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Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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ist, Prinzessin Elisa zu heilen.«
    Trotz aller Hoffnungen, die auf Victorias medizinischen Kenntnissen ruhten, verstörte das Interesse, das sie auch noch dem geringsten seiner Worte entgegenbrachte, Andin ein wenig.
    » Fahr fort«, sagte sie gebannt.
    » Jeden Abend wird sie eine Kerze an ihrem Fenster entzünden und sie löschen, wenn Gefahr droht. Jeden Abend wird sie auf dich warten. Sie glaubt an dich. Ich habe versucht, es ihr auszureden: Die Gefahren sind groß, selbst wenn Joran dich auf dem Rücken hinträgt, und vielleicht gibt es gar keine Möglichkeit, Elisa zu heilen.«
    Er legte die Hand an Victorias Wange: Als er die verflogenen Augenblicke zurückholen wollte, spürte er plötzlich die Angst davor, dass die junge Frau Elines Plan zustimmen würde.
    » Entscheide nicht an meiner Stelle«, sagte sie und legte die Finger auf Andins Hand.
    Sie schloss die Augen, um sich an der Wärme seiner Hand zu berauschen, und ließ sich am Ende doch von ihren Gefühlen und seiner zärtlichen Geste hinreißen. Die drei Leuchtkäfer tanzten in einem hübschen Reigen um sie herum.
    » Hast du noch niemandem davon erzählt?«
    Er schüttelte den Kopf, den Blick auf sie geheftet.
    » Dann fahr fort, bitte.«
    » Warum?«, fragte er, eher aus Reflex als aus echtem Interesse.
    » Vic! Vic! Vic!«, rief ein Stimmchen aus den Krankenzimmern. Stens ältester Sohn kam angerannt. Der Lichterreigen, der das Paar umgeben hatte, verschwand abrupt.
    » Papa wacht auf, Vic! Papa wacht auf!«
    Zwei oder drei golden glänzende Haarsträhnen glitten Elea ins Gesicht; sie sah Andin traurig an. Widerstrebend zog sie die Hand fort und trennte sich mit einem kleinen, bedauernden Lächeln von ihm.
    » Komm schnell, Vic! Komm!«
    Von dem Kind mitgezogen konnte sie dem jungen Mann gerade noch zurufen: » Ich hoffe, dass ich morgen genug Zeit habe, um dir auf Wiedersehen zu sagen. Kehrst du irgendwann nach Leiland zurück?«
    » Für dich, ja.«
    Er sah zu, wie ihr Lächeln sich entfernte. Nun hatte er die junge Frau nur wiedergesehen, um sie aufs Neue zu verlieren. Als sie sich ein letztes Mal umwandte, bevor sie in den Krankenzimmern verschwand, richtete er ein entmutigtes Flüstern an sie: » Ich liebe dich.«
    Sie hatte ihn nicht gehört und hatte gewiss noch nicht einmal die Bewegung seiner Lippen gesehen. Andin war kühn genug gewesen, sich dem Ungeheuer zu stellen, aber im Falle des Mädchens raubte ihm die Prophezeiung den Mut. Ihre Reaktion auf der Burg hatte ihn so abgeschreckt. Victoria empfand für ihn nur die schlichte Freundschaft, von der sein Vater gesprochen hatte, bloße Dankbarkeit dafür, dass er ihr mehrfach geholfen und sie gerettet hatte. Das Wispern des Windes in den Zweigen riet ihm, Stillschweigen zu bewahren.
    Andin drückte mit einer Hand den Ring, den er sich wieder um den Hals gehängt hatte, und hob den Blick verzweifelt zum Himmel. Die Nacht hatte ihren Schleier ausgespannt. Weiß und leuchtend beschirmten zwei himmlische Wächterinnen Leiland. Ihre Ruhe übertrug sich auf Andin. Sein Körper schrie seine Müdigkeit heraus. Die Schlafzimmer lagen sehr hoch oben im funkelnden Großen Baum, aber die Bank erwies sich als viel zu hart für seinen Muskelkater.
    Während er mühsam die Treppe hinaufstieg, rief Andin sich in Erinnerung, dass er, wenn er seinem ursprünglichen Plan gefolgt wäre, eine schlaflose Nacht hätte verbringen müssen, um die akalische Grenze noch vor dem Morgen zu überqueren. Der Umweg, den er für Eline auf sich genommen hatte, und Victorias Schlaf hatten alles aufgehalten, genauso wie sein Bedürfnis, diesen Zufluchtsort auszukosten. Aber da sein Geckenstolz an seiner Stelle als Bote fungiert hatte, konnte der König von Pandema ihm die Verspätung eigentlich nicht übelnehmen. Victoria auf die Möglichkeit hinzuweisen, Prinzessin Elisa zu heilen, war ohnehin wichtiger, als zu seinem Vater zurückzukehren und Däumchen zu drehen. Morgen …
    Der junge Mann stieß die Tür zu einem Zimmer auf, das Ceban ihm angewiesen hatte. Das Bett war so einladend, dass er gerade noch Zeit hatte, die Stiefel auszuziehen, bevor er zusammenbrach. Die Übermüdung seines Körpers riss seine letzten Aufwallungen von Vernunft in einen traumlosen Schlaf.
    Erwan saß auf dem hohen Hocker in seinem Laboratorium und verfolgte das Aufsteigen von Dämpfen aus einer gelben Flüssigkeit in einer Retorte. Ätherisch und immer grünlicher zogen sie durch die Spiralen eines Destillierkolbens, um dann in smaragdfarbenen

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