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Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition)

Titel: Die Rebellin von Leiland 3: Die Gefangene des Tyrannen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magali Ségura
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nur von der Opaline ab, um seinen Vater anzusehen.
    »Dies ist der Wille der Feen. Ich nehme an, dass Eure Majestät keine Einwände dagegen haben.«
    »Nein«, antwortete der König nüchtern und ließ die Opaline nicht aus den Augen. »Warum habt Ihr mir diese Gottheit zuvor noch nicht gezeigt?«
    »Ihr habt mir keine Gelegenheit gelassen, mich zu erklären.«
    Der junge Mann fühlte sich plötzlich stark und frei:
    »Ich hoffe, sie führt mich zu Nis und sagt mir, dass ich aufbrechen soll!«
    Frederik von Pandema konnte nicht fassen, wie unverschämt Andin war.
    »Warte, ich komme mit«, sagte Philip. »Wenn du die Mauern der Unterkunft verlässt, die der König von Akal uns zur Verfügung gestellt hat, könnte das von den Akalern übel aufgenommen werden. Ich will nicht, dass du wochenlange Verhandlungen mit einem unüberlegten Ausflug zunichtemachst!«
    Als sie schon an der Tür waren, fügte er mit einem schiefen Blick auf seinen Bruder hinzu:
    »Du willst doch wohl nicht mit deiner Krone ausgehen?«
    Andin wandte sich zu seinem Vater um.
    »Ich gestatte Euch, sie für heute Abend abzunehmen«, sagte der König.
    In einer einzigen Bewegung riss sich der junge Prinz die Krone vom Kopf und schleuderte sie quer durchs Zimmer. Der Goldreif glitt über den Tisch bis an das Glas und riss es um.
    »Andin!«, brüllte der König empört.
    Aber sein Sohn war schon fort, und Philips Lachen übertönte hinter ihm den Lärm, den die Akaler, die auf den Straßen feierten, veranstalteten.
    »Er ist wirklich verantwortungslos!«, grollte der Herrscher.
    »Ein verrückter Welpe«, verbesserte die Königin und ergriff sanft seine Hand. »So hat Euer Vater Euch doch immer genannt, nicht wahr? Ihr träumtet von Freiheit und Abenteuern. Vergebt mir, dass ich Euch Söhne geschenkt habe, die Euch gleichen.«
    Frederik von Pandema sah seine Frau Celiane an und schenkte ihr ein kleines, belustigtes Lächeln. Er küsste ihr die Hand. Sie strahlte. Ihre Söhne ähnelten auch ihr. Stur und sich keiner Gefahr bewusst. Als er am Vorabend versucht hatte, ihre Mitreise abermals in Frage zu stellen, hatte sie beinahe ihre legendäre Sanftheit verloren:
    »Wenn Ihr schon mit unseren Söhnen sterben müsst, seht Ihr dann einen Grund, dass ich am Leben bleiben soll? Und wenn Andin Erfolg hat, könnte ich mir dann je verzeihen, nicht Zeugin seines Siegs geworden zu sein?«
    Er hatte wirklich keinerlei Autorität über seine Familie.
    »Sagt mir, mein Lieber, ist Eure Neugier so abgestumpft, dass Ihr keine Lust verspürt, dieser Opaline zu folgen? Ihr enttäuscht mich«, sagte Celiane und riss ihn so aus seinen Gedanken.
    Frederik von Pandema lächelte offen. Er fasste seine Königin fröhlich um die Taille und zog sie mit, auf die Jubelschreie draußen zu.
    »Und wenn Andin wirklich so sehr geliebt würde, wie er liebt?«, fragte sie auf der Türschwelle.
    »Dann wäre ich der glücklichste Mensch überhaupt«, gestand der König und zog sie im Laufschritt mit, um die Opaline und seine Söhne einzuholen. »Vielleicht wäre die Liebe das Einzige, was ihn dazu treiben könnte, sein Schicksal anzunehmen.«
    Unter tosendem Jubel und Geschrei drängten sich die Akaler in allen Richtungen. In einem unglaublichen Durcheinander tanzten sie vor Freude über ihren Sieg. Viele Händler verstopften die Straßen mit ihren Karren, von denen aus sie Feuerwerkskörper verkauften, die hier und dort bunte Funken über der Menge versprühten.
    Von der zumeist weißen Kleidung, die vor allem die kleinen, rundlichen Frauen trugen, hoben sich die roten Haare der Akaler leuchtend wie Fackelflammen in der Abenddämmerung ab. Zwei Worte wurden unaufhörlich unter lautem Geschrei wiederholt: »Melice Orlane! Melice Orlane!« Man hätte glauben mögen, dass das Fest der Blumenjahreszeit schon angebrochen sei.
    Andin und Philip waren einen guten Kopf größer als all die Leute, und dank des Bernsteingelbs ihrer Haare blieben sie nicht unbemerkt. Die Stimmen verstummten plötzlich oder senkten sich, wenn die beiden sich näherten. Die Blicke wurden misstrauisch, manche Männer zogen gar die Waffen. Aber sogleich beruhigten die drei Akaler, die die beiden Prinzen eskortierten, und die drei weiteren, die mit Ihren Majestäten folgten, alle. Der Name »Pandema« machte ihnen den Weg frei. Die Menge begann bald wieder zu toben, und der Jubel erfüllte von neuem die Luft.
    Die Opaline, die Andin zwischen seinen Händen verbarg, führte den jungen Mann zu einem Wirtshaus, in dem

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