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Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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gelaufen war, immer in der Gefahr zu stürzen. Erst in der Kutsche, auf dem Weg zum Palast, hatte er sie wiedergesehen. Sie hatte eine ganze Anzahl von Soldaten abgehängt und war von Dach zu Dach gesprungen. Plötzlich hatten sie ein lautes Geräusch über der Kutsche gehört, und einige Sekunden später war das Kind bereits im Innern.
    »Verzeiht mir bitte mein Eindringen, aber …«
    Sie hatte nicht die Zeit gehabt, mehr zu sagen; Frederik von Pandema hatte ihr das Wort abgeschnitten: » Sei still und versteck dich. Wir kennen deine Geschichte und werden dich mit Freuden in den kaiserlichen Palast bringen. Ich weiß Wagemut und Kühnheit zu schätzen. Andin, reicht ihr Euren Mantel, bevor die Soldaten hier sind!«
    Andin hatte gehorcht, ganz bezaubert von der Reaktion seines Vaters. Die Wachen hatten den König von Pandema, den Prinzen Andin und seine Cousine in den Palast mit den silbernen Türmen eingelassen. Niemand hatte die Täuschung entdeckt, und die drei waren in großen, luxuriösen Gemächern untergebracht worden, um sich auf den abendlichen Ball vorbereiten zu können.
    Andin erinnerte sich noch an den Auftritt des Mädchens. Die kleine, barfüßige Vagabundin hatte sich wie durch Zauberei in eine Prinzessin verwandelt. Sie hatte sich, wie es in den Gänseländern Mode gewesen war, in ein Kleid ganz aus weißer, durchwirkter Filger Seide gehüllt, das vorn geteilt gewesen war, um Unterröcke aus Musselin und Goldfäden sehen zu lassen. Ihre zurückgebundenen Haare waren ihr in seidigen Locken über den Nacken und die nackten Schultern gefallen. Ihr Haarnetz war mit Perlen und zarten Diamanten übersät gewesen, die mit ihrem übrigen Schmuck harmoniert hatten. Alles war zart und raffiniert gewesen, ohne zu viel Goldglanz: Ein hübsches, gezacktes Diadem, kleine, hängende Ohrringe, eine schmale Halskette und ein schlichter Fingerring, um die Zierlichkeit ihrer Handgelenke zu unterstreichen. Sie hatte sich trotz ihres zarten Alters als viel schöner als alle Frauen des Palasts erwiesen. Wer hatte ihr geholfen, sich mit so viel Anmut zurechtzumachen?
    Sie hatte dunkle Augen gehabt, ja, anthrazitgrau, daran erinnerte Andin sich! Er würde nie vergessen können, welch einen entzückten Blick sie ihm zugeworfen hatte, als er ihr den Arm geboten hatte, um sie zum Tanz zu führen. Er war stolz wie ein Pfau gewesen, dass sie angenommen hatte. Alle Welt hatte sie beobachtet, bezaubert von diesem kleinen Mädchen. Selbst Andins Vater war einen Moment lang von der Schönheit des Kindes überrascht gewesen.
    Jener Abend war für Andin märchenhaft gewesen. Sein Herz hatte sich angefühlt, als flöge es bei jedem Tanzschritt davon. Noch jetzt, neun Jahre später, verspürte er bei der Erinnerung dieselben Empfindungen. Das starke Sonnenlicht erinnerte ihn an den phantastisch beleuchteten Saal. Die Musik kehrte ihm ins Gedächtnis zurück und riss ihn mit in die Vergangenheit, in die schönste Geschichte seines Lebens.
    Er sah das Kind wieder vor sich, eine Hand anmutig auf die seine gelegt: Die Kleine tanzte elegant und beherrschte, wie eine Dame, alle Schritte. Das Rascheln ihrer Röcke war leise zu hören. Andin hatte den Eindruck, sie würde in der Luft schweben. Sie war schüchtern, ließ ihn aber dennoch nie aus den Augen. Empfand sie dieselbe Zärtlichkeit wie er? Er würde es nie erfahren. Der Kaiser der Gänseländer durchbrach den Zauber. Er richtete sich in seiner prächtigen, pelzverbrämten Robe abrupt auf, denn er hatte das Mädchen erkannt.
    Mit einem Lächeln und in all ihrer Herrlichkeit wandte sie sich ihm zu. Sie hatte gewonnen! Aus einer Falte ihres Kleides zog sie den Smaragd hervor und bot ihn dem Herrscher dar. Ihre Maus, die aus derselben Falte hervorgekommen war, stieg ihr auf die Schulter.
    »Majestät, dadurch, dass ich unsere Wette gewonnen habe, habe ich bewiesen, dass die Sicherheitsmaßnahmen in diesem Palast unzureichend sind! Ich hoffe, dass Ihr Euren Teil unseres Handels einhalten werdet, Eure Majestät.«
    »Wir verhandeln nicht mit Dieben und Personen von niederem Stand!«, erwiderte der Kaiser kalt und riss dem Kind das Juwel aus der Hand.
    »Aber es war doch nur ein Spiel, Majestät! Ich bin hier, um ihn zurückzugeben!«
    »Wir hätten ihn dir ohnehin wieder abgenommen. Wachen!«, brüllte er. »Werft diese Übeltäterin in den Kerker!«
    Andin erinnerte sich an die Verzweiflung, die er bei diesen Worten empfunden hatte: Zwischen ihnen gingen nur Blicke hin und her, und doch

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