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Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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Felsbrocken fallen und riss das verknotete Band, das ihre Haare hielt, beinahe ab.
    Zarkinn war schweißnass: Elea konnte ihn kaum streicheln. Sie begann hilflos zu weinen. Wie sollte sie zu ihren Freunden zurückkehren? Denn auf die ein oder andere Weise würde sie morgen Abend auf der Burg sein müssen. Um gegen Korta zu kämpfen, aber auch, um Elisa vor dem unausstehlichen Ehemann zu warnen, den sie bekommen würde.
    Ihre Gedanken über Andin jagten einander, und jede seiner aufrichtigen zärtlichen Gesten erschien ihr nun als Anzeichen einer eigennützigen Verführung. Sie hasste all die Küsse und Liebkosungen, mit denen er sie nach Sans Tod getröstet hatte! Sie hielt das nun alles für Mitleid oder Berechnung und konnte sich gar nicht mehr beruhigen; sie war nahe daran, laut zu schreien.
    »Ein Peitschenhieb für jede Träne, die eine hübsche Frau um deinetwillen vergießt– so sagt man in den Gänseländern, und zwei, wenn du nicht versuchst, den Kummer derjenigen zu lindern, die dir unterwegs begegnet«, bemerkte eine männliche Stimme hinter ihr.
    Elea fuhr herum, überrascht, dass sich an diesem Ort noch ein Mensch aufhielt. Er war groß und blond; seine Augen hatten das gleiche Grün wie die Pflanzen der Umgebung. Der Mann ritt auf einem prächtigen Schimmel und war in einen weiten, roten Umhang mit hohem Kragen gehüllt. Einen Moment lang hätte Elea beinahe vermutet, dass es Andin wäre, aber nachdem sie sich rasch die Augen gewischt hatte, stellte sie fest, dass dem nicht so war. Es bestand zwar eine große Ähnlichkeit, aber die war wahrscheinlich nur dem Körperbau geschuldet. Sie musterte den Fremden rasch abwägend. Er hatte kürzere, glattere und dunklere Haare als Andin; er wirkte zu steif, zu hochmütig in seiner Kopfhaltung. Sogar sein Pferd hatte ein anmaßendes Auftreten, das unmöglich zu verbergen war. Noch ein Adliger, der seine Stellung zur Schau tragen wollte. Andin hatte ja wenigstens…
    Aber warum denn immer alle mit Andin vergleichen und noch gute Eigenschaften an diesem Ungeheuer entdecken?, schrie Elea innerlich auf.
    Der Mann, der vor ihr hielt, war großartig. Sein einziger Fehler war, dass er sie an Andin erinnerte.
    »Vergebt mir den Ausdruck ›hübsche Frau‹. Wenn ich Euer Gesicht gleich gesehen hätte, hätte ich mir eine Bezeichnung einfallen lassen, die Eurer Schönheit besser gerecht wird.«
    Und er war auch noch liebenswürdig! Trotz ihres geröteten, tränenverquollenen Gesichts verhielt er sich nicht unfreundlich. Elea konnte ihm zum Dank doch immerhin ein Lächeln schenken.
    »Wer bist du?«, fragte sie stattdessen lieber, denn sie war auf der Hut.
    Er wirkte nicht erstaunt über ihre Reaktion.
    »Mir fehlt es an den grundlegendsten Umgangsformen«, bekannte er und stieg ab.
    Mit lässiger Gebärde schlug er seinen weiten Umhang über eine Schulter zurück und enthüllte so ein besticktes, rotbraunes Wams. Beschienen von einem Lichtkegel, der durch die Dunklen Wälder gefiltert wurde, verneigte er sich elegant:
    »Ich bin Cedric von Pandema, Kronprinz, Herzog von Morency und… der Rest ist nicht so wichtig«, unterbrach er sich, indem er sich wieder aufrichtete.
    »Das ist unmöglich!«, rief Elea und sprang auf. »Ich habe die beiden Prinzen von Pandema heute Morgen gesehen!«
    »Wir sind drei, mein Fräulein«, sagte er verständnislos.
    »Aber der Dritte Prinz ist doch schon vor sieben Jahren gestorben!«
    »Mein Bruder Andin hat diese Nachricht verbreiten lassen, um in Ruhe reisen zu können«, erklärte Cedric. »Aber mein Vater hat das nun offiziell dementiert– das ist noch keine drei Wochen her. Ich dachte, Neuigkeiten würden sich in diesem Teil der Welten schneller verbreiten.«
    Elea wusste nicht mehr, was sie sagen sollte. Sie wurde sich bewusst, dass sie den ganzen Tag lang grundlos geweint hatte, und verfluchte innerlich den Mann, den sie mehr als alles andere auf diesen Welten liebte.
    »In meinem Land herrscht zu viel Durcheinander, als dass Nachrichten ungehindert umlaufen könnten«, antwortete sie und biss sich auf die Lippen.
    Er musterte sie flüchtig von oben bis unten.
    »Ich hatte Euren Aufzug und vor allem Euer Schwert erst gar nicht bemerkt! Seid Ihr etwa die schöne Victoria, von der mein Bruder mir schon so viel berichtet hat? Dass ich Euch am Rande dieses Paradieses begegnet bin, hat mich auf den Gedanken gebracht.«
    Elea nickte schwach. Sie kam sich für alles, was sie gedacht hatte, derart töricht vor! Andin hatte gewiss noch

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