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Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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verdutzten Augen mit einer Grimasse jedes einzelne seiner Gelenke. Grübchen bildeten sich in seinen Wangen: Er hatte Lust zu schreien… zu lachen!
    Nis legte keinerlei Zurückhaltung mehr an den Tag und rammte ihm kräftig die Nüstern an den Hals. Ihr Herr mochte ja zerschlagen und erschöpft sein, aber er war trotz allem am Leben! Andin hielt mit großen, schmutzigen Händen den Kopf seiner treuen Freundin fest und streichelte ihr den Nasenrücken. Als es ihm mühsam gelungen war aufzustehen, reckte er die Arme in dem Himmel, um sich ganz dem Gefühl hinzugeben, neu geboren zu sein.
    Die Landschaft, die sich ihm bis an den Horizont darbot, war eine wahre Wohltat. Der Fluss, der aus dem Wald hervorzuströmen schien, schlängelte sich durchs Gras der Lichtung und verschwand unter dem leisen Plätschern eines Wasserfalls aus seinem Gesichtsfeld. Unterhalb davon füllte sich ein See. Ausgehend von einer vorkragenden Hochfläche führte zu seiner Linken ein Grasstreifen einen sanften Hang hinab auf eine große Ebene. Dort ragte ein Baum von unglaublichen Ausmaßen auf.
    Während die Wiese an einem kleinen Steilhang endete, war der See nur ein einfacher Zwischenhalt für den Fluss, der seinen Lauf fortsetzte und einem kleinen, abschüssigen Weg zu einem Strand folgte. Zwischen zwei sandigen Ufern erreichte er endlich das Ziel seines Laufs. Weiter entfernt, im Binnenmeer, schienen zwei Arme des Verbotenen Waldes behutsam ein Schmuckstück, eine Felsenkrone, in den Händen zu halten: Die Verlorene Insel.
    Die Existenz eines Zugangs zum Meer an dieser Küste erstaunte Andin. Auf allen Karten in den Handschriften bildeten die Langen Klippen, die den Westen Leilands begrenzten, eine ununterbrochene Kette von der pandemischen Grenze bis zur Königsburg. Erst jenseits der Burggräben erstreckten sich Strände in der kleinen Salzebene nördlich des Weißen Bergs. Die Geheimnisse des Verbotenen Waldes begannen sich zu enthüllen.
    Das Leben schien Andin zuzulächeln: Es gewährte ihm eine weitere Gelegenheit, seine Neugier zu stillen. Er dachte an Victorias Lächeln im Kampf mit den Soldaten zurück und drehte sich fröhlich zu Ophelia um.
    Das junge Mädchen war auf den Knien liegen geblieben, als Prinz Andin sich erhoben hatte. Sie wusste nicht mehr, ob sie lachen oder weinen sollte. Sie sah, wie er sich ans Flussufer kniete, seinen Armschutz aus Leder losschnürte und seine Wunden ins klare Wasser tauchte. Dann riss er einen Fetzen von seinem Hemd ab und befeuchtete ihn. Aber statt damit seinen Arm zu verbinden, legte er ihn behutsam auf die verletzte Wange des Mädchens. Mit derselben Zärtlichkeit, die sie ihm erwiesen hatte, strich er ihr die langen, blonden Haare aus den hellen Brauen und legte das noch kindliche Gesicht frei. Ihre Blicke begegneten sich.
    » Ophelia, ich möchte, dass du das Geheimnis meiner Geburt für dich behältst.«
    Er tauchte das Stoffstück erneut ins Wasser und wrang es aus. Als sie den Mund öffnen wollte, legte er es ihr auf die Lippen.
    » Ich möchte, dass du mir versprichst, es keinem Menschen zu verraten. Nicht einmal Ceban.«
    Eifrig führte er das Tuch noch einmal über die runde Wange. Ophelia antwortete nicht sofort und hielt den Blick weiter auf ihn gerichtet.
    » Warum, Andin?«, fragte sie schließlich. » Ich verstehe dieses Geheimnis nicht. Es ist doch dumm, solch eine Stellung zu verheimlichen!«
    Sie dachte an Elea. Warum dieses Spiel von Prinz und Prinzessin, die ihre Identität verschwiegen? Eine märchenhafte Zukunft lag vor ihnen, und sie dachten beide ausschließlich daran, sich als einfache Leute auszugeben.
    » Ja, aber angesichts einer solchen Stellung werden auch die Gefühle der Menschen in meiner Umgebung höchst unsicher. Der Reichtum und die Krone von Pandema rufen nur Begehrlichkeiten hervor: Es würde genügen, dass ich mir die Haare schnitte, dann würden die Welten mir zu Füßen liegen. Aber wie viele echte Freunde hätte ich, Ophelia? Ich weiß, dass ich nach dem Unmöglichen strebe, aber wenn ich auch nur die geringste Chance habe, von Victoria geschätzt zu werden, dann möchte ich, dass es um meinetwillen und nicht meines Ranges wegen geschieht. Bitte, versprich es mir.«
    Die grünen Augen blickten flehentlich und überzeugend drein. Ophelia senkte den Kopf und erklärte sich widerwillig bereit. Warum machte die Liebe sich nur einen Spaß daraus, das Leben kompliziert zu machen?
    Andin küsste ihr die Hand und dankte ihr so. Ophelia war über die Geste

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