Die Rebellen von Terra
hängt vermutlich davon ab, was hier auf Fronn geschieht.«
»Dann wünsche ich euch ehrliche Abmachungen und guten Profit!«
»Und ich wünsche euch, daß eure Schiffe stets vollbeladen mit guten Waren zurückkehren«, erwiderte Hansu, und der Venturi zog sich zurück.
Hansu stellte sich ans Fenster und blickte in den muldenförmigen Krater hinaus.
»Glaubst du, daß wir eine Chance haben?« durchbrach Kana nach einer Weile das Schweigen im Raum.
»Wenigstens behandeln sie uns jetzt wie Ehrengäste. Aber ihre Logik weicht erheblich von der unseren ab. Als Kontaktmann solltest du das eigentlich wissen. Ist dies dein erster Einsatz?«
»Ja, Sir.« Kana dachte nach. »Deke Mills erwähnte einmal, daß C. C. eine bestimmte Vorstellung von uns hätte und uns nicht als wirkliche Menschen sehen würde …«
»Mills wußte genau, was er damit meinte. An sich haben wir nicht das Recht, uns mit den Venturi zu verbünden – aber nach Lage der Dinge bleibt uns gar keine andere Wahl.«
Sie streckten sich auf ihren Matten aus. Draußen heulte der Sturm, doch hier im Raum war kaum etwas davon zu hören.
Nach dem Frühstück wurden sie wieder zum Rat der Venturi geführt.
»Wir haben das Problem eingehend erörtert«, begann der Führer des Rates. »In vielen Punkten stimmen wir deinen Ausführungen zu. Niemand kann in die Zukunft blicken. Wir haben hier nicht genügend Raum für eure Leute, und wir geben euch zehn Dytils Zeit, die Situation zu überdenken und die entsprechenden Entscheidungen zu treffen. Wenn ihr bis dahin keine Chance seht, eure Vorgesetzten zu verständigen, sind wir bereit, eure Leute zu einer großen, südlich von hier gelegenen Insel zu transportieren und dort zu verpflegen.«
»Und welche Gegenleistung verlangt ihr dafür?«
»Du mußt bei deinen Vorgesetzten durchdrücken, daß sich niemand mehr von anderen Planeten in unsere Angelegenheiten auf Fronn einmischt. Wir wollen verhindern, daß Fronn eine Handelskolonie von Wesen ferner Sterne wird.«
»Ich stimme zu, denn das entspricht auch meiner Überzeugung«, erwiderte Hansu. »Werden wir jetzt wieder zum Hafen gebracht?«
»Der Sturm wird bald nachlassen, und dann werdet ihr zurückgebracht. Wir geben euch einen unserer Männer mit, der sich jederzeit mit uns in Verbindung setzen kann. Ich wünsche dir günstige Winde und einen guten Profit, Meister vieler Schwerter.«
»Und dir, Meister von zehntausend Schiffen, wünsche ich eine ruhige See.«
Am nächsten Tag kehrten sie zu der Horde im Hafen zurück.
»Wir haben seit längerer Zeit keine Signale von Raumschiffen empfangen«, sagte der Venturi in Hansus Hauptquartier. »Vielleicht wird hier kein weiteres Raumschiff landen. Wozu auch? Warum sollten sie hier bei uns landen, wenn ihnen jetzt der Raumhafen von Tharc zur Verfügung steht?«
»Richtig.« Hansu nippte an seiner Tasse mit dem fremdartigen Getränk.
»Werdet ihr andere Pläne schmieden, wenn hier kein Raumschiff mehr landet?«
»Vielleicht müssen wir nach Tharc.«
Diesmal hielt der Sturm nicht solange an wie zuvor. Schon am Mittag des nächsten Tages verkündete der Venturi, daß sie die Quartiere ohne Risiko verlassen könnten.
Die Männer strömten hinaus und atmeten die salzige Meeresluft in tiefen Zügen ein. In einer abgelegenen Ecke des Hafens stießen sie auf einen Panzer, der mit voller Wucht gegen die dicke Wand eines Lagerhauses geschleudert worden war.
»Ein Panzer … Das ist ein Panzer!« riefen die Männer, die die Kampfmaschine entdeckt hatten, während sich die anderen herandrängten. Sie wagten kaum, ihren Augen zu trauen.
Der Turmdeckel war bei der Wucht des Aufpralls aufgesprungen. Kosti kletterte vorsichtig hinauf und spähte in den offenen Turm. Als er wieder auftauchte, war sein Gesicht leichenblaß, und er schluckte ein paarmal.
»Die … die volle Besatzung ist drinnen!« meldete er.
»Wie viele?« fragte Hansu.
Kosti spähte zögernd ein zweites Mal in den offenen Turm.
»Vier … fünf … insgesamt sechs, Sir.«
Hansu wandte sich um. »Larsen, Bogate, Vedic – packt zu und holt sie heraus!«
Kosti schluckte abermals. »Sie sind alle tot, Sir.«
»Bringt sie heraus!«
Die Toten wurden neben dem Panzer ausgelegt. Fünf von ihnen waren Mechs, und der Hordenführer betrachtete ihre Armketten mit den eingeprägten Dienstnummern. Der sechste trug ebenfalls die Uniform eines Che – aber er stammte nicht von Terra.
»Er stammt von der Wega«, murmelte Hansu.
Das war eine überraschende
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