Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
Vom Netzwerk:
weit; mit einem ohnmächtigen Aufschrei konnte Elea nichts tun, als sich von ihm ins Leere reißen zu lassen.
    Ein kurzer Augenblick der Wärme vor dem endgültigen Aufprall: Die beiden ineinander verschlungenen Körper stürzten ins kalte Wasser.
    Sie kamen nur langsam wieder hoch, denn ihre Stiefel zogen sie hinab. Während Andin keine Schwierigkeiten hatte, seine Stiefel auszuziehen und ans Ufer zu werfen, musste Elea viel zu sehr lachen, als dass es ihr gelungen wäre. Sie schluckte Wasser und ertrank bei ihren Heiterkeitsausbrüchen beinahe.
    Andin nahm sie in die Arme und stützte sie, um sie ans Ufer unterhalb der Klippe zu führen, von der sie gestürzt waren. Die Arme um den Hals des jungen Mannes gelegt, das Gesicht zum Himmel gehoben, ließ sich die junge Frau tragen und bot dem Leben ihr Lachen dar. Nicht ohne Vergnügen umfasste Andin ihre Taille und hob sie ans Ufer. Wie schön die Freude auf ihrem Gesicht war! Er hatte in diesem Augenblick nicht übel Lust, sein Leben ausschließlich der Aufgabe zu widmen, dieses Lächeln nie von ihren Lippen verschwinden zu lassen.
    Elea wischte sich eine Träne ab, die ihr inmitten von Wasserrinnsalen übers von ihrer Atemnot gerötete Gesicht lief, und lächelte Andin an, der ans Ufer stieg: » Glaubst du, dass das Joran gefallen wird?«
    Wie eine Sense durchschnitt ein Falke die Luft über ihnen und schlug die Klauen in einen Felsbrocken. Bei jedem Wutausbruch platzten Äderchen in seinen gelben Augen: Dieser Moment bildete keine Ausnahme.
    » Du hast dich absichtlich mitziehen lassen!«, hielt er Elea ernst vor.
    » Nein!«, rief sie und hörte abrupt auf zu lachen. » Wie soll ich denn deiner Meinung nach einen Selbstmord parieren?«
    » Du hast versagt, das ist alles, was ich sehe!«
    » Der Kampf ist unentschieden ausgegangen, wir sind beide von der Klippe gefallen«, wandte Andin ein.
    » Das ist eine zu einfache Lösung!«, gab Joran zornig zurück. » In meinen Augen habt ihr alle beide verloren! Es ist nicht an mir, über dein Schicksal zu befinden, aber lass dir gesagt sein, dass dein Übertritt weitaus schwieriger sein wird, wenn du in diesen Wald zurückkehrst. Und du…«
    Er wandte sich brüsk Elea zu, die sich gedankenverloren die Haare auswrang.
    » …hast dir vom Tanz nur die Geschmeidigkeit bewahrt. Ich glaube, dass es dir gut täte, einen Tag lang deinen Gleichgewichtssinn neu zu schulen.«
    Sie sah ihn kaum an.
    » Ich will, dass du in fünf Minuten– ohne Amalysen!– diese Klippe hinaufgeklettert bist und mich am Übergang der Brücke -ohne-Wiederkehr triffst. In jenem Universum werden wir unsere Ruhe haben!«
    Joran flog nach seinem letzten Befehl wutschnaubend davon und ließ seine Schülerin nachdenklich, Andin dagegen angewidert zurück.
    » Ich hatte gehofft, er würde dies als Kampf ohne Sieger und Besiegten werten«, sprach er sein Bedauern laut aus.
    » Er hatte nicht die Absicht, mich in Frieden zu lassen«, antwortete Elea mit einem schwachen Lächeln. » Deine Anwesenheit macht ihn unausstehlich.«
    » Dann ist es ja ein Glück, dass ich fortgehe. Ich frage mich, ob es überhaupt eine gute Idee war zurückzukommen.«
    » Oh doch!«, sagte Elea und sprang auf. » Glaub nicht, dass ich mit dir gewettet habe, damit du nie zurückkommst. Ich wollte nur mit eigenen Augen all die guten Eigenschaften beurteilen, die meine Gefährten an dir loben. Wenn ich auch nicht vorhatte, dich leicht gewinnen zu lassen, wollte ich auch nicht, dass du verlierst.«
    Sie sah ihn an, ganz von ihren Geständnissen erfüllt, und setzte mit seltsam besorgter Miene hinzu: » Auf jeden Fall frage ich mich, ob ich gewonnen hätte.«
    » Wir haben nicht all unsere Waffen eingesetzt«, antwortete er und deutete auf den Dolch, den sie am Schenkel trug.
    Elea lächelte. Es stimmte, dass Andin noch einige Überraschungen erlebt hätte. Es war nicht ihre Art, den Dolch als zweites Schwert zu benutzen wie der junge Mann.
    » Mein Schwert!«, rief sie plötzlich.
    In den Tiefen des Sees funkelte die Klinge wie zur Antwort auf den Aufschrei seiner Besitzerin in den Sonnenstrahlen.
    Elea setzte sich wieder hin, um sich die Stiefel auszuziehen, aber Andin spielte schon den Kavalier und tauchte, um die Waffen zu holen. Die junge Frau sah ihn geschmeidig durchs klare Wasser gleiten und befreite ihre Füße unter Kraftaufwendung von dem nassen Leder.
    Als Andin zurückkehrte, saß sie noch immer nachdenklich da. Er würde jetzt aufbrechen. Sie lächelte kaum, als sie ihre

Weitere Kostenlose Bücher