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Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 1: Maske (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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bitter.
    »Ich weiß, dass es dir lieber gewesen wäre, das aus einem anderen Mund zu hören. Aber Joran … ist ein schwieriges Geschöpf. Ich werde versuchen, ihn zu beschwichtigen«, fügte sie hinzu, indem sie ihm die Hand aufs Handgelenk legte, um ihm die Amalyse abzunehmen.
    Andin sah ihr mit einem freudlosen Lächeln nach. Das blonde Haar war ihm wie eine Schranke vors Gesicht gefallen.
    Die wenigen Karren, die am Vortag für die Arbeiten im Dorf geblieben waren, wurden zusammengeholt. Die Bande der Maske nahm die Hexe mit, und die blonde Ophelia verabschiedete sich herzzerreißend von ihrer Tante Askia. Victoria und Joran gingen auf die beiden zu, ohne Andin anzusehen. Das junge Mädchen sah in seinem Kleid so hübsch aus, so zierlich und zerbrechlich, den Kopf gesenkt, während es seinem Vogel lauschte. Und seinetwegen so unnahbar …
    Eleas Lehrmeister setzte seine Predigt fort, aber sie war sich ihres Fehlers bereits bewusst. Joran hatte recht. Andin ließ sie den Kopf verlieren. Sie hatte die Soldaten nicht kommen hören, und sie war beinahe im Gewand der Maske gefangen genommen worden, während draußen eine zweite Maske kämpfte.
    »Du weißt nichts über diesen Mann!«, knurrte Joran. »Er ist ein Fremder und vielleicht ein Verräter! Wie konntest du ihn nur an deinem Kampf teilnehmen lassen? Er weiß viel zu viel über dich! Wie kann er deinen Vornamen kennen, wenn du ihn ihm nicht gesagt hast?«
    Elea verteidigte sich, aber Joran blieb hart.
    »Dein Vorname unterliegt den Verbotenen Gesetzen, muss ich dich daran erinnern? Es gibt nur wenige, auf die das zutrifft. Wenn dieser Mann einem Leiländer davon erzählt, der sich auch nur ein wenig auskennt, oder wenn ihm ein Scyle über den Weg läuft, wird deine Identität schnell enthüllt sein. Und kannst du dir vorstellen, welche Konsequenzen das in Hinblick auf Korta hätte?«
    Nein . Sie hatte weder das Herz, daran zu denken, noch den Kopf dafür frei. Sie hatte nur eines begriffen: Joran würde sie daran hindern, Andin wiederzusehen. Ihr ganzes Wesen zerbrach daran. Er hatte vollkommene Macht über sie.
    »Dreh dich nicht um«, befahl er. »Wir sollten schon dabei sein, uns auf morgen vorzubereiten. Wir müssen sofort aufbrechen.«
    Sie gehorchte. Aber als der Karren sich in Bewegung setzte, sah sie sich um. Eine zarte Träne rollte ihr über das leblose Gesicht. Sie wurde zur Ordnung gerufen und drehte sich wieder um.
    Andin verlor sie auf dieselbe Art wie das kleine Mädchen aus seinen Erinnerungen. Joran raubte sie ihm abermals. Die Verzweiflung des jungen Mannes hatte sich in Hass auf das seltsame Tier verwandelt. Ganz gleich, was Joran sagen mochte – er würde Victoria wiederfinden. Er würde alles über sie herausfinden: ihre Identität, ihr Leben, ihre Gefühle. Er würde es nicht hinnehmen, von ihr zurückgewiesen zu werden. Als er sie vom Hohlen Hügel verschwinden sah, huschte ein Hauch von Groll über sein Gesicht und verdunkelte sogar seine Augen. Er war wild entschlossen, die verdammte Botschaft nun sofort dem König von Leiland zu überbringen, um sich dann in den Verbotenen Wald zu stürzen.
    Diese Entscheidung gab ihm die Kraft, seinen Kummer zu verdrängen, und erinnerte ihn daran, dass er seine Tasche vergessen hatte. Er rannte bis zur Scheune und durchwühlte das ganze Heu. Unter einem Heuhaufen fand er seine Sachen und die Victorias. Diese Entdeckung beruhigte ihn, stürzte ihn aber sogleich wieder in Melancholie. Er ließ sich zu Boden sinken und führte das schwarze Hemd an sein Gesicht.
    Ein Knarren der Leiter ließ ihn zusammenzucken. Ein Dorfbewohner erschien. Der Lärm, den Andin gemacht hatte, hatte ihn angelockt. Als er ihn erkannte, entschuldigte er sich, bevor er wieder hinunterstieg.
    »Warte! Kannst du mir bitte eine Frage beantworten?«
    Der Aceser sagte nichts, aber entfernte sich auch nicht. Der junge Mann eilte die Leiter hinab.
    »Als du Victoria zum ersten Mal gesehen hast, war sie dreizehn Jahre alt, nicht wahr?«
    Der Bauer musterte ihn. Sein Anhänger, die Maskengewänder und seine Verbundenheit mit der jungen Frau wirkten sich zu seinem Vorteil aus. »Ja, so alt muss sie da wohl ungefähr gewesen sein. Warum?«
    »Ich dachte, ich hätte sie schon einmal getroffen, aber das Kind, an das ich mich erinnere, hatte eine Maus, keinen Falken.«
    »Ach, Joran verwandelt sich doch in jedes beliebige Tier!«, verkündete der Bauer vollkommen überzeugt.
    »Und da hattest du beim ersten Mal keine Angst?«
    »Oh doch!

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