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Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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zurückkehren.«
    » Schade«, sagte Allan.
    » Du… Du bist verletzt?«, fragte Elea.
    Sie kannte Jorans Kräfte und hatte Andins Verband bemerkt, trug aber erst jetzt ihre Besorgnis offen zur Schau, um ihre Verzweiflung über seine Ankündigung, abreisen zu wollen, zu verbergen.
    » Drei unbedeutende Schnitte, die mich nur daran hindern, die Faust fest zu ballen«, beruhigte Andin sie mit einem Lächeln. » Korta ist schlechter dran als ich.«
    » Ja, Joran hat gesehen, dass er im Fieber liegt«, bestätigte Allan. » Er hat die Fenster seiner Gemächer geschlossen und dem Hofstaat mitteilen lassen, er sei erkrankt. Vielleicht bekommen wir ihn zwei, drei Tage lang nicht zu Gesicht.«
    » Möglich, aber er wird sicher Männer vor der Brücke-ohne-Wiederkehr Posten beziehen lassen, um uns an unseren Ausfällen zu hindern«, erwiderte der Akaler. » Und Muht kehrt morgen zurück.«
    » Wir… können ja immer noch durch die Weißen Steine ziehen. Oder Joran kann uns über die Wachen hinwegtragen«, beruhigte ihn Elea, die noch immer ganz mit dem Gedanken an Andins Abreise beschäftigt war.
    » Dann kommen wir bei jedem Angriff gewaltig zu spät«, warf Allan ein, und Theon brummte zustimmend.
    » Joran wird uns eher verständigen, das reicht dann schon«, beteuerte Ceban lässig, während er verschiedene mit Kräutern gewürzte Käse herunterschlang.
    » Und wie soll er gleichzeitig Korta im Auge behalten? Wenn Muht da ist, ist das alles schon schwierig genug. Wir haben nicht genügend Leute. Selbst wenn das Füllhorn es Sten gestattet, sich sehr schnell zu erholen, sind wir immer noch zu wenige, um allen von Kortas Schergen das Handwerk zu legen, nicht wahr?«
    Eleas Gesicht verdüsterte sich bei dieser Bemerkung des Akalers. Andin hielt sich aus dem Gespräch heraus, bedauerte aber, dass es sich um Kämpfe drehte und Elea so zwang, wieder zur Maske zu werden. Er hätte heute Abend auch nicht an so etwas denken mögen.
    » Und die Fechtstunden, die Theon und Allan den Einwohnern von Ize geben, die Listen, die du den Leuten in Yla, Aces oder auch Yil beigebracht hast?«, setzte Elea neu an. » Glaubst du, dass sie nichts nützen? Die Nachricht von deinem Sieg über die Scylen spricht sich herum. Bald werden die Bauern dank dir keine Angst mehr haben. Sie können sich in Krieger verwandeln, sie sind alle bereit, ihre Dörfer zu verteidigen. Korta hat sie bis zum Äußersten getrieben.«
    » Nun gut, Melice, aber glaubst du wirklich, dass die Izer oder Aceser uns helfen können, wenn Korta noch einmal Eade oder ein Dorf im Süden angreift? Das Volk würde sich niemals gegen diesen Tyrannen erheben, selbst wenn du ebenso viele Waffen wie Nahrungsmittel verteilen würdest. Sie fühlen sich unterdrückt, aber nicht bedroht. Du bist ihre Hoffnung, aber nicht ihre Anführerin.«
    Elea verzog das Gesicht. Es behagte ihr wirklich nicht, dieses Gespräch in Andins Anwesenheit zu führen.
    » Ist das der ganze Eindruck, den du von den Leiländern in den fünf Jahren, die du nun schon an ihrer Seite lebst, gewonnen hast?«, antwortete sie erregter, als sie es eigentlich wollte. » Du vergisst einen Teil der Geschichte dieses Landes!«
    » Ich wäre ja zu gern überzeugt, dass es eine echte Hoffnung gibt, Korta eines Tages aufzuhalten, aber ich kenne mich nur allzu gut mit Kämpfen aus, die bis in alle Ewigkeit kein Ende nehmen. Mein Volk hat schon seit so vielen Jahrhunderten keine Friedenszeiten mehr erlebt.«
    » Wenn der König auf unserer Seite ist, warum setzen wir ihn dann nicht über Kortas Taten in Kenntnis?«, unterbrach Allan, der nicht wollte, dass das Gespräch in Gehässigkeiten umschlug.
    » Geh doch hin!«, lachte Virgine. » Aber ich glaube ja nicht, dass du bei ihm viel Erfolg hättest. Er hat noch nicht einmal auf Vics Rede reagiert.«
    Sie wurde sich bewusst, dass Elea sie schief ansah. Die junge Frau biss sich auf die Lippen und senkte den Blick; sie bereute ihre Taktlosigkeit und ihren mangelnden Respekt.
    Elea sagte nichts zu ihr; ohnehin wusste sie nicht, was sie ihren Gefährten hätte erzählen sollen. Sie machten ihr indirekt zum Vorwurf, dass sie sich nicht entschließen konnte, Korta zu töten oder gefangen zu nehmen. Sie hatte nicht versucht, Gyl zu rächen. Die anderen spürten die Anspannung steigen, ohne zu wissen, dass die Tage bereits gezählt waren. Sie wollte sie nicht erschrecken, indem sie ihnen enthüllte, dass Leiland zum neuen Spielball der Gottheiten der Welt des Ostens geworden war.

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