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Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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Mutter, die er sich selbst ausgesucht hatte.
    Elea trat auf die Klippe hinaus. Auf der Bank, die Joran vor fünfzehn Jahren für die » liebe Mama« aufgestellt hatte, verlor Andin sich in der Betrachtung der Farben des Himmels und des Meeres. Feiner Schaum brandete an den Sandstrand unterhalb der Klippe und funkelte im Murmeln der Wellen. Die Augen des jungen Mannes nahmen den beruhigenden Anblick des Sonnenuntergangs in sich auf. Seine Haare und seine Haut spiegelten die Farbtöne der Umgebung wider und vermählten sich mit der Natur.
    In dieser Palette aus Orange-, Rosa- und Purpurtönen schienen Andins Gedanken wie ein Feuerball ins ruhige Meer gezogen zu werden. Der junge Mann dachte nach und stellte die Entscheidung infrage, seine Identität geheim zu halten. Er hätte Victoria zwar nicht gern die Wahrheit gesagt, aber wenn sie es verlangte…
    Andin hörte, wie sich das Rascheln von Röcken näherte. Grübchen bildeten sich in seinen Wangen: Er hatte so darauf gehofft, dass sie zu ihm kommen würde! Nur in der Hoffnung auf diesen Moment allein mit ihr hatte er beschlossen, seine Abreise zu erwähnen. Er drehte sich zu der schönen Gestalt der jungen Frau um. Das Weiß ihrer Hemdbluse, die unter der dunklen Jacke hervorragte, zog seinen Blick auf sich und unterstrich die Zartheit ihrer Haut, die von der Abendröte gefärbt war. Ihr Kleid, dessen Farbe an das dunkle Blau ihrer Augen gemahnte, kündigte die Nacht an, und drei Sterne umgaben bereits ihr Gesicht.
    Andin hätte sie nicht anlügen können. Unmöglich. Und dennoch würde sie sicher eine Erklärung für seine Anwesenheit auf Prinzessin Elines Geburtstagsfeier im Palast verlangen. Mit schuldbewusster Miene machte er lieber gleich den ersten Schritt: » Ich möchte…«
    » Sei still«, unterbrach Elea ihn sanft. » Wir haben nur wenig Zeit, wenn du morgen aufbrichst. Lass mich reden, bitte.«
    Ihre Augen waren den seinen so nahe, dass er schon sehen konnte, wie die Sterne auf der großen, nachtblauen Leinwand ihrer Iriden erstrahlten.
    » In den dunklen Wäldern habe ich dir gesagt, dass mir Ränge und Adelstitel wenig bedeuten. Ob nun Graf oder Bote, das kümmert mich heute nicht, und ich habe kein Recht, dir dein Schweigen zum Vorwurf zu machen.«
    Ihr Gesicht senkte sich in Andins Geist. Der junge Mann konnte nichts weiter sagen.
    » Behalte das Geheimnis deiner Anwesenheit in Leiland für dich«, fuhr sie mit ihrer klangvollen Stimme fort. » Behalte alle Geheimnisse, die dich betreffen, für dich, denn ich kann dir meine wahrscheinlich nie enthüllen.«
    Sie öffnete die Hand, die sie um den Goldring geschlossen hatte, und hielt ihn Andin hin.
    » Und verzeih mir, wenn du kannst, dass ich kein Vertrauen zu dir hatte.«
    Der junge Mann war von all ihren Entschuldigungen gerührt. Zur Antwort ergriff er ihre Hand, küsste sie auf die Stelle zwischen Handfläche und Handgelenk und nahm das Schmuckstück.
    Die Selbstsicherheit, die Elea vorgetäuscht hatte, um ihre Ängstlichkeit zu verbergen, verflog. Sie erschrak über diesen Liebesbeweis und entzog ihm sofort ihre Hand, da die Heftigkeit seiner Gefühle sie übermannte. Mit gesenktem Blick fragte sie ebenso verlegen wie unschuldig: » Hast du mir sonst noch etwas zu sagen, wenn du es gewagt hast, dem Ungeheuer des Verbotenen Waldes entgegenzutreten?«
    So vieles! Andins Herz hätte bis ans Ende aller Tage von seiner Liebe zu ihr sprechen können, aber er erinnerte sich an das Versprechen, das er Prinzessin Eline gegeben hatte. Sie mussten einen Weg finden, Elisa aus ihrem Schlaf zu erlösen. Gefühl oder Pflicht? Andin zögerte ein paar Sekunden. Obwohl es ihn frustrierte, gewann die Loyalität zu seinem Bruder Philip die Oberhand: » Ich habe eine Botschaft für dich von Prinzessin Eline.«
    » Eline?«
    Andin bereute seine Entscheidung, die den so süßen Zauber durchbrach. Victorias Zurückhaltung war verflogen, ihr Blick war nicht länger furchtsam, ihre Lippen wirkten nicht mehr einladend, ihre Stimme nicht länger sinnlich. Die Sterne waren wieder zu bloßen Leuchtkäfern geworden. Die Grenze zwischen den drei Personen im Körper der jungen Frau war zu leicht zu überschreiten.
    » Die Prinzessin schlägt dir einen tollkühnen Plan vor«, erklärte Andin, ein wenig enttäuscht darüber, die ausschließliche Aufmerksamkeit verloren zu haben. » Sie hat erkannt, dass die Maske zugleich das Mädchen-mit-den-blauen-Augen ist, und hat sich eingeredet, dass du die Einzige sein musst, die in der Lage

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