fleck, unfähig, auch nur den kleinen Finger zu rühren, und tief in Gedanken versunken.
    Die Spannung löste sich schlagartig und hinterließ bei mir ein Zittern. Es kam zur Entkrampfung der Muskeln, und ich tauchte endlich in meinen Rover hinein, zog die Tür zu, obwohl es im Innern ziemlich stickig war.
    Ich wollte den Ratten keine Chance geben, das Auto zu stürmen.
    Nein, nein, geträumt oder eingebildet hatte ich mir nichts. Diese Ratten waren schon existent gewesen, und sie hatten zudem noch auf meiner Brust etwas hinterlassen. Da schimmerten einige Rattenhaare.
    Ich streifte sie ab. Der Bewegung folgte ein tiefer Atemzug. Ich fühlte mich wieder okay, und ich war auch bereit, den Kampf gegen die Rattenbrut aufzunehmen.
    Nicht nur gegen sie, denn da stand die Person im Hintergrund, der sie gehorchten.
    Senta de Fries.
    Es mußte so sein.
    Begreifen konnte ich das nicht. Das war ich gewohnt. Vieles, das sich zu Beginn als unverständlich präsentierte, ließ sich irgendwann erklären.
    Der Kampf fing erst an. Ich hatte den Fehdehandschuh aufgehoben, aber ich würde mich nicht allein in den Fall stürzen. Da würde mir Suko schon zur Seite stehen müssen…
    ***
    Wenn der Vergleich stimmte und Augen tellergroß werden können, so war das nun bei Glenda Perkins der Fall, als ich mich in ihr Büro hineinschob und sie mein Erscheinen nicht begriff. »Du bist schon da?«
    Ich schloß die Tür. »Ja, wie du siehst, liebe Glenda. Und zwar seit dem gestrigen Abend.«
    »Das ist ein Klopper.« Sie schüttelte den Kopf. »Aber wieso? Der Kursus…«
    »Den kannst du vergessen.«
    Plötzlich grinste sie. »Du bist früher abgehauen, wie?«
    Ich war neben ihr stehengeblieben, um über die Schulter hinweg auf die Kaffeemaschine zu schielen. Was Glenda selten tat, das machte sie jetzt. Sie rollte mit dem Stuhl von mir weg und verzog gleichzeitig das Gesicht. Dabei wollte sie mir wohl keinen Blick auf ihre Beine gönnen, dieses Entfernen hatte einen anderen Grund, mit dem sie nicht hinter dem Berg hielt.
    »Du stinkst, John! Nimm es mir nicht übel, aber das ist wirklich so.«
    »Stimmt. Ich weiß es selbst.«
    Sie rümpfte die Nase. »Wie kommt es?«
    Ich winkte ab. »Das ist eine lange Geschichte, die in der vergangenen Nacht an einer alten Tankstelle begann und vorerst in einer Tiefgarage endete.«
    »Bitte?« Sie verzog verständnislos das Gesicht und schüttelte dabei noch den Kopf.
    »Egal, Glenda. Das erzähle ich dir später. Ist Suko da?«
    »Ja und nein.«
    »Was heißt das?«
    »Er ist eben zur Toilette gegangen.«
    »Dem kleinen Mann die große Welt zeigen, wie?« Ich hatte meinen Humor wiedergefunden, der allerdings bei Glenda nicht so recht fruchtete. Sie winkte nur ab und enthielt sich eines Kommentars.
    Ich schenkte mir eine Tasse Kaffee ein. »Den habe ich übrigens auch vermißt.«
    »Wie nett.« Sie ging auf mein Friedensangebot kaum ein. »Und

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