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Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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Abend das Bett mit ihm teilen!«
    Joran, ehemaliger Jünger des Hexergeists Ibbak und einstiger Schrecken von Pandema, der an diesem Ort ein mächtiges Ungeheuer war und als einer der blutrünstigsten Niedergeister der Welt des Ostens galt, starrte sie mit offenem Maul an. Elea wartete nicht ab, bis er sich eine Antwort ausgedacht hatte, sondern kehrte zu den Karren zurück.
    » Andin, möchtest du dich um den letzten Karren kümmern?«, fragte sie leichthin in einem plötzlich sehr friedfertigen Tonfall.
    Der junge Mann warf Virgine einen Blick zu. Sie lächelte ihn an, stolz, recht behalten zu haben.
    » Ich wäre entzückt darüber«, antwortete er und nickte Elea zu.
    Sobald sie die Brücke-ohne-Wiederkehr überquert hatten, nahmen die Karren Fahrt auf und rollten einer nach dem anderen auf die Große Ebene hinaus. Zunächst fuhren sie alle nach Olas. Sie würden sich erst danach in Zweiergruppen aufteilen, um jeweils ein Dorf zu versorgen. Sobald die Verteilung beendet war, mussten sie die Karren zurücklassen und zu Pferde im Galopp zurückkehren.
    Joran war schon vor über zwei Stunden vorausgeeilt, ohne auch nur noch ein Wort mit Elea gewechselt zu haben. Die junge Frau glaubte, endlich ihre Ruhe zu haben, lümmelte auf dem Kutschbock und aß mit gutem Appetit, während Tanin unerschrocken die Zügel führte. Aber Ceban ließ sein Pferd kurz an ihre Seite traben.
    » Du wirkst erschöpft«, sagte er. » Hast du heute Nacht schlecht geschlafen?«
    Elea sah ihn an und fragte sich, ob sie überraschter über den listigen Tonfall der Frage sein sollte oder darüber, dass er sich nicht gleich wie Joran nach ihrem Tagesablauf erkundigt hatte. Er spielt also auch noch den Beschützer! Sie hielt sich zurück und wies ihn nicht darauf hin, dass sie sich auch nicht darum scherte, was er mit Ophelia trieb. Stattdessen antwortete sie schnippisch: » Ich hatte eine herrliche Nacht! Und einen bereichernden Tag! Nach sechs Stunden im Galopp und einer Begegnung mit zwölf Soldaten glaube ich aber, mir ein etwas müdes Gesicht erlauben zu dürfen.«
    Ceban bedauerte seine Worte, die Elea missverstanden hatte. Er verurteilte die Liebschaft seiner Milchschwester gar nicht, sondern hatte ihr nur Vorwürfe für ihr heimliches Abenteuer auf der Burg machen wollen. Als er sah, wie die junge Frau wütend in ihr Käsebrot biss, wechselte er das Gesprächsthema.
    » Wir hätten das vielleicht nutzen sollen, um einen Karren nach Ize zu bringen, oder? Meinst du, dass wir das mit der morgigen Ladung tun können?«
    Elea reagierte wie eine Katze, die ihre Krallen wieder einzieht.
    » Nein«, antwortete sie ruhig. » Die Dorfbewohner dort haben bereits viele Waffen. Und da wir gleich nebenan wohnen, können wir ihnen ständig Unterstützung leisten. Ich halte es für sinnvoller, diese Ausrüstung in einsamer gelegene Dörfer zu schicken, die weitaus mehr Gefahr laufen, dass Korta seinen Zorn an ihnen auslässt.«
    » Kann ich bis Olas die Zügel halten?«, unterbrach Tanin. » Du siehst doch, dass ich schon längst weiß, wie man kutschiert! Ich hätte den Karren ganz allein nehmen können!«
    Elea hatte keine Zeit zu antworten: Joran kam wie ein Wahnsinniger angeschossen und schien die völlige Schwärze des Himmels mit den Flügeln zerfetzen zu wollen.
    » Halt! Halt, alle miteinander!«
    Elea riss Tanin die Zügel aus den Händen und parierte die Pferde durch. Hinter ihr taten alle dasselbe. Einen kurzen Moment lang herrschte allgemeine Verwirrung: Ophelia und Virgine stellten sich auf ihre jeweiligen Karren, um zu sehen, was vorging; die Männer stiegen sofort ab, um herauszufinden, worin die Schwierigkeit bestand; Joran schlug seine Klauen in Eleas Karren.
    » Ich habe zwei Gruppen von je fünf Reitern im Umkreis von Olas gesehen, die auf dem Weg zur Burg waren. Ich bin ihnen gefolgt, und je näher ich der Burg kam, desto häufiger habe ich vereinzelte Trupps gesehen. Insgesamt fünf, die allesamt von den Grenzen zu kommen schienen.«
    » Korta ruft seine Söldner zurück?«, fragte Elea beunruhigt.
    » Ja, aber das Besorgniserregendste ist, dass drei dieser Gruppen zu einem Trupp von– nach den Fackeln zu urteilen– etwa dreißig Soldaten oder Schergen Kortas gestoßen sind, der auf dem Weg in die Große Ebene ist. Sie haben Befehl, sich noch in den kleinsten Weilern zu postieren.«
    Anscheinend verstanden die Soldaten und Söldner unter » sich postieren« nicht dasselbe– das durchschauten die Gefährten des Verbotenen

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