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Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 2: Das Gift des Herzogs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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Körper eines kleinen Mädchens hatte, sondern auch die entsprechende Sorglosigkeit. Er erhob sich und sammelte sein Gepäck ein, um an der Stelle, an der sie ursprünglich aufeinander getroffen waren, wieder zu ihnen zu stoßen.
    » Welche Wurzel muss ich nehmen, um nach unten zu kommen?«, fragte er, ohne sich Gedanken um die Behinderung durch sein Gepäck und seine Waffen machen zu wollen.
    Erneut begegnete er Chloes Blick. Er würde das, was sie ihm gesagt hatte, zu nutzen wissen. Und obwohl er ihr Schweigen nicht billigte, würde er ihr Geheimnis, dass sie kein kleines Mädchen wie alle anderen war, für sich behalten. Erby machte begeistert den Anfang, und alle fünf glitten bis ins Stockwerk darunter, um sich zu trennen.
    » Bis bald«, sagte Chloe zu Andin.
    Tanin ergriff wieder die Hand der Kleinen; er wollte sie immer noch von Andin fernhalten. Aber im letzten Moment drehte er sich um: » Mama ist am Klippenvorsprung, beim Wasserfall. Pass auf, Joran ist bei ihr.«
    Dann zwang er Chloe, mit ihm davonzulaufen.
    Angenehm überrascht über sein neues Verhältnis zu dem Jungen nahm Andin sich diesen letzten Rat zu Herzen und setzte seinen Abstieg fort. Ein besonderer Geruch drang aus Erwans Labor hervor, als Andin daran vorbeikam. Der junge Mann fragte sich, was der Akaler wohl getan hätte, wenn er gewusst hätte, dass er seine Tochter genau wie die Scylenkrieger blenden konnte. Chloe ging ein gewaltiges Risiko ein. Andin fragte sich, auf welche Weise er von der Macht des Kindes sprechen konnte, ohne es zu verpetzen. Er log nicht gern.
    Doch dann stieg ihm aus der Küche ein verlockender Duft in die Nase und verscheuchte seine Gedanken. Es gelang Andin, Ophelia ein Stück Hefegebäck unter der Nase wegzustibitzen. Befriedigt über seine Missetat ging er den grasbewachsenen Hang hinunter auf die vorspringende Klippe zu. Es waren Waffenklirren, Stöhnen und auch Tadel zu hören: Ein außergewöhnliches Schauspiel erwartete den jungen Mann.
    Elea stand in ihrem kurzen Rock Joran gegenüber und kämpfte kraftvoll gegen ihn. Das Chimärenwesen verfügte über die verblüffende Stärke von vier oder fünf Männern und zögerte gelegentlich nicht, sie zur Gänze gegen die junge Frau einzusetzen. Aber Elea parierte, wich aus, wirbelte herum, hieb, schnitt und hackte, ohne sich über die Brutalität ihrer Bewegungen Gedanken zu machen. Das feste Zupacken und Lockerlassen ihrer Finger um das Heft ihrer Waffe war perfekt abgestimmt. Sie führte ihr Schwert mit großer Geschmeidigkeit und überraschender Schnelligkeit.
    Sie überrumpelte ihren Gegner, schlug seine Klinge beiseite, drehte sich einmal um sich selbst und versetzte Joran einen kräftigen Tritt in den Bauch.
    » Fester!«, schrie er. » Ich habe noch nicht einmal gewankt! Deine Beine sind wohl aus Eischnee! Kämpfe mit dem Schwert! Bleib abwehrbereit! Schneide, streif mich nicht nur!«
    Das Wesen war sichtlich erzürnt, aber die junge Frau störte das überhaupt nicht, was Joran nur umso mehr reizte.
    Sie war voll und ganz in der Lage zu töten. Jeder Hieb ihrer Klinge konnte tödlich sein. Aber sie zog es vor, etwas Schwierigeres einzuüben: Ihren Gegner gerade so schwer zu verwunden, dass er den Kampf abbrach, ohne dass sie gezwungen war, sein Leben zu gefährden. Sie griff an, wo immer es ihr richtig erschien, wich geschickt den Riposten aus und ignorierte Jorans Schelten.
    Andin hatte beim Anblick der jungen Frau aufgehört, an seinem Gebäck zu knabbern. Ihre Krone aus Zöpfen weihte sie zur Königin. Sie war ebenso gefährlich wie schön. Aus ihrem Gesicht sprach derartige Konzentration! Und all ihre Amalysen krochen ihren Bewegungen angepasst über ihren Körper! Fasziniert wie schon seit dem ersten Tag ging Andin näher heran.
    Elea spürte seine Gegenwart und wandte leicht mit einem Lächeln den Kopf. Zur Belohnung bekam sie einen heftigen Schlag ins Gesicht, der sie vom Boden hochriss und schwer stürzen ließ. Andin nahm sich nicht die Zeit, einen Moment lang nachzudenken; er warf sein Gepäck beiseite und stürzte sich, das Schwert voran, auf Joran, der nur darauf gewartet hatte. Elea hielt ihn mit einem Aufschrei zurück.
    » Nein, Andin! Lass ihn! Ich habe nur bekommen, was ich verdient habe«, fügte sie gereizt hinzu. » Deine Ankunft hätte mich nicht aus meiner Konzentration reißen dürfen.«
    Sie fuhr sich mit dem Handrücken über die aufgeplatzte Lippe. Dabei wirkte sie aufgeregt und verärgert über Jorans Strenge.
    Andin musterte das

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