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Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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du denkst, aber ich werde mich nicht einmischen. Ich habe genug Zeit damit verbracht, Victoria beizubringen, was sie kann. Sie muss sich der Lage nur gewachsen zeigen. Die Größten der verschiedenen Welten sind ihre Lehrmeister gewesen. Sie legt so viel Bereitschaft an den Tag, das Leben anderer zu retten, wie du bei deinem eigenen«, fügte er boshaft hinzu.
    Andin wagte es nicht, Joran offen zu trotzen, ohne seinen Charakter so recht einschätzen zu können. Er versuchte, einen gemessenen Tonfall anzuschlagen: » Stens Leben ist in deinen Augen so unbedeutend, dass du es aufs Spiel setzt, um deine Schülerin auf die Probe zu stellen. Warum hast du ihn nicht beim Übergang in den Verbotenen Wald geheilt, wie du es mit mir getan zu haben scheinst?«
    Die düsteren, gelben Augen starrten den Unverschämten kalt an.
    » Ich habe die Verletzungen ausgelöscht, die das Ungeheuer angerichtet hat. Meine Macht geht darüber nicht hinaus– die älteren Wunden hast du behalten. Sten ist außerhalb meines Reviers verwundet worden. Nur gewöhnliche Heilkunst kann ihn retten.«
    Mit offensichtlicher Verachtung hob er das bärtige Kinn und bemerkte: » Du behauptest, Vic zu lieben, und hast kein Vertrauen zu ihr!«
    Die Überlegung traf Andin wie ein Dolchstoß mitten in die Brust.
    » Wenn ich nicht gut genug für sie bin, warum hast du mich nicht auf die andere Seite der Brücke-ohne-Wiederkehr zurückgeschickt?«
    » Weil ich zu meinem großen Bedauern nur Einfluss darauf habe, wer hereinkommt! Es steht dir frei, zu gehen, wann du möchtest, und aus diesem Grunde gebe ich dir deine Waffen wieder. Ich halte dich nicht zurück!«, stieß er hervor und warf dem jungen Mann sein Gepäck vor die Füße.
    Joran ging davon, auf den riesigen Baum zu. Andin sah seine Waffen an. Er verstand nichts mehr. Irgendeine Einzelheit musste ihm entgangen sein.
    » Warum diese plötzliche Fürsorge? Du warst bereit, mich zu töten oder sterben zu lassen, und auf einmal gibst du mir die Kraft, das Leben und die Freiheit zurück?«
    Joran drehte sich mit furchterregendem Blick um.
    » Meiner Handlungsweise wohnt keinerlei Mitleid inne! Ich habe nur Verstand. Die Feen hätten mir dein Verschwinden nie verziehen!«
    » Was haben denn die Feen mit dieser Angelegenheit zu tun? Erkläre dich! Was ist mit mir? Was habe ich dir getan?«
    Joran wandte sich wieder um und kehrte im Laufschritt zurück. Andin kam sich plötzlich im Vergleich mit dem Wesen, das kraftvoll auf ihn zugestürmt kam, winzig vor. Die Bilder der Erinnerung an das Ungeheuer von der Brücke-ohne-Wiederkehr zogen vor seinem inneren Auge vorbei: Er wich zurück. Joran blieb abrupt vor ihm stehen. Sein leicht gebückter Chimärenkörper hinderte ihn nicht daran, den jungen Mann um einen guten halben Kopf zu überragen. Er war genauso eindrucksvoll wie Korta, und Bösartigkeit spiegelte sich in seinem körperlichen Erscheinungsbild wider. Drohend richtete er einen Finger auf Andin.
    » Ich hasse dich«, begann er in düsterem Tonfall. » Ich hasse dich aus tiefster Seele. Du stehst für mein Versagen, meine Verurteilung, meine Verbannung. Ich habe fast vierhundert Jahre alles daran gesetzt, dein Gesicht zu vergessen, und plötzlich tauchst du wieder auf und fragst mich noch, was ich dir zum Vorwurf mache?«
    Sein Ton wurde immer zorniger; er verzog das Gesicht und vergaß darüber jegliche Vernunft.
    » Ich konnte dich nur beobachten, ohne mich rächen zu können, ich konnte vor deinem Sieg nur erbleichen und vor deinem Glück fliehen! Ich habe jeden Tag deines Daseins gehofft, dass dir der wahnwitzige Gedanke kommen würde, nach Leiland zu reisen und in den Verbotenen Wald einzudringen. Ich hatte für dich einen langsamen, schmerzlichen Tod vorgesehen, eine Marter, die zwar zu kurz gewesen wäre, meinen Rachedurst völlig zu stillen, mit der ich mich aber liebend gern begnügt hätte.«
    Seine Stimme wurde ruhiger, aber seine Fäuste blieben geballt und sein Blick durchdringend.
    » Und jetzt kommst du aus grauer Vorzeit zurück! Nun, da sich alles geändert hat, da es mir endlich geglückt ist, dich zu vergessen! Ich hasse dich!«
    Andin verstand all diese Worte nicht. Joran wirkte auf ihn wahnsinnig oder zumindest reichlich eigenartig. Als er sah, dass er sich wieder beruhigt und resigniert hatte, wagte er es, das Wort zu ergreifen: » Ich verstehe nicht, was du da erzählst. Ich werde erst einundzwanzig Jahre alt. Das ist alles.«
    » Du verstehst das nicht!«, brüllte das Ungeheuer

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