Die Rebellen von Terra
Feststellung, denn die Bewohner der Wega betrachteten die Menschen von Terra mit Verachtung. Dennoch hatte sich hier jemand von Wega mit den Mechs verbündet und vermutlich die Rolle als Panzerkommandant gespielt.
»Sir …!« Kosti blickte zum Turm heraus. »Hier ist eine Ladung … Wahrscheinlich handelt es sich um Waffen …«
Larsen und Kosti brachten eine Kiste aus dem Turm und stellten sie neben den Panzer. Hansu kniete neben der Kiste und entfernte das Siegel mit seinem Dolch.
Die Kiste enthielt verschiedene in Wachspapier gewickelte Gegenstände. Hansu wickelte den ersten auf. Es war ein Flammenwerfer.
»Wie viele Kisten sind drinnen?« fragte er Kosti.
»Drei, Sir.«
Hansu stand auf. Sein Gesicht war finster. In seinen Mundwinkeln stand der Ausdruck einer grimmigen Entschlossenheit.
»Läßt sich ausmachen, wo sich dieser Panzer bei Ausbruch des Sturmes befand?« fragte er Kosti. »Werden diese Dinger ebenso wie die Raumschiffe durch eingelegte Spulen gelenkt?«
»Das glaube ich nicht, Sir, denn ich habe eine mechanische Steuerung gesehen. Ich werde mich gleich gründlicher überzeugen …« Er verschwand wieder im Turm.
»Wir sind ziemlich weit von Tharc entfernt, Sir«, sagte Larsen. »Und ein Kundschafter dürfte wohl kaum eine solche Ladung mitführen…«
»Stimmt.« Hansu wandte sich an den Venturi, der von der Tür des Lagerhauses zugesehen hatte. »Bist du ganz sicher, daß hier in der Nähe kein Raumschiff gelandet ist?«
»Ganz sicher. Unsere Metallspiegel hätten uns das bestimmt gezeigt …« Er wandte sich der Unterkunft zu. »Ich werde noch einmal beim Rat nachfragen. Vielleicht weiß man dort etwas über die Landung eines Raumschiffes …«
Kosti tauchte aus dem Turm auf.
»Der Panzer ist von Hand gesteuert worden, Sir. Es sind keine Spulen vorhanden. Sieht ganz so aus, als wäre der Panzer aus einem gelandeten Raumschiff ausgeladen worden …«
»Warum aber ist das Raumschiff nicht in Tharc gelandet?« fragte Hansu nachdenklich. Er schlug die Faust gegen den Panzer. »Ich verlange, daß alles genau untersucht wird – auch die Toten. Sobald ihr einen Anhaltspunkt entdeckt habt, erwarte ich Meldung im Hauptquartier. Macht euch unverzüglich an die Arbeit!«
14
Es stand fest, daß der Panzer irgendwo aus einem gelandeten Raumschiff ausgeladen sein mußte, um nach Tharc zu fahren. Doch es war nicht zu ergründen, wo dieses Raumschiff gelandet sein sollte. Wieder einmal waren es die Venturi, die dieses Rätsel lösten.
Der Venturi trat auf Hansu zu.
»Sechs Gormels südlich von hier ist ein Raumschiff gelandet …«
»Wie groß ist es?« fragte Hansu.
Der Venturi schlenkerte die oberen Arme, was einem Achselzucken gleichkam. »Wir können eure Raumschiffe nicht klassifizieren, Fürst. Es ist jedenfalls kleiner als alle, die hier bislang gelandet sind. Die Landung erfolgte, als der Sturm ein wenig nachließ …«
»Fünfzig Meilen«, rechnete Hansu um. »Wie ist der Weg dahin beschaffen?«
Der Venturi schlenkerte erneut mit den oberen Armen. »Ziemlich rauhes Land, und außerdem sind die Stürme noch nicht vorüber.«
»Ein kleiner Trupp könnte es bis zu dem Ort schaffen?« fragte der Hordenführer. »Oder stellt ihr uns Schiffe zur Verfügung?«
Der Venturi setzte sich erneut mit den Handelsmeistern in Po’ult in Verbindung. Sie erklärten sich einverstanden, den Hauptteil der Horde nach Po’ult zu holen, während sich eine kleine Gruppe bis zu dem Raumschiff durchschlagen sollte. Es war ein recht verwegener Plan, aber noch immer besser als ein Marsch nach Tharc.
Hansu schickte sich an, die Männer auszusuchen, die ihn auf dem Marsch nach Süden begleiten sollten, denn er ließ es sich nicht nehmen, diesen Trupp persönlich anzuführen.
Vor allem mußte er Kosti mitnehmen, denn er allein verfügte über die erforderlichen technischen Kenntnisse.
Die Uniformen der toten Mechs wurden gereinigt, und als Kana eine dieser Jacken um die Schultern gelegt wurde, wußte er, daß er zu dem ausgesuchten Trupp gehörte.
Am folgenden Tag tauchten die Schiffe der Venturi auf und holten die Horde ab. Als sie den Hafen verließen, stand der Hordenführer mit fünf Männern am Kai. Sie wandten sich den wartenden Guen zu und stiegen auf.
Sie erreichten das Raumschiff in dem Augenblick, als der Sturm wieder mit voller Wucht einsetzte. In einer kleinen Hütte fanden sie notdürftigen Schutz und warfen sich mit den Guen flach auf den Boden.
Es kam ihnen wie eine Ewigkeit vor,
Weitere Kostenlose Bücher