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Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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beim Gedanken daran bereit, wieder in ihren Schlummer zu sinken.
    »Vic?«
    Die junge Frau hob die Augenlider.
    »Warum trägst du Hosen?«, fragte sie Estelle; sie hatte es erst jetzt bemerkt.
    »Ize ist heute Morgen angegriffen worden.«
    Elea runzelte mühsam die Stirn.
    »Keine Angst, die Männer haben alles in die Hand genommen, und Andin war großartig. Er ist ein weiteres Mal in deine Rolle als Maske geschlüpft und hat sehr tapfer gekämpft.«
    Elea schloss wieder die Augen, aber diesmal nicht, um einzuschlafen. Sie konnte sich mühelos alles vorstellen, was Estelle ihr so leidenschaftlich beschrieb. Sie sah den siegreichen jungen Mann vor sich, dem alle anderen folgten. Sie seufzte glücklich beim Gedanken an diesen Aufstand, von dem sie so geträumt hatte.
    »Er kommt zurück«, murmelte sie. »Andin kommt zurück.«
    Estelle brach ab. In Eleas Stimme lag solche Überzeugung.
    »Hilf mir aufzustehen.«
    »Du bist noch zu schwach.«
    »Was hat Sten gesagt, als du in den Kampf gezogen bist?«
    »Ach, er hat alles Mögliche in jedem Tonfall gebrüllt, das kannst du dir gar nicht vorstellen! Und als ich zurückgekommen bin, war es fast noch schlimmer. Ich habe ihm gesagt, dass ich zu kämpfen gelernt habe wie er, und dass ich keine Legehenne oder Milchkuh bin. Da hat er mich in die Arme genommen und nicht mehr aufgehört, mich zu küssen«, schloss sie mit einem befriedigten Lächeln.
    »Du magst es also auch nicht, wenn man an deiner Stelle Entscheidungen trifft«, bemerkte Elea. »Nun komm, hilf mir aufzustehen. Ich will für Andin auf den Beinen sein.«
    Estelle konnte nicht mehr nein sagen. Sie ging zur Tür.
    »Ich werde Nael zu Nuri ins Bett legen, dann komme ich zurück. Ich sage auch allen anderen, dass du aufgewacht bist.«
    »Nein!«
    Elea hatte die Bettdecken beiseitegeschlagen, unter denen sie gelegen hatte. Es gelang ihr sogar, sich aufzusetzen.
    »Ich will auch für sie auf den Beinen sein.«
    Estelle wandte sich ein wenig erschrocken ab.
    »Wenn ich nicht mehr Respekt vor deinen Eltern hätte, würde ich allenthalben verkünden, dass du Eselsblut in den Adern hast!«, rief sie aus und nahm Elea beim Arm, um ihr aufzuhelfen.
    »Man braucht ganz schön große Ohren, um schwere Kronen tragen zu können«, antwortete Elea mit einem matten Lachen.
    Estelle freute sich über ihre gute Laune.
    »Geht es dir auch nicht zu schlecht?«, fragte sie besorgt angesichts der Schwäche ihrer Muskeln.
    »Nein, im Gegenteil, ich fühle mich gut, zwar schwach, aber gut.«
    Aus ihrem müden Gesicht sprachen Ruhe und völliges Wohlbefinden, aber ihre Haut war beinahe genauso weiß wie ihr langes Nachthemd. Estelle half ihr, sich vor ihre kleine Kommode zu setzen. Elea sah sich im Spiegel an und strich sich mit der Hand über die entsetzliche Verletzung in ihrer Wange. Sie reckte den Hals, um die lange Schnittwunde darin zu betrachten, und musterte ihre aufgeschlitzte Hand. Ihre Handgelenke waren von den Spuren, die die Fesseln hinterlassen hatten, ebenfalls gezeichnet.
    Estelle biss sich auf die Lippen. Sie litt mit Elea. Dann sah sie, wie Elea das Füllhorn abnahm.
    »Oh nein! Du hast schon genug Schmerzen gelitten!«, rief sie.
    »Es wird mir nie mehr weh tun«, antwortete Elea sanft. »Ich…«
    Woher wusste sie dass? Sie runzelte aufs Neue die Stirn, um nachzudenken.
    »Das war einer der vielen Sätze, die ich gehört habe.«
    Sie sah Estelle lächelnd an.
    »Aber ich erinnere mich nicht an die anderen.«
    »Möchtest du, dass ich dir die Haare kämme?«, schlug Estelle vor und legte ihr sattes, mittlerweile schlafendes Kind auf dem Bett ab. Sie deckte es zärtlich mit einem Rand der Steppdecke zu.
    Elea bekundete mit einer kleinen Kopfbewegung ihre Zustimmung. Ihr Blick war noch immer ins Leere gerichtet; sie stellte sich einen galoppierenden schwarzen Reiter vor.
    Andin wäre gern schneller vorangekommen. Aber er hatte nicht einfach alles zurücklassen können, um zu Elea zu eilen. Er hatte sich erst vergewissern müssen, dass die neuen Heerführer in der Lage sein würden, die Sicherheit in der Großen Ebene aufrechtzuerhalten.
    Joran hatte sich mehrfach zur Burg begeben, aber selbst die Straßen von Etel schienen von den Soldaten verlassen zu sein. Und jetzt, auf dem langen Rückweg in den Verbotenen Wald, konnte Andin auch nicht alle anderen im Stich lassen, um schneller dort anzukommen.
    Er beschränkte sich darauf, Zarkinn anzutreiben. Glücklicherweise hatten seine vier Begleiter es genauso eilig wie er,

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