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Die Raumfalle (Orion 06)

Die Raumfalle (Orion 06)

Titel: Die Raumfalle (Orion 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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damit.«
    Sechs Augenpaare starrten auf die Lifttür.
    Er trat ein.
    »Ok!«
    Der Ausruf, zwar leise, aber dennoch gut hörbar, kam von Helga. Cliff grinste mit forcierter Niedertracht und sah, wie Helga errötete; es war sehr komisch.
    Pieter-Paul Ibsen stand im Lift, nachdem die halbrunde Tür zurückgeglitten war; ein gutaussehender Mann von etwa fünfunddreißig Jahren. Er trug nicht ohne Stolz ein leuchtendes Lächeln, mit dem er nacheinander sämtliche Mitglieder der Crew bedachte. Mit Erleichterung bemerkte Cliff, daß die Jacke aus kombiniertem Stoff/Metallgewebe kein SF-Wappen trug.
    Mit dem selbstbewußten Lächeln eines Schriftstellers, der eines seiner Werke am Zeitschriftenkiosk des Raumhafens ausgestellt sieht, trat Ibsen auf McLane zu, salutierte gekonnt, wie Cliff bemerkte und sagte mit einer durchaus nicht unangenehmen Stimme:
    »Pieter-Paul Ibsen meldet sich an Bord, Commander McLane.«
    Cliff konnte nicht anders und schüttelte die Hand. Langsam näherten sich die anderen Mitglieder der Crew.
    »Hier«, sagte Ibsen stolz und hielt ein langes, schmales Buch in der Hand, »das erste Exemplar meines neuen Romans ... sozusagen noch druckfeucht. Ich wollte es mitbringen, daher meine Verspätung. Sie müssen wissen, daß der Autor seine eigenen Werke stets zuletzt bekommt. Zuerst gehen die Besprechungsexemplare an die Zeitungen und die Kritiker«, Ibsen schien eine saftige Verwünschung hinunterzuschlucken, »dann kommt der Handel an die Reihe, und schließlich bekomme ich das Buch zu sehen. Ich habe es eben am Kiosk gekauft. Daher meine Verspätung.«
    Tamara Jagellovsk hatte dem Wortschwall aufmerksam zugehört und erwiderte trocken:
    »Die Verspätung wird Ihnen hiermit verziehen.«
    »Fein!« erwiderte Ibsen und hielt McLane das Buch entgegen. Cliff bemerkte ein schauderhaftes Bild und einen Titel, der wohltuend literarisch zu sein schien.
    »Hätten Sie es lieber mit oder ohne Widmung?« fragte Ibsen fast lauernd. Er schien von dem traurigen Zug sämtlicher Autoren besessen zu sein, Exemplare ihres Schaffens nur mit Widmungen zu verschenken.
    Cliff verzichtete kopfschüttelnd auf eine Antwort.
    »Wir könnten starten, Major McLane!« sagte Pieter-Paul Ibsen, noch immer strahlend und siegessicher. Er hielt das Buch wie ein Beschwörungsopfer in der rechten Hand.
    Knapp und ohne das Gesicht zu verziehen, fragte der Commander:
    »Ihr Gepäck ist ebenfalls da, wie ich hörte?«
    Ibsen nickte.
    »Ist bereits in Kabine Neun, die mir fernmündlich angewiesen wurde.«
    »Haben Sie es selbst hereingebracht?« fragte Cliff sehr erstaunt.
    »Natürlich!«
    »Wieso kennen Sie die Inneneinrichtung meines Schiffes?«
    Ibsen sah eine Gelegenheit, seine Fachkenntnisse zu beweisen und antwortete sofort. Irgendwie irritiert musterte ihn Helga Legrelle, die ihren Blick nicht von der silberschimmernden Jacke, den Hosen und den leichten Stiefeln lösen konnte.
    »Ich habe mich auf diesen Einsatz gründlich vorbereitet, Major. Und daher habe ich einen der Schiffsgrundrisse genau studiert. Sie sind, wie Sie wissen, gegen geringes Entgelt bereits im Handel erhältlich. Schlecht gezeichnet, aber sehr instruktiv. Klar?«
    Überrascht wandte sich McLane an Tamara.
    »Ich denke, daß die Schiffsgrundrisse der Raumstreitkräfte ohne Bewilligung des GSD nicht publiziert werden dürfen?« fragte er reichlich erstaunt.
    Achselzuckend erwiderte Tamara:
    »Die Beziehungen des Verlages scheinen recht mannigfaltig zu sein.«
    »Außerdem ...«, meldete sich Ibsen wieder, »hat sich die Presse bereits der Abenteuer des Schiffes ORION angenommen. Es sind einige Berichte erschienen. Daher auch mein Interesse an Ihrer Person, Major McLane, an Ihrer Crew und an Ihrem Schiff.«
    McLane sagte schließlich, nachdem er den Redeschwall verdaut hatte:
    »Dann darf ich Sie also mit den einzelnen Mitgliedern meiner Crew bekannt machen, Mister Ibsen!«
    Strahlenden Gesichtes winkte Pieter-Paul Ibsen ab.
    »Nennen Sie mich ruhig Pie-Po; das tun Sie in meiner Abwesenheit ohnehin!«
    »Wie gut er informiert ist!« murmelte Atan Shubashi aus dem Hintergrund.
    »Das also ist Leutnant Erster Klasse Tamara Jagellovsk vom Galaktischen Sicherheitsdienst ...«, begann McLane und deutete auf Tamara, die ihn ironisch lächelnd anblickte und Ibsen ihre schmale Hand entgegenstreckte.
    Ibsen schüttelte Tamaras Hand, drehte sich um und erklärte dem verblüfften Commander ruhig:
    »Aber Sie brauchen mir Ihre Leute doch nicht vorzustellen, Major. Ich kenne die

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