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Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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deutlich ihre Mutterrolle und ihre Pflichten in Erinnerung gerufen wurden, senkte sie den Kopf und ging stumm davon, um sich zu ihrem noch immer leidenden Ehemann zu gesellen. Elea schloss die Augen; es tat ihr leid, Estelles Hilfsangebot auf diese Weise abgelehnt zu haben. Joran hatte sie zu sehr gereizt. Noch bevor sie wieder sprechen konnte, ertönte ein kleines Stimmchen: » Ich kann das machen! Ich kann die Zügel führen, und du hast versprochen, dass ich mitkommen kann!
    Elea ahnte, dass sie es noch bereuen würde, gab aber nach: » Du kommst mit mir, Tanin. Allein fährst du nicht.«
    » Und ich?«, ließ sich Erby schüchtern vernehmen.
    Na so etwas! Will Chloe etwa auch noch mit?
    Nein, das kleine Mädchen hatte nicht die geringste Lust darauf. Sie starrte nur respektvoll und ängstlich die Blendphiolen an, die ihr Vater auf die Karren geladen hatte. Melanie ergriff ihre Hand und schien sie trösten zu wollen.
    » Du kommst mit mir, Erby«, sagte Erwan. » Wenn es auch nur die geringsten Schwierigkeiten gibt, versteckst du dich unter den Kettenhemden. Mein Schwert wird dich schützen!«
    Der Akaler war zu schwach, um dem flehentlichen Blick eines Kindes– und noch dazu seines Adoptivsohns!– zu widerstehen. Wenn Tanin mitkommt, warum nicht auch Erby? Auch er befürchtete, dass Chloe den Wunsch äußern könnte, ihnen zu folgen, und war erleichtert, dass sie nicht einmal ein Anzeichen von Eifersucht auf ihren neuen Bruder erkennen ließ. Seit die Scylen zurück waren, war die Angst, dass die Krieger von Chloes Existenz erfahren könnten, ins Herz des kleinen Mannes zurückgekehrt. Er war nur dann in der Lage zu kämpfen, wenn er wusste, dass seine Tochter bei seiner Frau war und beide sich in völliger Sicherheit im Verbotenen Wald befanden. Auf einmal sah er zum dunklen, bedrohlichen Himmel empor und hoffte, dass Selene während seiner Abwesenheit nicht zu viele Albträume haben würde.
    » Melanie und ich kümmern uns um Mama und Antonin«, sagte Chloe in denkbar arglosem Ton.
    Erwan glaubte, dass sie ihm seine Besorgnis am Gesicht abgelesen hatte, und lächelte ihr zu.
    Mittlerweile hatte Elea sich Andin zugewandt. Sie hatte gute Gründe, alle Kandidaten für den Karren abzulehnen, aber nur einer zählte wirklich: Andin sollte mit ihr fahren. Sie konnte sich nicht vorstellen, die nächsten zwanzig Stunden ohne ihn zu verbringen. Der junge Mann hatte bis jetzt noch nichts gesagt; er war damit beschäftigt gewesen, Nis zu verarzten. Neidlos sah er zu, wie der ganze Trupp sich fertig machte: Er wusste, dass Joran ihn kein weiteres Mal in den Verbotenen Wald gelangen lassen würde. Er konnte nicht fortgehen, und so opferte er diese Nacht seinem Bruder Philip und Prinzessin Elisa.
    » Ich nehme den Karren«, knurrte Joran, bevor Elea Andin die Fahrt vorschlagen konnte.
    » Und wie? Als Chimäre?«
    Imma war da und verstand Eleas Antwort nicht. Sie spürte nur, wie Ophelias Atmung sich beschleunigte. Sie sah nicht, wie Joran sich als Chimärenwesen drohend vor der jungen Frau aufrichtete. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie groß und eindrucksvoll er war.
    Elea ließ sich davon nicht schrecken und hielt Jorans eisigem Blick stand.
    » Du musst die Straßen überwachen. Wir sind auf dem Rückweg aus den Dunklen Wäldern Soldaten begegnet.«
    » Wie du willst«, sagte er und kniff die gelben Augen zusammen. » Aber er wird nicht zurückkehren.«
    » Entschuldigt uns bitte, wir brauchen noch ein paar Minuten«, verkündete Elea brüsk und forderte Joran damit nachdrücklich auf, das heikle Gespräch etwas abseits fortzusetzen.
    Die Fackeln entfernten sich. Joran folgte der jungen Frau; auch er war wild entschlossen, diese Angelegenheit ein für alle Mal zu klären.
    Virgine trat an Andin heran und hielt ihm einen kleinen Beutel hin.
    » Hier, das wird deinen leeren Magen füllen, weil du heute doch das Essen versäumt hast. Es reicht auch noch für morgen. Ich hatte schon geahnt, dass du mitkommen würdest.«
    » Ich weiß nicht…«
    » Oh doch! Glaub mir, du kommst mit«, lächelte sie. » Und du wirst hierher zurückkehren.«
    Elea bot Joran entschlossener denn je die Stirn.
    » Lass mich reden«, murmelte sie angriffslustig, um seine Reißzähne zum Schweigen zu bringen. » Es ist in den Dunklen Wäldern nichts zwischen Andin und mir vorgefallen. Aber merk dir eines, mein lieber Lehrmeister: Wenn du ihm die Rückkehr in den Verbotenen Wald verwehrst, dann werde ich auch nicht zurückkehren und noch heute

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