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Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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entdeckten, wenn sie es in Utahn Qashiltars Hände gaben… Chloe… Chloe…
    »Ich weiß nicht, wie sie sich einen Karren besorgt haben, und auch nicht, wie sie den Mut aufbringen konnten, die Brücke über die Burggräben zu überqueren, aber wir sind zu spät gekommen«, erklärte Estelle. »Sie waren schon unter dem Fallgatter hindurch. Wir haben lieber auf Euch gewartet, aber angesichts all dessen hier konnte Selene sich kaum beherrschen. Seit heute Morgen ist sie wer weiß wie oft ohnmächtig geworden.«
    »Und unsere Kinder?«, fragte Sten seine Frau.
    »Sie sind bei Virgine.«
    »Sieben Kinder und zwei Säuglinge?«
    »Sie haben sehr gut verstanden, wie ernst die Lage ist. Es war unmöglich, Selene im Verbotenen Wald zu lassen. Wir konnten sie nicht zurückhalten. Ich bin die Einzige, die kämpfen kann, aber Ophelia musste mitkommen, weil ich mit Selene allein nicht zurechtgekommen wäre. Virgine wird sich schon um sie kümmern.«
    »Und wenn die Kleinen gestillt werden müssen?«
    »Virgine ist gewiefter als du! Sie wird sie schon nicht verhungern lassen! Sie wird ihnen Kuhmilch geben.«
    Der Riese fühlte sich bei den Worten seiner Frau einen Moment lang ganz klein. Estelle strich mit dem Finger über die schlecht rasierten Wangen ihres Mannes. Ihr Zorn, der sie so angriffslustig machte, verflog.
    »Unsere Kinder sind in Sicherheit. Um sie müssen wir uns keine Sorgen machen, du ängstliches Väterchen, sondern um unsere drei Ausreißer und Imma.«
    »Das gibt uns nur einen Grund mehr, die Königsburg zu stürmen und Korta umzubringen!«, verkündete Ceban.
    Prinz Philip nickte, um seine völlige Zustimmung zu bekunden. Die beiden jungen Männer waren von Natur aus draufgängerisch. Sie dachten erst im Nachhinein an die Gefahr. Und für den Augenblick kam ihnen nicht einmal der Gedanke, dass Erwan, der immer noch auf dem Boden saß, große Schwierigkeiten hatte, sich aus Selenes Umklammerung zu lösen. Prinzessin Elisa war verständiger. Sie winkte Joran zu sich und ging ein Stück beiseite.
    »Als Kind habe ich mich immer in den Burggärten versteckt, wenn ich Kummer hatte. Dort gab es einen dicken, weißen Angorakater, der zu mir kam, um sich streicheln zu lassen. Über ihn habe ich meine Tränen vergessen. Ich habe keine Angst vor dir, weil ich weiß, dass du das damals warst, Joran. Deine Augen haben dich verraten.«
    Der Vogel sah ihr ohne die geringste Verlegenheit ins Gesicht. Er wusste, dass sie ihn schon vor einer Weile durchschaut hatte.
    »Könntest du dasselbe nicht für Selene tun?«, fragte sie.
    Er antwortete nicht. Aber im folgenden Augenblick hielt Elisa ein winziges weißes Kätzchen in den Händen.
    »Wie niedlich du bist!«, flüsterte sie entzückt.
    »Das muss ich auch sein, um Selene aus Erwans Armen zu lösen«, antwortete Joran und leckte sich mit der kleinen, rauen Zunge die rosigen Pfotenballen.
    Elisa trug das Kätzchen zu Selene. Mit seinem leisen Miauen und seinem überlauten Schnurren gelang es ihm, die Aufmerksamkeit der jungen Frau zu erregen, die alle zu trösten versuchten. Sie kam nicht darauf, dass es Joran sein könnte. Unbeholfen hob sie ihn hoch und ließ am Ende Erwan los, um sich besser an das weiche, weiße Fell schmiegen zu können. Der Akaler erhob sich und half seiner Frau auf die Beine.
    Auf Frederiks Einladung hin führte er sie bis zur Kutsche, in die er sie mitsamt der Katze setzte. Diese zwinkerte Erwan zu; er lächelte schwach. Die Augen noch immer voller Tränen, aber innerlich ruhiger bemerkte Selene dies.
    »Oh! Joran! Du bist das! Du Betrüger!«, schniefte sie, ohne es ernst zu meinen. »Wie kannst du dich in ein so kleines und drolliges Wesen verwandeln?«
    »Allein aus dem Wunsch heraus, dich zu trösten«, sagte er und leckte ihr die Hände. »Ich kann dich sogar zum Lächeln bringen, wenn du willst.«
    Er verwandelte sich in einen Kump, ein kleines Tier aus dem Königreich Akal, das über einen buschigen Schwanz und krause Schnurrhaare verfügte. Selene lächelte, als sie das erste Geschöpf erkannte, das sie je gestreichelt hatte. Aber die Erinnerungsflut, die bei dem Anblick in ihr aufstieg, ließ ihre Augen wieder feucht werden.
    »Komm, Selene. Wir bringen dir dein Lausemädchen zurück, wenn nötig am Schlafittchen. Sie wird Muht schon aus dem Weg zu gehen wissen: Tanin ist schließlich bei ihr. Vertrau uns.«
    Selene nickte mit dem Hauch von einem Lächeln und holte tief Luft. Erwan umarmte sie einen Augenblick lang.
    »Ihr habt wunderbare

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