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Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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Hunderte von Malen ohne Begleiter hierhergekommen. Ich kenne ein Dorf zwei, drei Meilen von hier entfernt, in dem mein Pferd besser als irgendwo sonst auf den Welten behandelt werden wird. Morgen stoße ich auf der Burg wieder zu Euch.«
    »Das kommt nicht infrage! Ich müsste ohnehin zur Nacht Halt machen. Wir reisen morgen gemeinsam. Andin würde mir nie verzeihen, wenn ich Euch nicht begleiten würde. Nehmt mein Pferd, ich gehe neben Eurem her bis zum Dorf«, schlug er vor.
    »Ich weiß das zu schätzen, aber ich habe keine Angst vor dem Laufen. Außerdem ist mein Pferd ziemlich eifersüchtig veranlagt.«
    »Zwei oder drei Meilen sind aber immerhin eine ganz schöne Strecke.«
    »Aber Waldsaum ist den Umweg wert. Dort gibt es das beste Gasthaus der Gegend, wenn nicht gar des ganzen Landes.«
    »Waldsaum! Andin hat mir von diesem Dorf berichtet. Ich habe ja versucht, dort vorbeizukommen, aber seine Wegbeschreibung war dieses eine Mal verworren, ja, sogar ungenau. Er muss von Eurer ersten Begegnung sehr verstört gewesen sein.«
    »Nun gut, dann folgt mir, Prinz Cedric«, sagte sie lächelnd mit leicht errötenden Wangen.
    Er spazierte neben ihr her und hielt mit ihr Schritt. Sein Gang war königlich. Neben ihm kam Elea sich beinahe bäurisch vor.
    »Da ich davon ausgehe, dass Ihr bald zu meiner Familie gehören werdet, könntet Ihr doch vielleicht das Wort ›Prinz‹ vergessen«, bot er ihr freundlich an.
    Dieser Gedanke brachte Elea zum Lächeln. Erst einmal musste sie ja hoffen, Andin eines Tages wiederzusehen! Aber plötzlich fühlte sie sich stärker.
    »Hm. Ihr habt Recht. Und da Ihr bald auch zu meiner gehören werdet, vergesst ruhig das Wort ›Prinzessin‹.«
    Cedric verstand das nicht gleich. Er hielt einen Zweig beiseite, um Elea den Weg freizumachen.
    »Ihr werdet meine Schwester Eline heiraten«, fügte sie erklärend hinzu.
    »Eure Schwester? Ihr seid doch aber nicht Elisa?«
    »Wir sind drei, gnädiger Herr.«
    »Aber… die Dritte Prinzessin ist doch bei ihrer Geburt gestorben.«
    »Man hat dieses falsche Gerücht verbreiten lassen, damit ich ungestört aufwachsen konnte«, entgegnete sie lachend. »Das Volk von Leiland schreit meinen Namen nun schon seit über drei Wochen heraus, und die Stimmen sind nicht bis jenseits des Binnenmeers gedrungen?«
    Sie fasste sich die Haare wieder zu einem Pferdeschwanz zusammen und überholte Cedric stolz. Da ihr Haar beim Gehen wippte, wurde ihr Königsmal dann und wann sichtbar.
    »Ich heiße Elea«, schloss sie, die Nase hoch erhoben.
    Als sie den Ausgang des Waldes erreichten, sahen sie einen Reiter, der im gestreckten Galopp angesprengt kam. Elea ließ ihr Pferd los, als sie Andin erkannte. Er war doch gekommen! Er war für sie da! Als er aus dem Sattel sprang, fiel sie ihm um den Hals.
    »Keine Geheimniskrämerei mehr?«, fragte Andin zwischen zwei Küssen.
    »Nie mehr«, versprach Elea und ließ sich noch fester von ihm umarmen.
    Sie waren vereint; die Zeit war stehen geblieben. Ihre Lippen verschmolzen wie ihre Herzen, und so hätten sie gern eine Ewigkeit beisammenbleiben können. Aber Cedric, der unglücklicherweise das fünfte Rad am Wagen bildete, hustete leise, um sie an seine Anwesenheit zu erinnern. Es machte ihn verlegen, sie in ihrer Wiedersehensfreude zu stören, aber sie hatten noch ein gutes Stück Weges vor sich. Und der Gedanke daran, vielleicht bald Prinzessin Eline so küssen zu können, stellte seine Geduld auf eine harte Probe, obwohl er wusste, dass er sich nicht gerade Andin und Elea zum Vorbild hätte nehmen sollen.
    Andin drehte sich beim zweiten oder dritten Husten mit so strahlender Miene um, als sei eine Sonne auf seiner Stirn aufgegangen. Er lachte über die Verlegenheit seines Bruders und drückte Elea noch einmal an sich.
    »Na, du alter Tagedieb, war dein Besuch in den Gänseländern interessant?«
    Nun war es an Cedric zu lächeln.
    Zwei Brüder sahen sich wieder. Die allgemeine Hochstimmung verstärkte ihre Freude nur noch. Sie packten sich bei den Armen, klopften sich mit männlicher Grobheit auf die Schultern und begannen über die Spötteleien und Nichtigkeiten zu lachen, die sie austauschten. Andin hielt Elea dennoch weiter ans Herz gedrückt, und die junge Frau beschwerte sich nicht über irgendeine der Rempeleien.
    »Lasst uns nach Waldsaum gehen– nutzen wir den Abend aus! Wir haben uns viel zu erzählen, und ich habe ein Buch mit. Ich möchte, dass du einige Abschnitte daraus liest.«
    Ein kleiner Schatten zog über

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